Der Untergang (Extended Edition)

Drama/War

Drama/War

[Einleitung]
Mit dem Titel „Der Untergang“ gelang Regisseur Oliver Hirschbiegel nicht nur ein hervorragender Kinofilm, sondern in der Extended Edition auch eine vermeintlich ebenfalls sehr gute TV-Langfassung. In den Hauptrollen des Kriegsdramas aus deutschen Landen von 2004 sind Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habic,Thomas Kretschmann und Ulrich Noethen zu sehen. Rund 25 Minuten gibt es mit dieser Fassung zu sehen, wir konnten die schick aufgemachte Sonder-Edition genauer beäugen und berichten über die inhaltlichen Extra-Minuten und die technische Umsetzung. Es handelt sich bei der Erscheinung um ein 3 DVD-Set aus dem Programm der Highlight Communications.

[Inhalt]
Während die 6 Goebbels-Kinder „Kein schöner Land in dieser Zeit“ singen, erreicht das Grauben einer unvorstellbaren Inszenierung des Todes im Führerbunker seinen schauerlichen Höhepunkt. Nicht nur in dieser Sequenz wird deutlich, dass der gruseligste Horrorfilm des Jahres aus Deutschland kommt. Das von Autor und Produzent Bernd Eichinger, Regisseur Oliver Hirschbiegel und der „Crème de la Crème“ exzellenter deutscher Darsteller bewältigte Projekt über die letzten Tage eines Terrorregimes ist bereits heute einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten. Dieser exklusive Director’s Cut in einer 25 Minuten längeren Fassung als die Kinoversion schildert in ungeschönten packenden Bildern die letzten Tage einer Diktatur, die die Welt über 12 Jahre in Atem hielt und dabei über 50 Millionen Menschen für immer den Atem nahm.
(Quelle: Highlight Video)

[aartikel]B000BJ4EUC:right[/aartikel][Kommentar]
Großartig angelegte Kriegsfilme kosten Zeit und dauern gerne etwas länger, da wären Titel wie „Der schmale Grat“, „Der Soldat James Ryan“, „Schindlers Liste“ oder „Der Pianist“ genannt, alle sprengen die zwei Stunden-Grenze mit Leichtigkeit und faszinieren und berühren den Betrachter über eine Mammut-Laufzeit hinweg. Sie verarbeiten einen harten Tobak, leisten sich dabei Ausflüge in dramatische Sequenzen und machen deutlich, wie man sich die Zeit des Zweiten Weltkriegs ansatzweise vorstellen kann. Inmitten dieser beklemmenden Atmosphäre befinden sich die Verursacher, um die es in „Der Untergang“ gleichermaßen geht wie um die Opfer aus den eigenen und den feindlichen Reihen. Das Drehbuch von Bern Eichinger beschäftigt sich insbesondere mit den letzten 12 Tagen des Dritten Reichs unter der Herrschaft Adolf Hitlers.

Über die Qualitäten des Drehbuchs von Bernd Eichinger muss nicht gestritten werden, denn „Der Untergang“ ist zweifelsohne ein gutes Kriegsdrama, das sich an einer professionellen Umsetzung erfreuen kann. Es entsteht bei der um eine knappe halbe Stunde längeren TV-Fassung kein wirklicher Mehrwert gegenüber der Kinofassung. Es soll nicht der Eindruck entstehen, als würden Durststrecken oder aber Längen entstehen, vielmehr gewinnt der Film an Umfeld und arbeitet eine Punkt eben etwas genauer heraus. Insgesamt kann diese Fassung als runde Sache bezeichnet werden und bereitet auf der einen Seite gute, anspruchsvolle Unterhaltung und zeigt gleichermaßen auf der anderen Seite, dass deutsche Film über deutsche Geschichte wiederholt Karat haben können.

[Technik]
„Der Untergang“ kommt technisch in einem sehr ähnlichen Gewand wie die bereits erschienene Fassung daher. Erneut gibt es einen anamorphen Breitbildtransfer im Ratio 1.85:1, der sich auf der Mattscheibe ausbreitet. Überwiegend wird eine technisch angenehme Qualität abgeliefert, diese jedoch weist stellenweise auch starke Mängel für einen solch aktuellen Film auf. Positiv sieht es bei dem Kontrast auf. Die gut gesättigten Farben breiten sich über das gesamte Geschehen aus und es entsteht ein sehr plastischer Eindruck. Schauen wir weg von der Schokoladenseite, so tritt ein gewisser Rauschfaktor in den Fokus, welcher unterschiedlich stark wirkt und sich negativ auf die Kantenschärfe und den Detailgrad auswirkt. Haben wir es mit Aufnahmen unter nur wenig Bewegung zu tun, so hinterlässt der Transfer einen ruhigen, überwiegend sauberen Eindruck. Gewinnen die Sets an Dynamik, so können leichte Schlieren ausgemacht werden.

Beim Ton gilt die Wertung der bereits hier besprochenen Fassung: Bildgewaltig und tontechnisch ganz auf der Höhe der Zeit, so gibt sich „Der Untergang“ mit seinem Dolby Digital 5.1-Transfer in deutscher Sprache. Neben dem Dolby-Ton gibt es das DTS-Pendant mit 5.1-Kanälen und optional deutsche Untertitel. Der Betrachter kann sich an einem lebhaften und dynamischen Klang erfreuen. Insbesondere das gekonnte Wechselspiel zwischen den dunklen, dumpfen und klaustrophobischen Bunker-Räumen und der sehr hohen Weite der offenen Straßenkämpfe in und um Berlin gefällt und überzeugt jeden Klang-Skeptiker voll und ganz. Umherzischende Kugeln, grollende Bombenhagel und das beängstigende Geräusch sich nähernder Panzer wurden klar von der deutlichen Sprachausgabe separiert und bilden gemeinsam mit dem Music-Score eine wahrlich sehr gute Darbietung. Die tontechnische Qualität gibt praktisch keinen Anlass zur negativen Kritik.

[Fazit]
Bei dieser Fassung von „Der Untergang“ kann praktisch nur Lob gespendet werden. Highlight Video und Constantin Film schufen eine ansehnliche Verpackung des 3er DVD-Sets und stattete den ohnehin schon sehr guten Film mit zahlreichen Bonusmaterialien und einer adäquaten Technik aus. Die Laufzeit dieser TV-Langfassung bemisst sich auf rund 175 Minuten und der Film findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Anders das Bonusmaterial, hier stehen zwei einseitige Single-Layer-Discs (DVD Typ 5) zur Verfügung. Die Alterfreigabe des gesamten Sets liegt bei ab 12 Jahren. Neben den gleich folgenden Bonusmaterialien in Aufzählung enthält die erste Disc auch noch zusätzlich eine Hörfassung des Films.

* Audiokommentar mit Regisseur Oliver Hirschbiegel
* Making of „Hitlers letzte Tage“ (ca. 58 Min.)
* Lesung Melissa Müller (5 Min.)
* Melissa Müller spricht über Traudl Junge (ca. 8 Min.)
* Melissa Müller kommentiert Filmszenen (ca. 15 Min.)
* Dietmar Arnold spricht über die Entstehung der Bunkeranlagen (ca. 35 Min.)
* Der Bunker – Ein virtueller Rundgang (ca. 13 Min.)
* Interviews (ca. 90 Min.)
* Dreharbeiten zu „Der Untergang“
* Storyboard mit Oliver Hirschbiegel (ca. 3-5 Min.)
* Die historischen Figuren und ihre Darsteller (Textseiten)
* Biografien (Textseiten).

Das hört und liest sich nicht nur gut, dass kann auch gut und gerne angeschaut werden, denn der Inhalt versteht mit gehaltvollen Informationen aufzuwarten und der zeitliche Umfang fällt hoch aus. „Der Untergang“ erscheint somit als umfangreiches, umfassendes DVD-Set in einem technisch gelungenen Gewand. Dieses 3er DVD-Set macht sich gut im Regal und kann seit dem 28. Oktober zu einem Preis um die 20,- Euro erstattet werden. Ende Oktober lief diese sehr lange Fassung exklusiv im Programm der ARD.

Andre Schnack, 14.11.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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