Das Osterman Weekend

Thriller

Thriller

[Einleitung]
Der eigenwillige und im Umgang als schwierig geltende Regisseur Sam Peckinpah dreht 1983 seinen Spionage-Thriller „Das Osterman Weekend“ (engl. Originaltitel „The Osterman Weekend“). Der vielversprechende Streifen wurde nicht nur äußerst spannend inszeniert, sondern wartet auch mit einer ganzen Reihe namenhafter, talentierter Schauspieler auf. So sind neben Rutger Hauer, John Hurt und Craig T. Nelson auch Dennis Hopper, Chris Sarandon, Meg Foster und Schauspielerlegende Burt Lancaster zu sehen.

[Inhalt]
Meist einmal im Jahr findet bei dem angesehenen und etwas gefürchteten Kritiker und Kopf der kontroversen TV-Sendung „Face To Face“, John Tanner (Rutger Hauer), ein Treffen mit seinen alten Freunden statt. Dieses Treffen wurde nach dem früheren Schirmherren Bernard Osterman (Craig T. Nelson) benannt, so heißt es „Osterman Weekend“. Doch dieses Jahr soll dieses sonst sehr gesellige und lustige Treffen etwas anders verlaufen. Das CIA, unter Führung von Maxwell Danforth (Burt Lancaster), meint in den Freunden von Tanner Verräter und Spione für die Russen gefunden zu haben. Anstatt diese festzunehmen sollen sie „umgedreht“ werden. Mit diesem Auftrag wird Lawrence Fassett (John Hurt), der vor einigen Jahren seine Frau verlor, ins Feld geschickt. Es gelingt ihm den patriotischen John Tanner mittels Videoaufnahmen und anderer vermeintlicher Beweise von seinen Ansichten gegenüber Tanners Freunden zu überzeugen. Das bevorstehende Osterman Weekend soll nun dazu genutzt werden die zusammengekommenen Freunde zu irritieren und mit der Tatsache zu konfrontieren, dass sie entlarvt wurden. Schließlich erreichen Bernard, Richard (Dennis Hopper) und Chris (Joseph Cardone) Johns mit Kameras gespicktes Haus. Sie freuen sich auf ein unbeschwertes Wochenende – doch daraus wird nichts. Fassett treibt die Gruppe allmählich zur Weißglut und John weiß nicht mehr recht, wem er trauen kann. Letztlich eskaliert die Situation und es kommen Dinge ans Licht, die keiner hätte für möglich gehalten…

[aartikel]B00004TLK9:right[/aartikel][Kommentar]
„Das Osterman Weekend“ ist ein frischer, kritischer und sehr unterhaltsamer Thriller. Die Geschichte wirkt anfangs sehr vielversprechend, kann im weiteren Verlauf auch einiges davon einhalten, wirkt ab und an allerdings etwas verwirrend. In seiner ganz eigenen Marke und Art zu drehen erzeugte Regisseur Sam Peckinpah einen sehr starken, aussagekräftigen und spannenden Thriller. Teilweise etwas hart und brutal mit nicht ganz so üblichen Mitteln inszeniert. So greift Peckinpah auf stilistische Eigenheiten zurück, die sonst nicht gerade die Regel sind: Slow-Motions, Wiederholungen und leichtes „Übertreiben“ der Handgemenge und der Gewalt im Film. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wurden glanzvoll mit sehr guten Darstellern besetzt. Jeder Mitglied der Darstellergruppe vermag in seiner Rolle zu überzeugen. Inhaltlich erinnert der Film an neuere Produktionen wie z.B. „Der Staatsfeind Nr. 1″. Es geht auch hier um eine gewisse Paranoia. Drehbuchautor Alan Sharp setzte die Romanvorlage des Spionagethrillers von Robert Ludlum hervorragend um. Insgesamt gefällt der Film sehr gut, inhaltlich entwickelt sich eine interessante und spannende Geschichte, kombiniert mit den hervorragenden schauspielerischen Darbietungen ergibt sich ein ausgezeichneter Spionagethriller mit viel Tiefe und einigen Überraschungen.

[Technik]
Technisch leidet die DVD etwas unter dem nicht mehr so eleganten und qualitativ hochwertigen Basismaterial des Films, leistet ansonsten jedoch gute Dienste. Das Bild wird durch einen 4:3-Vollbildtransfer (1.33:1) auf den Fernseher gebracht. Es hat sichtlich Mängel in Form von kleineren Verschmutzungen und einem allgemein nicht mehr so frisch wirkenden Farbumfang. Auch der Kontrast lässt zeitweise zu wünschen übrig und stellt das Geschehen etwas krass und überzeichnet da. Die Farben wirken allerdings überwiegend sehr natürlich, schade nur, dass stellenweise ein etwas unscharfes und fahl wirkendes Bild geboten wird. Kompressionsartefakte oder Fehler, die beim Mastering entstehen können, treten glücklicherweise nicht auf.

In Sachen Ton vermag die Disc eine ähnliche Leistung zu offenbaren. Es wurden zwei Tonspuren im Dolby Digital 2.0-Format auf der DVD abgelegt, beiden gelingt es einen ausreichenden Eindruck zu hinterlassen. Wer den Originalton eines Films bevorzugt, der sollte sich den englischen Ton anhören, andere wählen die deutsche Tonspur. Beide Versionen haben ein mittelprächtiges, nicht unbedingt weites Klangbild, weisen aber einige Effekte auf, die einen räumlichen Eindruck hinterlassen. Die Akustik beschränkt sich sehr auf die vorderen beiden Lautsprecher. Die Dialoge erklingen fein, sauber und immer sehr verständlich aus dem mittleren Speaker. Untertitel wurden nicht auf der DVD angelegt.

[Fazit]
Insgesamt gefiel mir „Das Osterman Weekend“ sehr gut. Besonders inhaltlich war ich überrascht, hier wird ein sehr spannender und interessanter Thriller geboten, keine Durchschnittsware. Technisch langt die Leistung der DVD vollkommen aus, dennoch hätten Bild und Ton vielleicht eine Spur besser ausfallen können; die Qualität einer VHS-Kassette wird aber souverän überboten. Neben dem 98 minutenlangen Film befindet sich auch noch etwas Bonusmaterial auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Zu erreichen über das animierte und mit Musik unterlegte Bewegtmenü gibt es Hintergrundinformationen über die Darsteller und den Regisseur mit einer Biografie und einem Essay über seine Arbeitsmethoden. Das Menü gelang ausgesprochen gut, die Kapitelauswahl (14 Kapitel) wurde sehr schön animiert, außerdem macht die Verpackung der DVD ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Ein sehr guter Film mit einer technisch überdurchschnittlichen DVD-Präsentation, nicht nur für Fans des hochkarätigen Schauspielerteams verlockend.

Andre Schnack, 06.04.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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