[Einleitung]
Jean-Luc Godard brachte den Titel „Ausser Atem“ (internationaler Titel: Breathless) 1960 als sein viertes Regiewerk in die Kinos. Mr. Godard schrieb auch das Drehbuch des Films, nach einer Vorlage von Francois Truffaut und arbeitete weiter an der Wegbereitung der „Nouvelle Vague“. In den Hauptrollen des Klassikers sind Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Henri-Jacques Huet, Liliane David und Claude Mansard zu sehen. Wir nahmen uns der DVD aus dem Programm der Arthaus Video – einem Laben von Kinowelt Home Entertainment – an und testeten sie auf Herz und Nieren.
[Inhalt]
Der Bonvivant Michel Poiccard (Jean-Paul Belmondo) – ein Gauner, Rebell, Draufgänger -befindet sich stets auf der Jagd nach seinem Vergnügen. In einer gestohlenen Luxuslimousine ist er auf dem Weg nach Paris. Doch er gerät in eine Geschwindigkeitskontrolle. Ein Polizist stellt ihn – und wird von Michel kaltblütig erschossen. Auf der Flucht vor dem Gesetz taucht er bei Patricia (Jean Seberg), einer Zeitungsverkäuferin, die Journalistin werden will, unter. Er versucht Geld für die gemeinsame Flucht nach Italien zu beschaffen. Aber der Kreis der Polizei wird immer enger. Patricia wird verhört. Und sie muss sich entscheiden: Karriere oder Liebhaber?
[aartikel]B00005LJBV:right[/aartikel][Kommentar]
„Ausser Atem“ – konnte ich mir wirklich nicht sonderlich viel drunter vorstellen. Doch schon nach den ersten Minuten wollte ich wirklich gerne wissen, was Hauptfigur und Gangster Michel noch so alles anstellen wird. Denn solch „negative“ Hauptfiguren seines Schlags bekommt man in Filmen nicht sonderlich häufig vor die Augen: er ist gemein, egoistisch und ein Lügner, Gauner und Betrüger – aber dennoch irgendwie sympathisch. Jean-Paul Belmondo leistet im Körper von Michel einen grandiosen Job, die hübsche Jean Seberg überzeugt nicht weniger gut. Regisseur und Autor Jean-Luc Godard drehte einen Film mit Stimmung. Für die damalige Zeit sind einige seiner eingesetzten Mittel geradezu modern, wie z.B. der stellenweise schnelle Schnitttechnik. Auch heute wirkt der Film nicht sonderlich alt, was den Inhalt angeht – man schuf ein zeitlosen Klassiker. Einige Teile des Films sind in französischer Originalsprache, da es scheinbar keine deutsche Synchronisation der entsprechenden Szenen gibt, aber das stört nicht, da es deutsche Untertitel gibt.
[Technik]
Was erwartet man bei einem über 40 Jahre alten Film, der jetzt auf DVD umgesetzt wird? Richtig, einen sauberen Schwarz-Weiß Bildtransfer und einen monauralen Ton, der durch gute Verständlichkeit glänzt. Man bekommt hier beides geliefert. Der Vollbildtransfer im 4:3-Format (1.33:1) kommt im Schwarz-Weiß-Gewand daher und sorgt für angemessenes Bild. Der Kontrast, sogar die Schärfe und die Sättigung der Graustufen und die Ausleuchtung können als „ok“ bezeichnet werden. Über das permanente Bild-Rauschen und den sanften Nachzieheffekt kann man in Anbetracht des hohen Alters fast schon etwas Milde gelten lassen. Kompressionsfehler o.ä. treten nicht auf.
Kommen wir zum Ton des Films. Auf der DVD befinden sich zwei Sountracks, der französische Originalton und die deutsche Synchronisation. Dolby Digital 1.0 – so lautet das Format, in dem es hier aus dem Center-Lautsprecher dringt. Die Musik und die wenigen Hintergrundgeräusche kommen nicht recht zur Geltung. Dafür gefällt die verständliche Sprachausgabe. Untertitel gibt es in gleich 5 Sprachen.
[Fazit]
„Ausser Atem“ ist ein Klassiker, den wir nun dank Kinowelt / Arthaus auch zu Hause in den eigenen vier Wänden in einer annehmbaren Qualität erleben können. Inhaltlich gibt es nicht nur einige sehr moderne Ansichten, transferiert durch damals durchaus zu kontroversen Diskussion anregenden Sprüchen, sondern auch fabelhafte, darstellerische Leistungen wahrzunehmen. Der 86minutenkurze Film wurde ab 16 Jahren freigegeben und wurde auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) abgelegt. Als Special Features gibt es einen Trailer und eine Fotogalerie. Das Menü gibt sich einfach zu bedienen und wurde animiert dargestellt. „Ausser Atem“ ist seit dem 24. Juli für rund 40,- DM käuflich zu erwerben. Wer Belmondo- und Godard-Filme mag, der muss hier Farbe bekennen und zugreifen.
Andre Schnack, 26.07.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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