[Einleitung]
1981 schuf Wolfgang Petersen (Air Force One) einen Kriegsfilm der zu einem deutschen Stück Filmgeschichte gehört: „Das Boot“. Der Kriegsfilm siedelt sich im zweiten Weltkrieg an und erzählt die Geschichte der Mannschaft eines deutschen U-Boots. Die namhafte deutsche Schauspielerelite versammelte sich auf diesem Boot: Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Klaus Wennemann, Hubertus Bengsch, Martin Semmelrogge, Ralph Richter und Uwe Ochsenknecht sind nur einige der zahlreichen Namen. Nun erscheint aus dem Hause EuroVideo die DVD für den deutschen Code2-Markt.
[Inhalt]
„Das Boot“ behandelt das Schicksal der Mannschaft eines deutsches Unterseeboots im zweiten Weltkrieg. Eines Abends, der Abend vorm Auslaufen, betrinken sich alle Mann des Boots noch einmal kräftigst, auch der Kapitän-Leutnant (Prochnow) läßt sich gehen. Am nächsten morgen geht’s los, daß Boot läuft aus. Herr KaLeu (Kapitän-Leutnant) und seine Mannschaft versammeln sich und beladen das Boot mit Nahrung, Torpedos und guter Laune, sofern möglich. Außerdem wird an dieser Reise ein Kriegsberichterstatter teilnehmen, Leutnant Werner (Grönemeyer). Man ist fern von Zuhause, momentan liegt das U-Boot nämlich im französischen Hafen La Rochelle. Es ist 1941 und das Boot läuft aus zum Jagen. Der erste Kampf mit einem Zerstörer läßt die Männer den Geschmack des Krieges schmecken, keiner ist begeistert. U-96 bekommt dann noch einen ganzen Frachter-Konvoi vor die Torpedorohre, begleitet von feindlichen Zerstörern. Nach einer anstrengenden Reise hofft die Besatzung auf einen kurzen Urlaub, doch daraus wird nichts. Neue Befehle kommen, der Auftrag für U-96: durch die Meerenge von Gibraltar, um dann anschließend eine Blockade britischer Schiffe zu durchbrechen, fast unmöglich, ein Himmelfahrtskommando. Gibraltar an sich ist schon tödlich, doch umringt von feindlichen Schiffen wird das Unterfangen dem Untergang geweiht. Die Hoffnung schwindet genau wie der Sauerstoff, denn Verwundete gibt es nicht unter Wasser…
[aartikel]B00004RYKB:right[/aartikel][Kommentar]
Der Film setzte neue Maßstäbe, er gilt zurecht als der beste U-Boot-Kriegsfilm überhaupt. Mit der Director’s Cut schuf Wolfgang Petersen das perfekte „Das Boot“. Vom Sound und Bild her einmalig, denn alleine schon der 8-Kanal-Sound SDDS machte den Film einen erneuten Kinogang wert. Wie Petersen selbst sagte, konnte er nun ohne den kommerziellen Druck seine Lieblingsversion zusammenschneiden „in der sich die Höhepunkte der ‚action‘ mit den stilleren Charakterszenen im richtigen Rhythmus ablösen“ (Zitat). Zwar bekommt der DVD-Fan „nur“ Dolby Digital 5.1 zu Ohren, aber selbst der Sound haut schon echt vom Hocker. Drehbuchautor und Regisseur Petersen wählte mit der neuen Version einen Mittelweg zwischen der 6stündigen Fernsehfassung und der Kinofassung von 1981, diese war knapp 2 Stunden lang.
„Das Boot“ macht nicht nur Spaß zu sehen, es ist neben einem actiongeladenen Kriegsfilm mit sehr viel Spannung und nervenzerreißender Atmosphäre auch ein Drama, eine Charakterstudie einer Mannschaft ohne Ausweg, in der Hölle des Kriegs. Dieser Seekrieg wurde sehr aufwendig und realistisch inszeniert. Die Sets sind einfach grandios, die meiste Zeit spielt der Film im Bootsinneren. Dieses wurde eigens dafür komplett nachgestellt, die bedrückende Stimmung im eingedosten Sarg aus Stahl wirkt beängstigend auf den Zuschauer. Zum ungemütlichen Boot kommt noch der fiese Sound von Wasserbomben und umherfahrenden Schiffen an der Wasseroberfläche, sehen kann man ja nichts, nur hören – ein Horrortrip in den Wahnsinn. Ein wirklich toller Film, technisch hochwertig umgesetzt und mit ausgezeichneten Darstellern besetzt. Bei dem Film stimmt alles: Kamera, Sound, Stimmung. Der Film entstand nach der Romanvorlage von Lothar-Günther Buchheim (Die Festung). „Das Boot“ – ein Stück große, deutsche Filmgeschichte.
[Technik]
Von der Qualität des Bilds und des Tons der DVD war ich wirklich überrascht, sie ist atemberaubend. So hat man „Das Boot“ noch nicht gesehen und gehört (wenn man nicht im Kino war). Das Geschehen wird mit einem anamorphen Transfer im Ratio 1.85:1 auf den Fernseher gebracht. Und was da ankommt kann sich wirklich sehen lassen. Der Film von ’81 glänzt wie ein Juwel. Die Schattenzeichnung und Farbsättigung siedelt sich im obersten Bereich an. Kontraste und Grad der Schärfe sind ebenfalls ausgezeichnet. Besonders fällt das bei dem roten Alarmlicht im Boot auf. Alle Aufnahmen weisen einen sehr hohen Wert an Details auf, Kompressionsartefakte oder Grieseln und andere Störungen treten nicht auf. Aber nicht nur beim Bild leistete man sehr gute Arbeit.
Der digital Ton in wahlweise deutschen oder englischen Dolby Digital 5.1 hinterläßt mächtig Eindruck und kitzelt alles aus einer Mehrkanal-Anlage heraus. Mächtige, tiefe Bässe sorgen für Unterwasserstimmung, viele direktionale Effekte während der Actionszenen versetzen den Zuschauer wahrlich ins Boot. Die Sprache erklingt dabei sauber aus dem Frontspeaker. Oft ist diese sehr leise, doch stets bleiben die Dialoge zu verstehen. Eine der imposantesten Szenen ist die, als das U-Boot absinkt und wegen des steigenden Drucks Bolzen durch den Innenraum schießen und die Außenhülle knarrt – hört sich einfach gut an; bei einem U-Boot Film hat der Sound eben einen sehr hohen Stellenwert. Neben den beiden schon erwähnten Tonspuren gibt es noch eine englische Dolby Surround-Spur und englische, deutsche, türkische, hindische, hebräische und isländische Untertitel.
[Fazit]
Die „Das Boot“-DVD hat es in sich. Neben dem grandiosen 208 minutenlangen Film (66 Kapitel) in einer technisch sehr hochwertigen Präsentation, beinhaltet die einseitige Dual-Layer-Disc auch etwas Bonusmaterial. Das hübsche Menü bietet die Auswahl zwischen einem US-Trailer, einem Making Of (englisch) und einem sehr unterhaltsamen Audio-Kommentar mit Wolfgang Petersen, Jürgen Prochnow und anderen Beteiligten. Wahlweise können sogar Untertitel für den englischen Kommentar zugeschaltet werden. Die DVD in der EuroVideo-Verpackung ist die gleiche Code2-Scheibe, die auch in England verkauft wird und wurde von den Columbia Studios gemastert. Für die lohnenswerte Disc müssen ca. 50,- DM (Listenpreis 59,95 DM) berappt werden, sie ist jedem zu empfehlen, zumal ihre technischen Aspekte demoreif sind. Ich möchte sagen: zugreifen!
Andre Schnack, 06.01.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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