[Einleitung]
Wer Liam Neeson in einer für ihn neuen und ungewöhnlichen Rolle sehe möchte, der sollte sich unbedingt „96 Hours“ (aka: Taken) von 2008 genauer anschauen. Regisseur Pierre Morel inszenierte nach einem Drehbuch von Luc Besson und Robert Mark Kamen einen Entführungs-Thriller, der sich wohl lassen soll. In den führenden Rollen sind neben Liam Neeson auch Famke Janssen, Leland Orser, Katie Cassidy und weitere zu sehen. Der Thriller entstand als französische Filmproduktion, Handlungsort ist das wunderschöne Paris. Wir konnten der High Definition Blu-ray Disc von Twentieth Century Fox Home Entertainment einem Check unterziehen und berichten aus der ersten Reihe des Heimkinos.
[Inhalt]
„Ich habe keine Ahnung wer Du bist. Ich weiß auch nicht was Du willst. Wenn Du auf ein Lösegeld aus bist, muss ich Dich enttäuschen: ich habe kein Geld. Was ich aber habe, sind ein paar ganz besonders ausgeprägte Fähigkeiten, die ich mir in einer langen Karriere in der Unterwelt zugelegt habe. Fähigkeiten, die mich für Leute wie Dich zu einem Alptraum machen. Wenn Du meine Tochter jetzt frei lässt, soll’s das gewesen sein. Ich werde nicht nach Dir suchen, ich werde Dich nicht verfolgen. Aber wenn nicht, dann werde ich nach Dir suchen und ich werde Dich finden. Und ich werde Dich töten.“
Mit diesen mehr als ernst gemeinten, an eine Bande von Kidnappern gerichteten Worten, beginnen für Bryan Mills, einen ehemaligen Agenten, die längsten 96 Stunden seines Lebens – und die Jagd nach der skrupellosen Organisation, die seine Tochter Kim entführt hat. Bryans Erziehungsmaximen werden strapaziert, als Kim ihn um Erlaubnis bittet, mit einer Freundin nach Paris reisen zu dürfen. Da er weiß, welche Gefahren in einem fremden Land auf seine Tochter lauern können, ist Bryans Antwort ein klares „Nein“. Aber Kims Enttäuschung lässt ihn mehr und mehr erweichen.
Seine schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als Kim und ihre Freundin Amanda kurz nach ihrer Ankunft am helllichten Tage aus ihrem Pariser Appartement entführt werden. Kurz bevor Kim von den unbekannten Angreifern verschleppt wird, gelingt es ihr, Bryan anzurufen, der sogleich beginnt, Puzzleteile zusammenzusetzen, die ihn in die Dunkelheit der Pariser Unterwelt und die feudalsten Villen der glitzernden Stadt führen. Er durchlebt Alpträume, die alles übertreffen, was er bisher kannte – aber nichts und niemand wird ihn davon abhalten, seine Tochter zu retten.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[aartikel]B0029VVOBM:left[/aartikel][Kommentar]
Wir haben es hier mit etwas zu tun, dass irgendwo zwischen „Ein Mann sieht rot“, „Kopfgeld“ einem gut inszenierten Thriller, „John Rambo“ und „Die Bourne Identität“ anzusiedeln ist. Ohne Witz, denn Liam Neeson haut hier noch einmal so richtig auf die Kacke, ohne dabei unglaubhaft, unpassend oder gar ungeschickt zu wirken. Das Gegenteil tritt ein, denn die gespielte Figur des abgehalfterten Super-Spion wirkt vor allem im temporeichen, sehr spannenden und fesselnden Mittel-Teil der Geschichte unheimlich gut und Mr. Neeson steht seinen Mann auf ganzer Linie – auch ohne Lichtschwert, lediglich mit Verstand und Fäusten. Die Vergangenheit des vermeintlich guten Vaters und noch besser ausgebildeten Agenten bleibt dem Zuschauer weitgehend unerschlossen; hier und dort hüllt dies die Hauptfigur in einen mysteriösen Schleier.
„96 Hours“ ist ein guter Thriller, denn er kombiniert geschickt verschiedene, durchaus bekannte und bewährte Faktoren miteinander und verwebt diese in einem ausreichend modernen Gewand: eine Entführungsgeschichte, welche den Vater rot sehen lässt und am Ende – direkt im Anschluss ans Aus für den Menschenhändler-Ring – klar auf ein sauberes, wenngleich nicht sonderlich überraschendes Happy End zusteuert. Die oftmals sehr zügigen Action-Aufnahmen und Handgemenge gefallen choreographisch ebenso gut wie auch in ihrer realistischen Wirkung. An einem bestimmten Zeitpunkt schaltet die Figur des Vaters nahezu den gesunden Menschenverstand ab und geht ausgesprochen rigoros vor, unmissverständlich gegen die bösen Buben der Geschichte.
[Technik]
„96 Hours“ fordert die Fähigkeiten des 2.35:1-Transfers in vollen 1080p-Bildern ordentlich. Denn neben wunderbar hellen und gut ausgeleuchteten Szenen muss der Datenstrom für die visuelle Leistung auch mit weniger gut ausgeleuchteten Situationen kämpfen. Diesen Kampf kann das 16:9-Geschehen für sich entscheiden und neben einem ausgeprägten und gelungen abgeschmischten Kontrast entstehen Plastizität und authentische Wirkung. Neben ruhigeren Momenten gesellen sich auch ordentlich actiongeladene Situationen, in denen das Bild durch rasche, jedoch keine hektischen, Kamerabewegungen und rasante Schnitte ein wenig leidet. Die natürlichen, negativen Auswirkungen solcher Bilder halten sich hier in Grenzen und wir bezeugen eine hohe Kantenschärfe und einen guten Detailgrad. Die Kompression arbeitet unbemerkt.
„96 Hours“ gehört zu den Filmen, die dann, wenn es darauf ankommt, auch ordentlich Gas geben können. Dafür sorgt hier ein Aggregat aus dem Hause DTS mit der Bezeichnung DTS 5.1 HD Master Audio und ein Dolby Digital 5.1-Ton in englischer Originalsprache. Zusätzlich sind noch weitere Sprachfassungen in DTS 5.1 enthalten, und zwar in den Landessprachen Spanisch, Russisch, Italienisch und Deutsch. „96 Hours“ versteht es die unterschiedlichen Situationen entsprechend zu spielen. So haben wir zahlreiche Minuten Stille und unbehaglicher Spannung zu erleben, sowie ebenfalls actiongeladene Auseinandersetzungen, die sich nicht nur durch einen dynamischen Music-Score, sondern ebenso durch eine lebhafte Geräuschkulisse auszeichnen. 5 Untertitelspuren – optionaler Natur – runden das Angebot ab.
[Fazit]
Schlussendlich muss ich meine Begeisterung feststellen. Liam Neeson passt unerwartet gut in sein Alter Ego als Agent mit besonderen Fähigkeiten. Klar, dass wirkt anfänglich zum „geschiedener Vater“-Bild nur bedingt passend, macht aber nichts. Die Laufzeit von rund 93 Minuten verrinnt sehr rasch und unterhält dabei auf ganzer Linie gut. Die einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD 50) besticht dabei mit einer guten Technik und einem sauber gestalteten, einfachen Menü. Wir finden unter dem Punkt „Extras“ folgende Features vor:
– Echtzeit Geheimdienstinformationen
– Making Of „96 Hours“
– Die Filmpremiere in Frankreich
– Inside Action – von der Produktion zum finalen Film
Technisch zwar nicht so hochwertig wie der Hauptfilm, dennoch überzeugend und in Anbetracht der Zusammenstellung an Informationen, wenn es um Hintergründe zur Entstehung des Titels geht – so ist das Bonusmaterial zu bewerten. „96 Hours“ von Fox Home Entertainment stellt eine rundum solide Blu-ray dar, welche insbesondere durch ihren spannungsgeladenen Inhalt an sich und vor das Wiedergabegerät fesselt. Der Titel erscheint mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren am 21. August zu 23,- Euro im Handel. Neeson-Fans aufgepasst!
Andre Schnack, 22.07.2009
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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