Das Ende – Assault On Precinct 13

Action/Drama/Crime/Thriller

Action/Drama/Crime/Thriller

[Einleitung]
Mit sehr viel Spannung erwartete ich die Presse-DVD zum Highlight Video-Titel „Das Ende – Assault On Precinct 13″. Nicht, weil es sich um einen vermeintlich spannenden und mit Action befüllten Thriller handeln sollte, sondern einzig und allein deswegen, weil der Film ein Remake des 1976 abgedrehten, gleichnamigen John Carpenter-Klassikers darstellt. Als bekennender Carpenter-Fan konnte ich nun Regisseur Jean-François Richet’s „Aktualisierung“ genauer unter die Lupe nehmen. In den Hauptrollen der jüngsten Variante sind Ethan Hawke, Laurence Fishburne, Ja Rule, Maria Bello, Gabriel Byrne und Drea De Matteo zu sehen. Das Drehbuch entstammt nach Filmvorlage John Carpenters aus der Feder von James DeMonaco. Wie macht sich der Titel zum Original?

[Inhalt]
Vor dieser Nacht gibt es kein Entkommen! In der verschneiten Silvesternacht – der letzten Nacht, bevor das abgelegene Detroiter Polizeirevier im 13. Distrikt für immer geschlossen wird – schiebt nur noch eine kleine Mannschaft von Beamten Dienst. Am späten Abend naht unerwarteter Besuch: Ein Gefängnistransport mit Schwerstkriminellen bleibt im heftigen Schneegestöber unweit des Reviers liegen. Die Häftlinge, darunter der skrupellose Polizisten-Mörder Marion Bishop (Laurence Fishburne), werden für die Nacht in die Zellen des fast vollständig geräumten Polizei-Reviers gesperrt.

Als plötzlich vermummte Scharfschützen das Feuer auf die unterbesetzte Station eröffnen und sämtliche Verbindungen zur Außenwelt gekappt sind, gerät der junge Revierleiter Sergeant Jake Roenick (Ethan Hawke) unter massiven Druck: Er vermutet eine Befreiungsaktion. Zu ihrem Entsetzen stellen die Eingekesselten jedoch fest, dass sie nicht von Verbrechern, sondern von Cop-Kollegen unter der Führung des korrupten Marcus Duvall (Gabriel Byrne) bedroht sind. Jake Roenick sieht nur eine Chance, die Nacht zu überleben: Er muss die inhaftierten Verbrecher bewaffnen und auf seine Seite bekommen. Ein blutiger Kampf um Leben und Tod gegen die Feinde von innen und außen beginnt…
(Quelle: Highlight Video)

[aartikel]B000CNF992:right[/aartikel][Kommentar]
Der John Carpenter-Klassiker „Assault On Precinct 13″, Jahrgang 1976, hat für mich nicht nur Kult-Status inne, sondern bereitet mir bei jeder erneuten Ansicht wieder und wieder viel Spaß und Unterhaltung mit typischn John Carpenter-Flair. Der Titel gehört zu einem meiner zeitlosen Favorites, von denen man sich eigentlich tief im Inneren kein Remake wünscht. Aber irgendwann sind die Tage gezählt und irgendein Regisseur macht sich auf, um ein „angestaubtes“ Thema erneut in den Glanz und Glamour Hollywoods zu rücken. Mit „Das Ende“ gelang dieses Unterfangen auf Etappen. In einigen Bereichen hingegen bleibt der moderne Film weiter hinter dem erreichten Niveau und Charme des Klassikers und im direkten Vergleich schneidet das Original besser ab. Zumindest dann, wenn man die zeitlichen Umstände und Gegebenheiten beim Vergleich berücksichtigt.

Ähnlich wie bei Carpenters „The Thing“ – hierzulande unter dem Titel „Das Ding aus einer anderen Welt“ bekannt – geht es in „Das Ende“ auch um Isolation. Und um die scheinbar ausweglose Situation einer Gruppe, die sich zusammenschweißen muss, um aus einer eskalierenden Konfrontation mit einem scheinbar übermächtigen Gegner erfolgreich hervorzugehen. Im Kern der Story hat sich somit nicht sonderlich viel über die letzten 30 Jahre getan, wenngleich sich der Film detailtiefer und etwas mehr in die Entwicklung von Nebenplots, bzw. verzweigten Handlungssträngen zeigt. Regisseur Jean-François Richet gelangen neben einem guten Spannungsbogen auch einige schöne Action-Sequenzen. Jene definieren jedoch nichts Neues, wie es dazumal dem Klassiker gelang.

Als sehr positiv empfand ich die Verlagerung des Geschehens in ein dichtes Schneegestöber. Natürlich ist dies heutzutage fast schon erforderlich, da kein Verständnis mehr dafür herrscht, dass jemand nicht z.B. sein Handy nutzt um Hilfe zu holen. Und außerdem kann Schnee immer ein wenig „kühl“ auf die Atmosphäre wirken und unterstreicht eine isolierte, bedrückende Situation. Neben dem heruntergekommenen Revier sorgen auch die Masken und Kostüme für glaubwürdige Präsenz. Die wichtige Zutat „Schauspieler“ – keinesfalls vernachlässigt – kommt nicht zu kurz und man besetzte die relevanten Figuren mit guten Mimen, die allesamt eine ausreichende und plastische Darstellung abliefern ohne sich dabei auf der Zenit zu katapultieren.

[Technik]
Visuell tritt der Film im anamorphen Breitbild-Format 2.40:1 ins Rampenlicht. Qualitativ haben wir es mit einem sehr modernen und hochwertigen 16:9-Bild zu tun, dass auch hohe Ansprüche überwiegend zu befriedigen versteht. „Das Ende“ spielt überwiegend in schattigen Räumlichkeiten, zumeist auch noch bei Nacht und Schneegestöber. Dies erschwert die detaillierte Darstellung sauberer Konturen stark und beeinflusst ebenfalls die Zeichnung von Plastizität und Tiefe in den professionell gefilmten Aufnahmen. Diesen Umständen entsprechend liefert der Transfer jedoch ein ganz gutes Ergebnis. Die oftmals bewusst stilisierten Bilder weisen einen ausreichenden Grad an Details auf und kommen weitgehend ohne Rauschen aus. Kompressionsartefakte sind ebenfalls nicht auszumachen. Ein dickes Manko: immer wieder fallen Verschleierungen bei raschen Bewegungen oder Kamerafahrten negativ auf.

Tontechnisch haben wir es mit einem zeitgemäßen Dolby Digital 5.1-Soundtrack zu tun, der sich aufgrund der mehrkanaligen Abmischung einer hohen Dynamik erfreut. Im genannten Format gibt es die Sprachfassungen Deutsch und Englisch im Programm, zusätzlich beinhaltet die DVD noch einen deutschsprachigen DTS 5.1-Soundtrack. Richtig auftrumpfen kann der Ton leider nicht, zu eingeschränkt erscheint das Spektrum an Höhen und Tiefen in der Praxis. Das Potenzial des Themas wird somit leider nicht ausgenutzt und es kommt zum unschönen Effekt, dass die technische Umsetzung die Wirkung des Films zum Teil mitbestimmt, und das leider in eine nicht gewünschte Richtung. Immer wieder gibt es räumliche Momente voller Hintergrundgeräusche und einer klar differenzierten Sprachausgabe und musikalischen Untermalung. Doch insgesamt bleibt der Sound etwas hinter den Erwartungen.

[Fazit]
Highlight Video bringt uns diesen rund 104minutenlangen Action-Thriller auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), die Altersfreigabe stand zum Zeitpunkt dieses Tests noch nicht fest und die FSK befindet sich im Status „beantragt“. Inhaltlich betrachte ich dieses Werk als Hommage an Western, John Carpenter und das Actionfilm Genre. Dieses „Das Ende“ tendiert weitaus direkter zum heutigen Mainstream und birgt die Gefahr, das ambitionierte Film-Projekte mit echtem Charakter, wie z.B. John Carpenters „The Thing“, in Vergessenheit geraten könnten. Im Vergleich aktueller Kino-Filme steht Regisseur Jean-François Richet’s Streifen jedoch gut dar und passt in die derzeitige Kino-Landschaft. Über das DVD-Menü erhält der Betrachter Zugriff auf folgende Extras:

* Der Waffenausstatter (ca. 5 Min.)
* Der Produktions-Designer (ca. 7,5 Min.)
* Der Stunt-Koordinator (ca. 4,5 Min.)
* Deleted Scenes (ca. 6 Min.)
* Hinter den Kulissen (ca. 12 Min.)
* Die Besetzung (Textseiten)

Aufgrund der vorliegenden Presse-DVD konnten wir das Bonusmaterial bisher leider nicht testen, reichen dies jedoch gerne nach Erscheinen der DVD am 12. Januar 2006 entsprechend nach. Ich schätze Regisseur Jean-François Richet für seine Umsetzung dieses Remakes einer meiner liebsten Film-Werke. Und ich hoffe sehr, dass sich die Zuschauer dieses gelungenen Action-Films aufmachen werden, um sich auch das Original von John Carpenter von 1976 anzusehen. Besser oder schlechter, diese Frage einmal ausgeblendet halten wir fest, dass Highlight Video hier einen guten Action-Film auf einer technisch soliden DVD veröffentlicht. Die Umsetzung von Bild und Ton bleibt allerdings leider ein wenig hinter den Möglichkeiten.

Andre Schnack, 23.11.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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