Armitage III – Poly-Matrix

Animation/Science-Fiction

Animation/Science-Fiction

[Einleitung]
Irgendwie gibt es immer wieder Anime, die zwar ein recht ähnliches Thema miteinander verbindet, dennoch grundlegend verschieden in ihrer Wirkung und der Erzählweise sind. 1995 wurde in Japan „Armitage III – Poly-Matrix“ veröffentlicht und erfreute sich einer hohen Beliebtheit und Akzeptanz beim Publikum. 1995 wurde dieses gute Zeichentrick-Stück angefertigt. In der deutschen Synchronfassung sprechen folgende Personen die Figuren des Films: Veronika Neugebauer, Benjamin Völz, Florian Halm, Manfred Erdmann, Michele Sterr und Gudo Hoegel. Die DVD im schicken Pappschuber erscheint aus dem Angebot der SPV / SPVision, die sich ein wenig auf das Geschäft mit Anime konzentriert hat. Wir schauten uns die DVD genauer an.

[Inhalt]
Schauplatz: der Mars während der Ära des Terra-Formings. Kaum auf dem Raumflughafen angekommen, wird Polizist Ross Sylibus Zeuge eines brutalen Mordes. Doch weitaus schockierender ist für ihn die Tatsahe, dass es sich bei dem Opfer um einen Roboter, einem sogenannten „Third“, handelt. Diese Androiden sind weiter entwickelt als ihre Vorgänger, die „Seconds“, und sind von Menschen kaum noch zu unterscheiden. Ross muss von nun an mit Armitage vom „Martian Police Department“ (MPO) zusammenarbeiten um den Killer Rene D’Anclaude zu fassen, der die „Thirds“ einen nach dem anderen auslöschen will. Aber der Killer ist nicht ihr einziges Problem, denn auf dem Mars warten noch weitere unangenehme Überraschungen auf sie…
(Quelle: SPVision / SPV)

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Was den Inhalt angeht, so wurden sämtliche Register der guten Hollywood-Küche gezogen, wie es auch in den hochwertigen Big-Budget Blockbuster-Filmen geschieht. Vor kleineren Klischees in der Story wird wenig Halt gemacht, was der Spannung und Atmosphäre keinen Abbruch bereitet. Wir haben es hier mit einer insgesamt innovativen Science-Fiction Kost zu tun, wie sie bereits in dem außergewöhnlichen „Ghost In The Shell“ thematisiert wurde. Wir finden Elemente eines aufkeimenden Buddy-Movies vor, etwas Romanze, eine gehörige Portion Action und ein wenig philosophische Ansätze, was das Wesen und die Seele des Menschen angeht.

Wer sind wir? Warum sind wir und zu was sind wir alles fähig. Eine Geschichte über die technologischen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz, der Nanotechnik und der Reproduktion biologischen Lebens. Fragen und Hirngespinste der Science-Fiction Kategorie, die wir zwar allesamt schon einmal gesehen haben, die hier jedoch unter einem leicht verschobenen Gesichtspunkt beleuchtet werden. Gerade die Romanze zwischen einer künstlichen Lebensform und einem Menschen und die Frage der Selbstfindung stehen hier im Vordergrund. Nebenher geht es natürlich auch noch um die Entwicklung und die Hintergründe der Roboter-Kultur auf dem Mars.

In klassischer Anime-Qualität erhalten wir einen rasanten Einblick voller Action mit Tiefsinn aufpoliert. Stellenweise gibt es ein etwas künstlerisch verfremdetes Bild, was die beabsichtigten Effekte erzielt und Stimmung entstehen lässt. Im Vorspann wurden mit der Farbwahl gespielt, oder gar nur bestimmte Objekte mit Farbtönen ausgestattet und der Rest des Bildes schwarz-weiß belassen. Das Produktionsdesign kann sich sehen lassen und wird aufgrund der gemalten Sets, den technischen Spielereien und plastischen Charakteren als gelungen bezeichnet.

[Technik]
„Armitage“ wurde als Video-Erscheinung konzipiert und entspricht den oft im Anime-Sektor genutzten Format eines Vollbilds – genau wie der Nachfolger „Armitage – Dual-Matrix“ von 2002. Das hier gezeigte 4:3-Bild (1.33:1) bietet weder gute noch schlechte Überraschungen und wird den Anforderungen der Fans gerecht. Knackige Farben schmücken die Mattscheibe, der Kontrast geht in Ordnung und lediglich die Kantenschärfe und der Detailreichtum stellen das Sorgenkind des Transfers dar. Hin und wieder gibt das Master und die gezeichnete Vorlage jedoch auch nicht viele Details her, so dass die technische Abbildung durchaus als in Ordnung bezeichnet werden kann. Die „Aufnahmen“ der gigantischen Mars-Kolonien mit ihren riesigen Wolkenkratzern und Neon-Beleuchtungen gefallen und haben wirklich eine dichte Atmosphäre aufzuweisen. Verunreinigungen oder andere Negativ-Effekte treten praktisch gar nicht auf.

Auf der DVD wurde der deutsche und englischsprachige Synchron-Ton abgelegt. Die deutschen Fassungen liegen wahlweise im DTS- und Dolby Digital 5.1-Format vor. Der englische Ton musste Vorlieb mit dem Dolby Digital 2.0-Verfahren nehmen. Untertitel gibt es zu jeder Tonspur in deutschen Lettern optional einzuschalten. Es kracht hier und dort schon einmal ganz ordentlich, was der mehrkanalige Ton auch adäquat abbildet. Die ruhigeren Szenen bestehen durch eine klare Wiedergabe der Dialoge. Wie diese, so beschränkt sich die restliche Akustik oftmals auf die Lautsprecherfront und es scheint teils so, als handelt es sich hier um einen aufpolierten Stereo Surround-Sound. Einige räumliche und dynamische Momente machen das wieder wett und der gesunde Bass hat seine Rolle hier gefunden. Der rockige, teils technoide Soundtrack sticht stellenweise sehr angenehm und die Stimmung tragend hervor.

[Fazit]
Wem Titel wie „Ghost In The Shell“ oder „Akira“ etwas sagen und wer „Records Of Lodoss War“ nicht für ein Rock-Album hält, der wird sich bei „Armitage – Poly-Matrix“ ausgesprochen wohl fühlen: Markige Sprüche, Action, teils typisch japanische Frauendarstellung und eine Geschichte über die Beziehung zwischen künstlichem und natürlichem Leben. „Armitage“ (gesprochen Armitedsch) besitzt eine Laufzeit von rund 107 Minuten (Verpackungsangabe) und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Über ein animiertes und musikalisch unterlegtes Menü können folgende Extras auf der DVD erreicht werden:

* Hintergrundinformationen,
* Musik,
* Slideshow

Die Ausstattung lässt etwas zu wünschen übrig, da erinnert man sich an Gegenbeispiele, wie die limitierte Blech-Box zu „Akira“. Aber: immerhin erscheint hierzulande „Armitage III – Poly-Matrix“ überhaupt, und dass auch noch auf DVD. Damit ist die Anime-Fangemeinde im Vorteil, denn es handelt sich um die erste Erscheinung des Titels auf dem Video-Medium DVD. Die Altersfreigabe wurde bei 16 Jahren festgesetzt. Gewalttätig und actiongeladen geht es von der ersten Minute an los, somit erscheint die Entscheidung gerechtfertigt. Erschien am 23. September zu einem Preis um die 20,- Euro. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 04.10.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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