[Einleitung]
Endlich steigt Paramount auch auf dem deutschen Code2-Markt in Sachen DVD ein. Als Startschuss fällt auch der Titel „Die Truman Show“ von Regisseur Peter Weirs („Club der toten Dichter“)! Die ausgezeichnete, etwas dramatische Komödie mit Jim Carrey in der Hauptrolle fand einen Riesenanklang in der Kinogemeinde und verspricht ein guter DVD-Tipp zu werden. Wir sahen uns diese DVD des Films von 1998 genau an.
[Inhalt]
Es ist der 10.909 Tag. Ein ganz normaler Tag im Leben des Truman Burbank (Jim Carrey). Er steht auf, wäscht sich und will mit seinem Auto zur Arbeit fahren. Plötzlich fällt ein Scheinwerfer vom hellblauen Himmel, nur eine kleine Panne in der großen Welt, die um Truman erschaffen wurde. Denn Truman Burbank lebt ein sonderbares Leben, für ihn scheint alles normal, doch das ist es nicht. Ein riesiger Kuppelbau, in dessen Inneren eine ganze Stadt Platz hat, stellt den Lebensraum des frielichen, freundlichen Trumans da. Sea Heaven wird diese Stadt genannt, eine Modelstadt direkt am Wasser gelegen, wie sie sich alle Menschen wünschen – ein kleines Paradies. Geplant und überwacht wird diese Welt von Christof (Ed Harris), dem Regisseur und Erfinder dieses gigantischen Fernsehprojekts. Er und seine Crew kontrollieren dabei jede Kleinigkeit: vom Sonnenaufgang über Burbank’s Mittagessen bis zum Wetter – nichts ist dem Zufall überlassen. Alle Menschen, die in dieser Stadt arbeiten und leben sind Schauspieler, genau so wie Trumans Frau und sein bester Freund. Er ist der Star in der größten TV-Show und weiß es nicht. Doch es gibt immer wieder Leute, die entweder in dieser Show auftreten wollen, oder dem unwissenden Truman die Wahrheit mitteilen wollen…
[aartikel]B00005R69F:right[/aartikel][Kommentar]
Eine traurige und irgendwie auch schon gar nicht mehr so ferne Fiktion! „Die Truman Show“ ist Kritik am Fernsehen, an den Medien und appelliert an den gesunden Menschenverstand und an den Gedanken der Ethik und was davon im Rausche des Konsums und der Mediengestaltung übrig bleibt. Aus der Thematik ergeben sich witzige, spannende und traurige Momente, Jim Carrey verkörpert den Charakter des Truman Burbanks ausgezeichnet. Und dieses Mal handelt es sich nicht um eine flache, oberflächliche Komikrolle, sondern um eine tiefere Charakterstudie die Herr Carry dort zum Besten gibt. Er brilliert genau wie das einfach köstliche Drehbuch, selten schafft ein Film eine so zwiespältige Stimmung zwischen Comedy und Drama. Peter Weir versetzte schon mit dem „Club der toten Dichter“ einen eher aus Komödien bekannten Schauspieler in eine ernste Rolle, sein neuestes Werk schafft dieses auch, und mehr! Es wurde ein sehr gutes Team zusammengestellt, die Nebendarsteller, unter anderen Ed Harris, die Filmmusik und die hübschen Sets – hier stimmt nahezu alles. Dieser Film zeigt beeindruckend, wohin sich das Reality-TV entwickeln kann und wo die Privatsphäre in den Medien anfängt und aufhört. Ein Film der ohne aufwendige Spezialeffekte auskommt aber trotzdem unterhält und zum Nachdenken anregt – sollte man gesehen haben.
[Technik]
Die Code2-Disc von Paramount besticht vor allem durch ein sehr gelungenes Bild. Die visuelle Präsentation gelingt mittels eines anamorphen 1.85:1-Videotransfers. Dieser weist, neben einer gelungenen und natürlich wirkenden Farbsättigung, einen hohen Kontrast auf und vermag durch hohe Schärfe viele Details im Bild zu offenbaren. Ein gestochen scharfes und sauberes Bild mit prallen Farben und vielen zu erkennenden Kleinigkeiten ist die Folge. Der Schwarzton in den sehr selten auftretenden dunklen Aufnahmen gefällt ebenfalls. Fehler wie Kompressionsartefakte, Bildrauschen oder sichtbare Verunreinigungen treten nicht auf.
Als Tonformat wurde für die Sprachen Englisch, Deutsch und Tschechisch das Dolby Digital 5.1-Tonformat gewählt, die Sprachversionen Ungarisch und Polnisch gibt es in Dolby Surround-Ton. Die Soundtracks des Mehrkanaltonformats (5.1) überzeugen durch eine hohe Klangtiefe und ein weites Feld an akustischen Signalen. Aus den hinteren Lautsprechern dringen nur selten Effekte, der Thematik entsprechend passiert hier relativ wenig. Dafür werden einige Hintergrundgeräusche gekonnt abgemischt und sauber und diskret über die hinteren Kanäle abgesetzt, ebenso die sehr schöne Filmmusik. Die Sprachausgabe erklingt bei allen Versionen stets klar und deutlich aus dem Frontspeaker in der Mitte der Lautsprecherpartie. Untertitel gibt es in den Sprachen Englisch (für Hörgeschädigte), Englisch, Deutsch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Holländisch, Bulgarisch und Isländisch.
[Fazit]
Paramount gelang mit dieser DVD ein guter Start ins Code2-DVD-Geschäft. Inhaltlich gibt es keinerlei Ansatz für negative Äußerungen, technisch sieht es praktisch ähnlich aus, nur die Ausstattung hätte ruhig etwas üppiger ausfallen können. So gibt es zwar mehrere Sprachversionen in Form von Ton- und Untertitelspuren und außerdem zwei Trailern, doch mehr auch nicht. Im Vergleich zur amerikanischen Code1-Version ist diese hier allerdings unbedingt vorzuziehen, schließlich gibt es hier ein anamorphes Bild und mehrere Sprachen. Der 99 minutenlange Film befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc und wartet mit einer FSK ab 12 Jahren auf, das Programm wurde in 24 Kapitel unterteilt. Über ein einfaches und wenig spektakuläres Menü erreicht man Sound- und Untertiteleinstellungen und die zwei Trailer unter „Special Features“. Zu einem Preis von rund 45,- DM braucht da nicht groß gezögert zu werden, insbesondere wenn man einen wahrlich anderen, sehr positiv ins Auge stechenden Jim Carrey in einem wundervollen Film erleben will!
Andre Schnack, 19.04.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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