[Einleitung]
Wir haben es mit einem Frauenfilm zu tun, würden viele Menschen beim Anblick des Covers und des Titels gleich denken. „Liebe braucht keine Ferien“ – was ist denn das für ein Titel? Aber wer bereits anhand des Titels urteilt sollte wahrscheinlich besser ohnehin nicht weiterlesen. Und natürlich handelt es sich um eine romantische Comedy, welche bereits nach wenigen Minuten z.B. an „Was das Herz begehrt“ erinnert. Unter der Originalbezeichnung „Holiday“ erschien der Film in den USA, abgedreht unter der Regie von Nancy Meyers. In den Hauptrollen sind Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law und Jack Black zu sehen.
[Inhalt]
Amanda lebt in den Vereinigten Staaten, Iris in einem kleinen englischen Dorf. Beide haben Pech bei den Männern: Amandas Partner betrügt sie mit einer Anderen, Iris wird überraschend von ihrem Geliebten sitzen gelassen. Als es auf Weihnachten zugeht und keine der Frauen das Fest der Liebe in ihrem eigenen Heim verbringen will, nutzen beide das Internet, um für zwei Wochen die Häuser zu wechseln. Sie fliegt Amanda ins englische Surrey und Iris ins sonnige Kalifornien. Doch statt einsamer Ruhe und Erholung erleben beide Frauen, dass das Leben für sie an ihren neuen Wohnorten eine neue Liebe bereithält…
(Quelle: Universal)
[aartikel]B000N4S9X8:right[/aartikel][Kommentar]
Ein Häusertausch mit verheerenden Folgen für die Beteiligten. Regisseurin Nancy Meyers hat ihr Talent mit „Was das Herz begehrt“ und zuvor mit „Was Frauen wollen“ bewiesen, sackt mit ihrem aktuellen „Liebe braucht keine Ferien“ leider im Niveau jedoch ab. Woran das liegt? Ganz einfach, die Dramaturgie wurde in der Intensität erhöht, zulasten der komödienhaften Züge mit der notwendigen Spritze Humor und einigem interpretationswürdigem Tiefsinn. Schade, denn somit driftet der Titel stellenweise in den Kitsch ab, was letztlich nicht jeder Betrachter sehen möchte. Übers Mittel gesehen kann der Titel unterhalten, und zwar angenehm und mit ordentlicher kurzer Weile und einer ausreichenden Portion Witz.
Viele oftmals sehr peinliche Momente stehen sich ihrem Manne und sorgen nicht bei jedem Betrachter für Wohlgefallen und Entzückung. Auf der anderen Seite sind diese längst nicht so intensiv in ihrer Ausprägung, wie in einem „Was das Herz begehrt“, der schließlich bestens unterhielt. Wer Komödien mag, der wird hier keine Probleme erleben. Mit den darstellerischen Leistungen kann der Betrachter wirklich zufrieden sein. Jude Law als Witwer mit zwei Töchtern geht nur bedingt glaubhaft durch, Jack Black’s Figur hingegen nimmt man ihm überzeugend ab. Die beiden weiblichen Hauptrollen wurden mit hübschen und vom Wesen her scheinbar unterschiedlichen Frauen besetzt, die beide gute Arbeit leisten.
[Technik]
Es offenbart sich mit „Liebe braucht keine Ferien“ keine visuelle Glanzleistung, jedoch ein sehr brauchbarer Bild-Transfer (1.85:1, anamorph). Eines fällt jedoch sehr schnell auf: es handelt sich um ein recht fahles, und zuweilen sehr unscharfes Bild, welches nicht gerade durch einen besonders kontrastreichen Wiedergabegrad verfügt. Dafür gibt es jedoch eine – wenngleich nicht immer sehr plastische – ausgewogene und in sich harmonische Farbgebung vor die Augen. Leider wird kein sonderlich hoher Schärfegrad geboten, obwohl sich die Kantenschärfe und der Detailreichtum durchaus sehen lassen können. Rauschen oder Kompressionsartefakte treten in keiner störenden Stärke auf. Hätte man nur etwas mehr Kontrast und Farbsättigung erreicht…
Tontechnisch gelingt dem Titel nicht die beste Vorführung. „Liebe braucht keine Ferien“ könnte somit auch umbenannt werden in „Liebe braucht kein Mehrkanaltonformat“. Doch gibt es genau dieses in der Dolby Digital 5.1-Ausprägung in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Italienisch und Spanisch auf der Disc vorzufinden. Viel Akustik gibt es nicht. Wir haben es mit einer gelungenen musikalischen Unterhaltung zu tun, auch gibt es verständliche und saubere Sprachausgabe im Programm. Nennenswerte Schmankerl bleiben aus. Gleich 7 unterschiedliche Untertitelspuren können wahlweise zum Ton hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Irgendwie sehr niedlich, einige Teile des Films. Auf der anderen Seite jedoch nur bedingt glaubhaft und stellenweise etwas übertrieben, so dass der Flair droht ins Kitschige abzudriften. Mehr gibt es dann aber nicht zu meckern und „Liebe braucht keine Ferien“ kann auf seine ganz eigene Art überzeugen und für entzückte Unterhaltung sorgen. Und das auf einer Laufzeit von rund 128 Minuten. Abgelegt auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) befinden sich noch ein paar Trailer, mehr nicht. Das Bonusmaterial verlockt mithin nicht zum Erwerb. Fans wird dies nicht stören. Der Titel kommt mit einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren daher, Erscheinungstermin war der 26. April.
Andre Schnack, 08.06.2007
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|