[Einleitung]
Ich persönlich sehe Filme mit Matt Damon sehr gerne. Zumeist treffen sie meinen Geschmack und zumeist sind es zudem auch Filme, die sich der allgemeinen Akzeptanz und Begeisterung erfreuen dürfen. Das ist in zweierlei Hinsicht eine gute Sache: zum einen zeigt es, dass Matt Damon ein beliebter und erfolgreicher Darsteller ist, zum anderen dass er ein gewisses Gespür für erfolgreiche Film besitzt. Regisseur Terry Gilliam drehte mit ihm und Heath Ledger in den Hauptrollen seinen neuesten Streich „Brothers Grimm“ (Originaltitel: The Brothers Grimm) in 2005 als US-amerikanische Filmproduktion ab. Ebenfalls am Film produzierend beteiligt: Großbritannien und Drehort-Land Tschechische Republik. Das Drehbuch zum Fantasy-Spektakel schrieb Ehren Kruger (Arlington Road). Die DVD erscheint als Cine Collection aus dem Programm der Concorde Home Entertainment und wir warfen prüfende Blicke.
[Inhalt]
Die Herausgeber der bekanntesten Märchen und Sagen einmal ganz anders! In einer Welt voll Helden und Bösewichte, Hexen und Trolle, unsterblichem Übel und wahrer Liebe kämpfen die Gebrüder Grimm gegen das Unerklärliche – in einer epischen Schlacht zwischen Fantasie und Realität. Wilhelm „Will“ und Jakob „Jake“ Grimm ziehen durch das durch die französische Besatzung leidende Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts. Als vermeintliche Geistesaustreiber reisen sie durch die Lande und lassen sich ihren Exorzismus von den ahnungslosen Dorfbewohnern teuer bezahlen – die nicht wissen, dass diese Geistererscheinungen von den Brüdern selbst vorgetäuscht werden. Das geht gut, bis die Gauner von den französischen Besatzern gefangen genommen werden. Man verurteilt sie dazu, ihre Fähigkeiten als Hexenbeschwörer zu beweisen – gegen eine Hexe, die ihre unsterbliche Schönheit durch das Blut unschuldiger Kinder gewinnt…
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[aartikel]B000BYVMJI:right[/aartikel][Kommentar]
Märchenstunde mit Matt Damon und Heath Ledger? Oder was kann ich mir unter einem Film vorstellen, der sich ganz und gar um die Brüder Grimm drehen soll? Unter der Regie von Terry Gilliam, der bereit optische Leckerbisser wie „Brazil“ oder inhaltliche Schmankerl wie „Twelve Monkeys“ zustande brachte erscheint dieser Film im Fantasy-Thriller Milieu. Terry Gilliam, seines Zeichens einer der Monty Python-Gründer und humorvoller Filmemacher und Mensch, betritt mit diesem Film ein auch für ihn etwas neuen Bereich. Denn er vereint hier die Genres des Fantasy-Thrillers mit einigen Grusel-Elementen und einer spürbaren Brise Humor. Die Hauptrollen sind die Transporteure des Inhalts und wurden glücklicherweise passend besetzt und die Darsteller verstehen in ihren Figuren zu begeistern. Und das gilt nahezu für das gesamte Cast des Titels.
Inhaltlich weiß man erst gar nicht genau wohin die Reise geht. Nach einer prägnanten Film-Eröffnung spinnt der Streifen seine Fäden und lässt dabei Spannung entstehen. Es entsprießt eine dichte Atmosphäre dabei. Diese fußt zum größten Teil auf die gute Ausstaffierung der Sets und den Kostümen. Und diese schlagen sich nieder in ab und an beinahe schon überladenen Bildern und Aufnahmen. Wer einer opulenten Optik offen gegenüber steht, der wird auch angesichts „Brothers Grimm“ nicht abschrecken und das bunte Farbspektakel mögen. Eher konservativ als innovativ gestalten sich hier die Kameraführung, der Ablauf der Geschichte und oftmals auch die Dialogführung. Ich mochte den Titel aufgrund seines gesamten Sujets und der schönen Umsetzung. Und Terry Gilliam hat gezeigt, dass er in den letzten 7 Jahren nach „Fear And Loathing In Las Vegas“ das Filmemachen nicht verlernt hat.
[Technik]
Modern und zeitgemäß gibt sich die Präsentation des Titels aus der Cine-Collection der Concorde Home Entertainment. „Brothers Grimm“ kommt im Format 1.85:1 daher und befindet sich anamorph auf der DVD. Mit Details überladene Bilder fordern so einiges von der technischen Basis, so dass wir auch etwaige Fehler recht schnell ausfindig machen sollten. Doch die Suche bleibt lange Zeit ergebnislos, jedoch gibt es ein paar Mängel. Positives zu erst: wir können ein gut ausgeleuchtetes Geschehen durch eine harmonische Farbgebung und eine intensive Sättigung erleben und attestieren eine gute dreidimensionale Wirkung. Überwiegend gibt es das Ganze rumrahmt von sauberen Konturen und ausreichend Detailzeichnung. Doch nicht durchgängig gibt es ausschließlich diese Eigenschaften. Denn immer wieder kommen ein zartes Rauschen und einige kleinere Drop-Outs zu Tage. Nicht weiter Wild, so dass die Negativ-Liste kurz bleibt. Die Kompression geht in Ordnung.
„Brothers Grimm“ gibt sich auch stimmig beim Ton. Brandheiß geben sich die deutsche Sprache in DTS ES 6.1, Dolby Digital EX und englische Originalsprachausgabe im Format Dolby Digital 5.1. Wir waren gespannt auf die Unterschiede. Richtig groß fallen sie nämlich unter den einzelnen Soundtracks nicht aus. Feiner und einen Hauch sauberer klingen die mehrkanaligen ES und EX Spuren, in Sachen Dynamik, Effektvielfalt und räumlicher Weite tun sie sich nicht merklich etwas. Und so entsteht bei allen drei ein weites und oftmals lebhaftes Klangfeld, dem es nicht an qualitativer Ausstrahlung mangelt. So, wie es optisch einigen Reizen zu folgen gilt, haben auch die Soundtracks gleich so manche Überraschung parat und umsorgen den Betrachter mit einer hohen räumlichen Weite und zahlreichen schönen Effekten, die der Stimmung zuträglich sind und sich in hoher Qualität offenbaren.
[Fazit]
Etwas extravagant, skurril und doch unterhaltsam, spannend und irgendwie auch optisch ansprechend – das sind Adjektive, die ich bei der Beschreibung des ersten Eindrucks von „Brothers Grimm“ unbedingt benutzen würde, und die meinen persönlichen Eindruck wiedergeben. Das mag bei denen anders sein, die generell nicht viel von Gilliams Werken in der Vergangenheit gehalten haben. Fest steht für mich jedoch auch, dass dieses rund 114minutenlange Stück zu den schlechteren des eingebürgerten Engländers gehört. Abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) haben wir es mit einem Inhalt zu tun, der ab einem Alter von 12 Jahren laut FSK freigegeben wurde. Bonusmaterial, wie folgt:
* Audiokommentar mit Regisseur Terry Gilliam (optional dt. Untertitel)
* Making Of: Bring The Fairytale To Life
* Making Of Special Effects: The Visual Magic Of Brothers Grimm
* Deleted Scenes, optional mit Regisseur-Audiokommentar
* Cast & Crew Infos
* Produktionsnotizen
* Fotogalerie
* deutscher und englischer Kinotrailer
So richtig viel an Material ist das nicht, zumindest in Anbetracht einer Cine Collection im schicken Pappschuber mit zwei DVDs. Das der Inhalt jedoch nicht enttäuscht, hilft über den ersten eher zurückhaltenden Eindruck der Extras natürlich rasch hinweg. Mit einer Laufzeit von rund 50 Minuten hat man sich im Umfang der Materialien nicht besonders viel Zeit gelassen, aber wie erwähnt hält der Inhalt dafür bei der Stange. „Brothers Grimm“ wird all denen gefallen, die etwas auf Terry Gilliam, die beteiligten Darstellern und aber gut gemachten Fantasy-Filmen geben. Erscheinungstermin ist der 12. April, der Preis liegt bei rund 20,- Euro. Besonderheit: neben der hier getesteten Cine Collection erscheint noch eine Home Collection, eine UMD-Version und eine WMV HD-DVD des Titels.
Andre Schnack, 24.04.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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