Der Vorleser

Drama/Romance

Drama/Romance

[Einleitung]
Endlich mal wieder ein emotional schwermütiger Film? Endlich mal wieder Taschentuch-Potenzial aufgrund von tragischen Erzählungen voller Romanze? Verweinte Augen vorprogrammiert? All diese Fragen galt es zu beantworten, in dem wir den Titel „Der Vorleser“ (Originaltitel: The Reader) von Regisseur Stephen Daldry genauer anschauten. Dieser US-amerikanische Film entstand in Koproduktion mit Deutschland nach einem Drehbuch von David Hare, der sich am Roman von Bernhard Schlink orientierte. In den führenden Rollen sehen wir Ralph Fiennes, Jeanette Hain, David Kross, Kate Winslet und Susanne Lothar. Diese High Definition Blu-ray Disc Fassung von „Der Vorleser“ erscheint im Programm von Senator Home Entertainment.

[Inhalt]
Sie ist rätselhaft und viel älter als er… und sie wird seine erste Leidenschaft. Eines Tages ist Hanna (Kate Winslet) spurlos verschwunden. Erst Jahre später trifft Michael (David Kross/Ralph Fiennes) sie wieder – als Angeklagte im Gerichtssaal. Hier erfährt er von ihrem persönlichen Schicksal und von ihrer grausamen Vergangenheit als KZ-Aufseherin. Am Ende wird er sie durch seine nie verloren gegangene Zuneigung erlösen…
(Quelle: universumfilm)

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Jungchen, sagt sie stets und schaut mit einem desillusionierten und oftmals abweisenden Blick auf ihren Gegenüber. Der kommt nicht nur zum Liebe machen vorbei, sondern vor allem auch des Vorlesens willen. Denn die weibliche Hauptrolle, die Figur der Hanna Schmitz, kann offenbar nicht lesen und genießt es die Geschichten von ihrem jüngeren Liebhaber vorgelesen zu bekommen. Das Duo aus Kate Winslet und David Kross gefällt nach anfänglicher Skepsis auf ganzer Linie. Es sind oftmals sehr emotionale Momente vor der Kamera wahrzunehmen, die unheimlich gut von einem musikalischen Begleitwerk unterstützt werden. Die Story ist zwar einerseits eine Romanze, andererseits aufgrund des Umfangs der Erzählung auch eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Es bedarf einiger starker Darstellerinnen und Darstellern, ein solches Werk zum Leben zu erwecken. Hier gelang dies.

[Technik]
Nur selten fällt eine sehr leichte Körnigkeit während dunkler Szenen ins Auge. Ansonsten herrscht ein sehr klarer und konturenstarker Abbildungsgrad vor. Doch damit nicht genug, der 1080p Transfer im Format 1.78:1 gefällt auf ganzer Linie und besticht durch seine Klarheit und Wiedergabequalität, die auch in Sequenzen mit viel Bewegung anhalten. Immer wieder gibt es Momente, in denen die Dynamik der Bilder hohe Anforderungen an die Technik stellen. Nur selten nehmen wir ein leichtes Nachziehen wahr. Selbst die Farbgebung und zahlreiche Nahaufnahmen menschlicher Gesichter stehen der hohen Qualität in nichts nach und halten hohen Erwartungen stand. Verunreinigungen treten praktisch nicht auf und die Kompression verläuft hochwertig.

Tontechnisch kommt es gar nicht so sehr darauf an, was hier geschieht, da es die intensive Stimmung ist, die hier für das gute Ergebnis verantwortlich ist. Der 5.1 DTS-HD Master Audio-Soundtrack erfolgt wahlweise in den Sprachvarianten Deutsch und Englisch. Untertitel sind vorhanden und werden wahlweise hinzu geschaltet, allerdings ausschließlich in deutschen Worten. „Der Vorleser“ versteht es durch eine feine und sehr differenzierte Wiedergabe bei der Musik viele Pluspunkte einzusammeln. Es sind ferner die nicht sonderlich häufigen, qualitativ jedoch hochwertigen Surround-Effekte, die den guten und rundum soliden Eindruck abrunden.

[Fazit]
Senator Home Entertainment veröffentlicht ein einerseits bewegendes und andererseits tragisches Drama über die Geschichte zweier Menschen, eine Erzählung über große Gefühle und eine eigensinnige Romanze. Auf einer Laufzeit von rund 124 Minuten entführt der Hauptfilm in seine eigene Welt, technisch gut umgesetzt in Bild und Ton. Auf dem Wege dieser High Definition Technologie transportiert das Drama eine diskussionswürdige Moral. Doch damit nicht genug, es gibt auch noch sehr umfangreiches Bonusmaterial auf den beiden Silberlingen vorzufinden:

– Audiokommentar von Henning Molfenter (Produzent)
– Deleted Scenes
– Featurettes (Making of, Gespräch mit David Kross und Stephen Daldry, Kate Winslet über die Darstellung der älter werdendem Hanna Schmitz, Portrait des Komponisten Nico Muhly, Produktionsdesignerin Brigitte Broch über die Herausforderungen des Projekts)
– Die Dreharbeiten in Görlitz
– Literaturmodus (zum Film zuschaltbare Bild-in-Bild-Funktion mit Hintergrundinfos zu Büchern und Schriftstellern)
– BD-live-Funktionen: u.a. das große VORLESER-Filmquiz (Interaktive BD-live Gewinnspiel)

Wir nehmen uns mit Filmen wie „Der Vorleser“ auch ein Stück weit unsere eigene Geschichte zur Brust. Es ist kein sonderlich schöner Film, doch ist er sehr intensiv in seiner Wirkung, in seinem Ausdruck und seiner authentischen Art und Weise. Die Extras unterstreichen dieses sehr gekonnt. „Der Vorleser“ weist eine Altersstufe von ab 12 Jahren auf, der Erscheinungstermin liegt mit dem 4. September in jüngster Vergangenheit. Preislich orientiert sich der Film bei rund 20,- Euro. Wer ein anspruchsvolles Drama vor die Augen bekommen möchte, der erhält hier Gelegenheit.

Andre Schnack, 22.09.2009

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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