Das Vermächtnis des Sherlock Holmes

Dokumentation

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[Einleitung]
Sherlock Holmes? Sagt mir etwas. Ist das nicht ein Detektiv oder Polizist? Die meisten Antworten besonders junger Menschen gehen in diese Richtung. Und Obacht, denn junge Menschen sind weiter von Sherlock Holmes entfernt als alle bisherigen potenziellen Fans. „Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ behandelt hoffentlich genau diese Themen und sucht sowie findet Antworten auf oft gestellte Fragen rundum den vermeintlich gewitzten Briten des viktorianischen Englands. Regiearbeiten führte Paul Bernays im Entstehungsjahr 2013 durch. Diese Standard Definition-DVD erscheint aus dem Angebot von polyband. Ich zückte die Lupe…

Inhalt
Jeder kennt Sherlock Holmes, die berühmteste Detektivfigur in Literatur, Film und Fernsehen. Seit dem Erscheinen der ersten Geschichte im Jahre 1887 fasziniert Sherlock Holmes ein Massenpublikum. Aber seine Geschichten sind mehr als nur gute Unterhaltung. Forensiker und Kriminalhistoriker erklären, wie Sherlock Holmes die Entwicklung der realen forensischen Wissenschaften beeinflusst hat. Und warum Sherlock Holmes’ Methode aus detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung revolutionär war in einer Zeit, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb und die Polizei nur hilflos zusehen konnte.

Sherlock Holmes war Ideengeber für viele kriminologische Untersuchungsmethoden. Und seine analytische Genialität ist immer noch eine Quelle der Inspiration für moderne Kriminalermittler.

Die Episoden im Überblick:
1) Die Anfänge der Forensik
2) Logik und Kriminalistik
(Quelle: polyband)

[aartikel]B07NHP5S2G:left[/aartikel][Kommentar]
High-Tech, ja, wenn eine Lupe dazu zählt. Forensik oder eine Art wissenschaftliche Gerichtsmedizin, die über den Wissenstand Leonardo Da Vinci’s hinaus schritt? Fehlanzeige. Eigentlich war der gute Mann eher wie der heutige „Columbo“ unterwegs, oder besser umgedreht. Denn eine scharfsinnige Wahrnehmung, hoher Intellekt und die Gabe des Kombinierens sind die Waffen, deren sich Sherlock Holmes bediente. Vielmehr als das gab es damals praktisch auch nicht.

„Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ befasst sich mit dennoch ungebrochenen Einfluss und der historischen Standhaftigkeit des Mythos Holmes. In zwei Teile gefasst haben wir eine Menge Inhalt rund um Sherlock Holmes zu verarbeiten, gelungen aufbereitet, hin und wieder zu sehr im Stile eines Spielfilms, wie ich empfand. Doch am Ende bleibt ein rundum gelungener Eindruck haften und ich kann mehr über Holmes berichten, als es bislang der Fall war.

Wenn ich an Sherlock Holmes denke, so werden auf weiterhin und künftig wohl diese beiden Gedanken zu den ersten zählen, die in meinen Kopf schießen: 1) Es geht sogar soweit, dass ein Piktogramm einer Lupe als eine Art Synonym für die Figur Holmes gilt – Wahnsinn. 2) Hat man eine Meisterleistung durch Kraft des Denkens erreicht und jemand nennt einen daraufhin Sherlock, so kommt dies einem Lob gleich. Merkwürdig oder besser, bemerkenswert.

[Technik]
Dokumentationen sind nicht dafür bekannt, dass wir es mit der Top-of-the-Notch Technologie zu tun bekommen. Und doch werden wir hier und dort auch sehr positiv überrascht, wenn zum Beispiel mit HiTech-Cams unsichtbar geglaubte Tier-Bewegungen sichtbar gemacht werden. Hier bei „Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ ist dies ein bisschen anders gelagert. Der anamorphe 1.78:1-Transfer erweist sich von Beginn an als eine Hilfe zur Erklärung des Holmes-Phänomen, ist jedoch nicht der Kern, wie bei manch einem Kino-Titel. Kontrast, Farbgebung und die gesamte Wirkung sind in Ordnung, mehr jedoch auch nicht.

Ton gibt es vorrangig genau zu einem Zweck: der Vermittlung von Informationen und Wissen, jedoch nicht, um Explosionen oder Autoverfolgungen abzubilden. Drum geht es auch eher unspektakulär daher, Dolby Digital 2.0-Ton herrscht vor und umsorgt den Zuschauer mit den notwendigen Ton-Elementen, mit mehr jedoch auch nicht. „Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ kann am ehesten mit einem TV-Spielfilm verglichen werden, wenn es um die Beschreibung der tontechnischen Qualitäten geht. Nennenswerte Patzer gibt es nicht, allerdings auch keine Schmankerl. Die Sprache erfolgt wahlweise in Deutsch oder Englisch.

[Fazit]
„Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ bietet sich auf zwei Episoden zum besten auf dieser einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9). Jede der beiden Sendungen läuft rund 53 Minuten, also rund 106 Zählen in Summe auf dieser Disc. Der Inhalt der DVD wurde eingestuft als Info-Programm gemäß §14 JuSchG. „Das Vermächtnis des Sherlock Holmes“ erschien am 26. April 2019 zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer sich für Holmes, die Forensik und Kriminalistik interessiert, der sollte hier genauer hinschauen – interessant ist es allemal.

Andre Schnack, 01.05.2019

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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