Der grosse Ausverkauf

Dokumentation/Music

Dokumentation

[Einleitung]
„Der grosse Ausverkauf“ widmet sich meines Erachtens einem Geschwür unserer sozialen Gesellschaft. Was das ist? Schaut selbst hin. Dokumentarfilmer und Schöpfer von „Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ Florian Opitz fertigte diesen Dokumentations-Titel. Inhaltlich sowie auch handwerklich kommt hier alles aus einer Hand. „Der grosse Ausverkauf“ konnte 2007 in die Kinos gebracht werden, was auch international geschah. Diese Standard Definition DVD ist seit Mitte 2010 im Handel zu haben. Doch dies verwehrt ja niemanden des genauen Blickes…

[Inhalt]
„Der grosse Ausverkauf“ ist ein packender Dokumentarfilm über ein sehr komplexes Thema. In vier ineinander verwobenen Erzählsträngen bringt der Film dem Zuschauer das abstrakte und umstrittene Phänomen „Privatisierung“ über einfühlsame Porträts von Menschen aus verschiedenen Kontinenten nahe, die von den oft inhumanen und fehlgeleiteten Versuchen, das Wirtschaftswachstum zu steigern, unmittelbar betroffen sind. Menschen, die sich auf ihre ganz persönliche Art und Weise dagegen zur Wehr setzen.
(Quelle: filmladen Filmverleih)

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Was schafft die Ansicht dieses Films? Vor allem kann er eines: dem ,open minded people‘ mindestens einen Moment lang die Augen öffnen. Und was sehen wir? Ein System, in dem wir derart fest verankert sind, als das uns jedweder Veränderung schwierig erscheint. Denn a.) sie ist gegen das mittlerweile stark ausgeprägte, egozentrische Denken durchzusetzen und b.) kann dies wiederum nur eingeleitet werden, wenn der Funken der Änderungsbereitschaft weitreichend besteht. Und daran scheitert es spätestens.

Denn einfach mit der Masse mitmachen ist einfach einfacher… doch es hat so verheerende Auswirkungen, als das es uns nicht mehr egal sein kann. Wir können nicht mehr die Augen verschließen vor dem hungrigen Preis und die Folgen des stetigen Drangs nach Wachstus unserer Wirtschaft. Wir können nicht mehr dauerhaft hinnehmen, dass noch mehr Wettbewerb in nicht größer werdenden Märkten geben soll und das irgendwem auch hilft, ausgenommen kapitalgetriebenen Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht.

[Technik]
Wenngleich wir einen anamorphen 16:9-Transfer geboten bekommen, so kann dieser nur Dank weiterer Gegebenheiten auch derart überzeugen. Die Wirkung ist modern und hochwertig, auch sehen wir zu keinem Zeitpunkt Anlass zur negativen Kritik. „Der grosse Ausverkauf“ hat das genaue Seitenverhältnis 1.78:1 inne und bietet einen ausgesprochen harmonischen Gesamteindruck. Vor allem deshalb erwähnenswert, da unter oftmals völlig unterschiedlichen Bedingungen an unterschiedlichen Orten gefilmt wurde, das Zusammenspiel jedoch gewahrt ist. Die Kompression ist in Ordnung und weitere negative Effekte bleiben aus.

Tontechnisch gibt es hier eine Art Mixtur. Bedingt durch den Inhalt haben wir es eigentlich durchgängig mit einem Dolby Digital 2.0 Stereo-Ton zu tun, eingeblendete deutsche Untertitel tun ihren Anteil zur Aufklärung, wenn notwendig. Da wir es mit einer Sendung über globale wirtschaftliche Zusammenhänge zu tun bekommen, können wir nicht unbedingt den hochdynamischen Western-Surround-Sound erwarten. Gibt es auch bei weitem nicht. Stattdessen saubere Wiedergabe eines ordentlichen Tons, maßgeblich auf zwei Lautsprechern.

[Fazit]
filmladen veröffentlicht uns diesen ganz wunderbaren Dokumentarfilm von Florian Opitz auf Standard Definition DVD in Form einer einseitigen und zweischichtigen Disc (DVD Typ 9). ICh mochte bereits „Speed“ sehr gerne von ihm sehen. Doch nicht genug, denn neben dem rund 95minutenlangen Inhalt gibt es auch tatsächlich noch gesonderte Extras vorzufinden. Und zwar sind dies weitere knappe 36 Minuten, zusammengesetzt aus:

– Interview mit Regisseur Florian Opitz
– Fotogalerie
– Deleted Scenes
– Trailer

Keinesfalls ist es selbstverständlich, dass eine Dokumentation auch noch Bonusmaterial aufweist, um so erfreulicher war ich angesichts der vorgenannten Inhalte. Sie sind inhaltlich gelungener Güte und können auch handwerklich überzeugen. Erhältlich ist diese DVD seit dem 1. Mai 2010, es ist mit Sicherheit nicht die erste DVD-Version des Titels. FSK ab 6 Jahren. Knappe 12,- Euro sind zu berappen, wenn die Disc ins Eigentum wechseln soll. Interessante, wachrüttelnde Unterhaltung.

Andre Schnack, 28.08.2013

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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