Balzac – Ein Leben voller Leidenschaft

Drama

Drama

[Einleitung]
BMG Video brachte die Literatur- und Historie-Verfilmung „Balzac“ von 1999 nun als DVD-Fassung heraus. Die aufwendige TV-Produktion lief im Fernsehen als Zweiteiler und wurde mit Gérard Depardieu, Jeanne Moreau, Fanny Ardant, Virna Lisi, Katja Riemann und Gert Voss besetzt. Die Verfilmung eines Ausschnittes des Lebens von Honoré de Balzac wurde von Regisseur Josée Dayan nach dem Drehbuch von Didier Decoin umgesetzt. Wir sahen uns den Film und die Umsetzung auf das Medium DVD genauer an und bildeten uns ein Urteil.

[Inhalt]
Eines Tages werdet ihr mich schon achten, so wahr ich Honoré de Balzac heiße. Sein ganzes Leben lang schon leidet Balzac (Gérard Depardieu), der sich als Autor, Verleger und Geschäftsmann versucht, unter seiner abweisenden Mutter (Jeanne Moreau). Hochverschuldet und erfolglos kämpft er um ihre Anerkennung und die Wertschätzung der Öffentlichkeit. Die Einzige, die zu ihm steht, ist seine mütterliche Freundin Madame de Berny (Virna Lisi), von deren gesellschaftlichen Kontakten er profitiert. Nach Jahren feiert Balzac endlich Erfolge mit seinen Romanen, doch der Ruhm steigt ihm zu Kopf, und sein Hang zum Luxus bringt den eitlen Dandy schnell wieder an den Rand des Bankrotts. Er verliebt sich in die schöne Gräfin Eve Hanska (Fanny Ardant), die mit einem russischen Adeligen verheiratet ist. Während seine treue Freundin Madame de Berny im Sterben liegt, macht sich Balzac auf nach Russland, um Eves Herz zu gewinnen und sie nach Paris zu holen.

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Und nach „Der Graf von Monte Christo“ erscheint vom gleichen Filmteam die nächste Mini-Serie: „Balzac“. BMG bringt uns diese DVD nun als Bestandteil der Gérard Depardieu Collection. „Balzac“ stellt sich für eine TV-Produktion sehr hochwertig und wohl inszeniert dar. Namhafte und sehr gute Darsteller, tolle Sets, hübsche Kostüme und eine gelungen erzählte Geschichte. Das Drama über das Leben des Schreibers Balzac wurde mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle passend besetzt. Er mimt die charakterstarke Figur des Künstlers mit Eleganz und Format – glaubhaft. Aber wie es nahezu jede Umsetzung historischen Stoffes Gefahr läuft, so passiert es auch hier: stellenweise verliert der sehr lange Film etwas an Reiz, so dass der Appetit aufs weitere Ansehen etwas verfliegt. Dennoch eine gelungene und sehenswerte Umsetzung eines bekannten und irgendwie auch sehr faszinierenden Stoffs. Stimmungsvoll und atmosphärisch von einem erprobten Team vor und hinter der Kamera umgesetzt.

[Technik]
Kommen wir zur Technik der Erscheinung. Der Bildtransfer wurde im 16:9-Format auf der DVD abgelegt, das genaue Ratio beträgt 1.85:1 und empfindet so das TV-Original nach. Der Transfer zeigt sich von einer guten Seite: knackige, saubere Farbgebung und ein ausgewogener Kontrast werden hier geboten. Ferner kann auch die Kantenschärfe begeistern, wenn sie vor allem aber in den Außenaufnahmen etwas an Qualität verliert. Das Geschehen wirkt ruhig und weitgehend sauber, nur ein bei plakativen Hintergründen sichtbares, leichtes Rauschen und ein leichtes Nachziehen der Konturen bei raschen Bewegungen kann beim genauen Betrachten beobachtet werden. Davon ab kann das plastische und frische Bild vollends überzeugen.

Ton gibt es im Dolby Digital 5.1-Tonformat auf deutscher und französischer Sprache. Viele Hintergrundgeräusche, wie z.B. Vogelgezwitscher im Garten, gepaart mit einer seichten aus allen Lautsprechern dringenden Musikwiedergabe sorgen für die nötige Atmosphäre bei der Akustik. Der Klang beliebt zwar weitgehend auf der Front zu spielen, jedoch langt die Dynamik und die Räumlichkeit für einen Film dieses Genres komplett aus. Die Spracheausgabe kommt aus dem Center-Speaker, wahlweise gibt es deutsche und französische Untertitel.

[Fazit]
Zwar vom Ton her nichts weltbewegendes, dafür bietet „Balzac“ jedoch ein gutes Bild und letztlich eine gute Geschichte, opulent und schön inszeniert. Die darstellerischen Leistungen des rund 190minutenlangen Werks begeistern. Abgelegt wurde es auch einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD 9) und mit folgenden Bonusmaterialien ausgesattet: Cast & Crew-Informationen auf Texttafeln, einige Leseproben von Balzac, Hörproben mit zusätzlichen Informationen über den Sprecher, der ein Stück einer Geschichte, die nach Balzac erzählt wurde, spricht; dann gibt es noch „Honoré de Balzac Gourmettempel“ mit zwei Rezepten und letztlich einige Produktionsnotizen. Die Extras sind also allesamt recht Texttafelgebunden, was aber dem interessanten Inhalt kaum Abbruch tut. Freigegeben wurde der Film 12 Jahren, er erschien am 17. September zu einem Preis von rund 45,- DM. Wer Balzac mag, auf Literaturverfilmungen steht oder aber Gérard Depardieu-Fan ist, der sollte sich die DVD unbedingt genauer ansehen.

Andre Schnack, 25.09.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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