Boyz N The Hood – Jungs im Viertel

Drama

Drama

[Einleitung]
Als 2er DVD Set Special Edition erscheint aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment der Titel „Boyz N The Hood“ (aka: Jungs im Viertel) von 1990. In den Hauptrollen des Dramas über das Leben afroamerikanischer Männer in South Central, einem Viertel von L.A., sind zu sehen: Laurence Fishburne, Ice Cube, Cuba Gooding, Jr., Morris Chestnut, Nia Long und Angela Bassett. Wir konnten uns das kritische Werk genauer ansehen und tauchten ein in die Welt eines Vororts, der von Gewalt und Kriminalität geprägt ist. Regisseur und Drehbuchautor John Singletons Werk heimste sich zwei Oscar-Nominierungen ein und wurde vielerorts von Kritikern als wichtiges und wirkungsvolles Filmstück gefeiert.

[Inhalt]
South Central Los Angeles. Drogen, Überfälle und Schießereien stehen hier auf der Tagesordnung. Inmitten des spannungsgeladenen Ghettos versucht Furious (Laurence Fishburne) seinen Sohn Tre (Cuba Gooding, Jr.) zu einem anständigen Menschen zu erziehen. Tres Freunde hingegen halten nur wenig von Recht und Ordnung und haben ihre eigenen Gesetze innerhalb des Viertels. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit anderen Banden-Mitgliedern, so dass Furious einiges an Arbeit aufwenden muss, um zu verhindern, dass sein Sohn in einen Strudel aus Gewalt gezogen wird. Doughboy (Ice Cube) hingegen lässt die Situation eskalieren und mit seinen Freunden stürzt er das gesamte Viertel in einen blutigen Straßenkrieg…

[aartikel]B00018GWDK:right[/aartikel][Kommentar]
„Boyz N The Hood“ besitzt einen gewissen Charme, den er durch die Authentizität und den nahezu fühlbaren Realismus versprüht, obwohl man eigentlich die Gegebenheiten wahrscheinlich überwiegend gar nicht korrekt beurteilen kann, da man – zum Glück – solche Situationen bisher nicht erleben musste. Die gewählten Darsteller, insbesondere Cuba Gooding, Jr., Laurence Fishburne und Ice Cube sorgen für plastische und glaubhafte Darbietungen. Cuba Gooding, Jr. entscheidet das Rennen knapp für sich, denn sein Charakter, der zerrissene Junge, der sich fehl am Platze in diesem Milieu findet und aus Wut und Trotz für seine Ansichten der Gerechtigkeit handelt, überzeugt auf ganzer Linie. Drehbuchautor und Regisseur John Singleton gelang ein bedrohliches Abbild dessen, was in manch einem Viertel der großen amerikanischen Metropolen mit Sicherheit zum traurigen Alltag gehört.

Regisseur Singleton erzählt das Leben einer Gruppe von Jungen, bis der erste von der Polizei abgeholt wird. Dann vollzieht der Filmemacher einen Cut und steigt 7 Jahre später wieder in die Vollen. Die Jungen sind nun junge Männer, doch wie haben sie sich in ihrer Umgebung und im Geist entwickelt? Singleton sucht nach Antworten.

Es geht um Veränderungen, den Trott eines tristen Lebens und um das Aufwachsen in einer bestimmten Umgebung, geografisch und hinsichtlich der dort lebenden Menschen. Der Film beschäftigt sich mit typisch amerikanischen Problemen, welche mit Gewalt und Kriminalität zu tun haben, mit dem rechten Umgang und mit den Gebieten, in den Menschen mit Waffen wohnen. Die eingeschränkte Denkweise, Mentalität und Desillusionierung, welche hier um sich greift, ist nicht weit hergeholt. Kamera und Ton sorgen für die rechten Eindrücke und eine dichte Stimmung. Nicht ganz so spritzig gibt sich der Handlungsverlauf. Ab und an gibt es längere Einstellungen, in denen weder Geschichte noch Film vorwärts gebracht werden.

[Technik]
Trotz eines gewissen Alters vermag die technische Darbietung hinsichtlich des Bildes zu überzeugen. Wir erhalten einen anamorph erweiterten Breitbildtransfer vor die Augen, welcher sich auf ein genaues Ratio von 1.85:1 bemisst. Die Farbgebung, hier und dort etwas schmuddelig und mitunter etwas blass, gefällt überwiegend und unterstreicht die Wirkung der Abbildungen gekonnt. Der Kontrast fährt mit und gefällt, verschluckt selbst in schattigen und lichtarmen Sets nicht an Detailreichtum. Die Kantenschärfe könnte etwas höher ausfallen, was eventuell ein Tribut fürs Alter darstellt. Seitens der Kompression gibt es keine auffälligen Negativfaktoren zu entdecken.

Tonal geht es hier etwas verhaltener zu. Abgemischt wurde die Akustik im Format Dolby Surround in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Sprache spielt hier eine gewichtige Rolle, kommt der Streifen ja sehr dialog-orientiert daher. Kommt es einmal richtig zur Sache, so weist der Soundtrack die notwendigen Eigenschaften auf, um die Handlung akustisch angenehm abzubilden. Dazu gehören neben einigen rasanten Jagden durchs Ghetto auch ein paar Aufnahmen, in denen blaue Bohnen durch die Luft wirbeln. Die musikalische Untermalung bereitet angenehme Stimmung und versteht etwas Räumlichkeit zu erzeugen.

[Fazit]
Keine 108 Minuten läuft „Boyz N The Hood“ und fasziniert und schockiert gleichermaßen dabei. Wer kleine Durststrecken im Verlauf der Geschichte hinnehmen kann, der bekommt hier beste Unterhaltung mit einigen interessanten Aspekten vermittelt, welche Anspruch geltend machen. Es handelt sich bei dem Medium des Films um eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Diese enthält den Hauptfilm, welcher in 28 Kapitel unterteilt wurde. Eine weitere DVD beherbergt das Bonusmaterial der Erscheinung, und dieses besteht aus:

* Audiokommentar mit dem Regisseur auf DVD 1, weitere
Features auf der zweiten DVD des Sets bestehen aus
* Entfallene Szenen
* Making Of „Boyz N The Hood“
* Filmografien zur Besetzung und dem Regisseur
* Musik-Videos
* Trailer

Das Material auf DVD 2 weist gute inhaltliche Qualität auf und gibt dem Betrachter und Filmfan Einblick in die Entstehung und die kritischen Seiten des Films. Themen und Inhalte werden teils leicht kontrovers betrachtet, allerdings gibt es hier und dort ebenfalls etwas PR-Getue, was sich jedoch nicht negativ auf die Wertung auswirkt.

Letztlich kann ein positives Gesamtergebnis festgehalten werden. Der Film vermag inhaltlich zu überzeugen und gehört zu denen, die mit Relevanz aufwarten können und ihren rechtmäßigen Platz gefunden haben. Wer ein anspruchsvolles Drama sehen möchte, der kann ohne weiteres hier zugreifen, denn der Film nimmt sich nicht zu ernst und kommt stimmungsvoll authentisch daher.

Andre Schnack, 19.03.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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