Anamorph – Die Kust zu töten

Thriller

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[Einleitung]
Von Koch Media Home Entertainment erscheint der Thriller „Anamorph“ von 2007. Der Film von Regisseur Henry Miller nach einem Drehbuch von Henry Miller und Tom Phelan gehört zu den eher klassischen Thriller-Sujets, welche sich rund um einen Serienmörder drehen, welcher grauenvolle Szenerien mit seinen Opfern gestaltet. In den Hauptrollen sehen wir neben Willem Dafoe, Scott Speedman, Peter Stormare auch Clea DuVall und weitere. Die US-amerikanische Filmproduktion erscheint von Koch Media Home Entertainment als DVD-Fassung und Blu-ray Disc. Wir konnten die HD-Variante auf Blu-ray genauer unter die Lupe nehmen und berichten.

[Inhalt]
Detective Stan Aubray (Willem Dafoe) ermittelt mit seinem Kollegen Carl (Scott Speedman) in einer Mordserie. Diese ähnelt der Handschrift eines Psychopathen, den Stan Jahre zuvor gestellt hat: Der brutale Serienkiller erschafft mit der Leiche seines Opfers am Tatort ein bizarres Kunstwerk. Damit ahmt er eine in der Malerei verwendete Technik nach, in der zwei scheinbar zusammenhangslose Motive ein Gesamtbild ergeben, wenn man sie aus einer bestimmten Perspektive betrachtet. Und Stan muss bald alles in Frage stellen, um nicht selbst das nächste Opfer zu werden…
(Quelle: Koch Media)

[aartikel]B0019X9XAK:right[/aartikel][Kommentar]
Es ist eine teils unheimliche Stimmung, welche „Anamorph“ verbreitet. Mit einem einfachen und doch sehr wirkungsvollen Music-Score steigt die Stimmung stellenweise auf ein sehr authentischen und intensiven Level und der Titel entfaltet seine Wirkung, fesselt den Betrachter und macht neugierig darauf, wer der Mörder ist. Es stören die Klischees dabei kaum. Denn inhaltlich gibt es viele Analogien zu Genre-Vertretern, auch ist das Element des pflichtbewussten, depressiven und desillusionierten Ermittlers (mit aufkeimenden Alkoholproblem) keinesfalls neu oder kann besonders vom Hocker hauen. Willem Dafoe hingegen spielt einfach großartig und überzeugend genau diese Figur.

Auf seinen Schultern fußt letztlich der Erfolg des gesamten Stücks. Seine innere, tief verankerte Besessenheit und Sucht zur Arbeit, und vielmehr der ständig knabbernde Selbstzweifel stehen ihm ins Gesicht geschrieben. Er ist ein Mann unter Druck, selbstauferlegten Druck. Professionell und mit einem oft unangenehmen Ernst geht er mit seiner Umgebung und der überschaubaren Anzahl an weiteren Figuren um. Vom Aufbau der Story und ihrem Ablauf her kann sich „Anamorph“ allein schon ins Mittelfeld katapultieren. Stellenweise erreicht er durch seine Darstellung und den spannungsreichen Verlauf ein überdurchschnittliches Niveau.

[Technik]
„Anamorph“ weist sich mit einem anamorph codierten HD-Transfer in voller 1080p-Auflösung aus. Das Bildformat beläuft sich dabei auf das originale Ratio 2.35:1, was 16:9-Gerätebetreiber erfreuen wird. „Anamorph“ beginnt mit klaren und sauberen Bildern voller Plastizität und einer hohen Kantenschärfe. Jene schlägt sich direkt in einem guten Detailniveau und klaren Konturen nieder. Sauber und nahezu frei von negativen Effekten kommt die düstere und nicht immer adäquat ausgeleuchtete Set-Ansammlung voll zur Geltung und ihre teils unheimliche Stimmung kann sich vollends entfalten. Der Kontrast geht in Ordnung, doch die künstlich verfremdete Farbgebung zu einer gewissen Blässe steht zwar dem Inhalt des Films, steht jedoch nur bedingt für Authentizität. Kompressionsartefakte oder andere Störungen und Verunreinigungen sind nicht vorhanden.

Um eine dichte Stimmung zu erzeugen ist auch ein guter Ton vonnöten. Jenen gibt es in den Formaten DTS-HD Master Audio 5.1, wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch. Wirklich Not tut dies allerdings nur bedingt. Zu wenig Akustik befindet sich im gesamten Film, was jedoch anscheinend beabsichtigt war. Wie dem auch sei, es herrscht Stille in Kombination mit Dialogen. Klar und deutlich, verständlich ertönen die Wortmeldungen aus dem Center-Speaker. Immer dann, wenn der Titel an Tempo und vor allem an Dramatik zunimmt, was mitunter auf Schlag passiert. Der Dynamikumfang ist in Ordnung, haut jedoch nicht vom Hocker, dafür gibt es zu wenig bidirektionale Effekte und Räumlichkeit im Programm. Optionale Untertitel sind ebenfalls in deutschen Lettern abgefasst auf der Blu-ray Disc vorzufinden.

[Fazit]
Es gibt viele Filme, welche sich zum Genre der Thriller zugehörig fühlen. Auch dieser hier, und zwar mit Recht. Klar ist, dass „Anamorph“ nicht an die Größe eines „Sieben“ heranreicht. Klar ist aber auch: Willem Dafoe erweckt „Anamorph“ zum Leben und hievt das gesamte Werk hinweg über die Riege des Durchschnitts hinweg. Der ab 16 Jahren freigegebene Titel erscheint auf Blu-ray, bietet ein ansprechendes Pop-Up Menü und technisch rundum gute Werte, womit wir zu einer guten Note kommen. Der rund 104minutenlange Thriller bietet folgendes Bonusmaterial als Beigabe:

* Originaltrailer
* Behind the Scenes (ca. 16 Minuten mit Untertiteln)
* Interviews mit Cast und Crew (ca. 28 Minuten mit Untertiteln)
* Bildergalerie

In Sachen Bonusmaterial verspricht „Anamorph“ nicht zu viel und hat letztlich auch nicht zu viel mit an Bord. Was jedoch entscheidend ist: es ist auch nicht zu wenig. Eine gute Dreiviertelstunde kann den Betrachter dann noch an weiterer Laufzeit genießen, jedoch nur bei stark nach unten schwankender Darbietung, was Bild und Ton betrifft. „Anamorph“ erschien am 8. Juli und kostet selbst als Blu-ray Disc unter 20,- Euro. Wer Thriller mag, der wird auch diesen Titel zu schätzen wissen. Willem Dafoe at his best.

Andre Schnack, 15.07.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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