[Einleitung]
„American Animals“ soll etwas besonderes aufweisen im Gegensatz zur überschaubaren Anzahl an den sogenannten Heist-Filmen. Also Werke, in denen ein Raubüberfall geplant und durchgeführt wird. „American Animals“ ist die wahre Geschichte von vier Studenten und ihrer Vorstellung von einem guten Coup und Plan. In die Kinos gebracht durch Regisseur Bart Layton, der hier ebenfalls die Autorenrolle bekleidete. Vor der Kamera sehen wir Evan Peters, Barry Keoghan, Blake Jenner, Jared Abrahamson, Ann Dowd und weitere. Diese High Definition Blu-ray Disc Version des Titels erscheint aus dem Heimkino-Angebot von Ascot Elite Entertainment und ich machte mir ein genaueres Bild.
[Inhalt]
Vier bislang völlig unbescholtene Studenten planen 2004 einen der spektakulärsten Diebstähle der US-Geschichte. Nur mit der Erfahrung aus vielen Heist-Movies ausgestattet, wollen sie ein kostbares, viele Millionen wertes Buch aus der Sammlung ihrer Universität klauen. Doch die Realität ist irgendwie viel komplizierter als die Welt von Danny Ocean & Co. Ihre Story ist unglaublich … und wahr.
(Quelle: Ascot Elite Entertainment)
[aartikel]B07JJH13W7:left[/aartikel][Kommentar]
Die Besonderheit an diesem Werk gleich vorneweg. Es ist eine wahre Geschichte. Mit jenen, die dazumal das Verbrechen begannen, mit anderen, welche diese 2018 in der Verfilmung nachspielen. Umgesetzt mit einer sicheren Hand für die Güte, nicht immer jedoch für nervenzerreissende Spannung. Und was das dann auch noch alles mit Vögeln zu tun hat, erfährt man erst, wenn sich das gesamte Werk schlussendlich mehr oder weniger und dennoch schlüssig zusammenfügt. Denn manchmal scheint es so zu sein, wie man sagt: die Realität bietet nichts, was man sich nicht auch vorstellen könnte oder eben kaum vorstellen kann.
Filme über missglückte oder irgendwie schilfgelaufene Raubüberfälle gibt es seit Jahrzehnten, darunter einige Klassiker der frühen und auch späten Moderne des Kinos. Viele vorrangig jüngere Titel stellen das Thema vor allem humorvoll und lustig dar. Was haben uns nun die „American Animals“ so zu erzählen? Der Kern ist mit wenigen Worten umschrieben. Dann kommt es dem Film hier vor allem auf den Stil und die Art an, nicht auf eine unbedingt und zwangsweise spannende Ausspielung der Geschicke. Das mag nicht bei jedermann im Publikum ankommen. Jedoch bei jenen, die sich etwas mehr mit den Figuren befassen wollen.
Und hier kickt dann das Gas! Denn inmitten der Erzählung im Stile eines professionell abgedrehten Films, mit Rückblenden und all dem, schaltet das Geschehen plötzlich zu jemandem um, der direkt vor der Kamera sitzt. Es ist meist einer der damals vier tatsächlich Beteiligten. Mit Kommentaren aus der Retrospektive erhält der Film eine sehr eigene Note. Schließlich kommentieren hier die Gangster von dazumal das mit Hollywood-Note verfilmte Stück mit ihren heutigen Erfahrungen und Meinungen.
[Technik]
Wir erleben die filmische Nacherzählung eines grandios gescheiterten Verbrechens hier in High Definition-Aufnahmen in vollen 1080p-Bildern. Diese befinden sich gerahmt im Format 2.39:1 auf dem Datenträger und erfreuen die Augen der Betrachter von Beginn an. Die Wiedergabe weist einen natürlichen Flair und Charme auf, der Kontrast wirkt realistisch und es gibt keine nennenswerten Szenen, welche die Bild-Qualität temporär oder dauerhaft merklich beeinflussen. Rauschen oder Verunreinigungen sind kaum auszumachen, ebenso fiel es mir schwer auf Kompressionsartefakte zu achten. Alles wirkte zudem ausreichend ruhig und befreit in der Darstellung.
Tontechnisch gibt es natürlich ebenfalls ein High Definition-Gewand, in dem der moderne, noch so junge Film gepackt wurde. „American Animals“ erleben wir wahlweise in den Sprachen Deutsch oder aber Englisch, je im Format DTS-HD Master Audio 5.1 auf die Disc gebrannt. Untertitel sind ausschließlich in deutschen Lettern hinzu zu schalten. „American Animals“ hat oftmals mit Wechseln zu tun. Die Rückblenden oder aber auch Einsätze inmitten der Handlung mit den Original-Menschen hinter den Filmfiguren, sind tontechnisch ordentlich umgesetzt. Alles wirkt ausreichend aus einem Guss und bricht nicht aus. Surround-Atmosphäre ist gegeben, aber nicht sehr intensiv.
[Fazit]
„American Animals“ hat auf seiner Laufzeit von rund 112 Minuten einiges zu bieten, wenn es denn auch auf die feinen Töne ankommt – beim Publikum, meine ich. Denn hier kann der Titel mit seiner Altersfreigabe von ab 12 Jahren tatsächlich punkten. Inhaltlich ist der Film eine Empfehlung wert, er schöpft aus dem realen Bezug und dem Einspielen der damaligen Kriminellen in den Filmstoff. Davon lebt hier vieles, was die gesamte Darbietung auch positiv aufwertet. „American Animals“ war nicht ganz das große Kino, dass ich irgendwie erwartet hatte. Doch mit viel Charme, Humor und der faktischen Realitätsnähe par excellence entsteht eine rundum positive Wertung. Nur der Mangelzustand im Bereich der Ausstattung befleckt das Antlitz ein wenig.
Andre Schnack, 18.02.2019
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |