[Einleitung]
Der Titel ist simpel, „Drive“. Das Programm ist ebenfalls simpel, zumindest nach verschiedenen Angaben und Quellen zu urteilen. Ich machte mir selbst ein genaueres Bild von den inhaltlichen und technischen Qualitäten und schaute auch nach der Ausstattung. Regisseur Nicolas Winding Refn führte den Film mit Ryan Gosling, Carey Mulligan, Oscar Isaac und weiteren in relevanten Figuren. Der Titel entstand 2011 als US-amerikanische Filmproduktion mit einem durchaus überschaubaren Budget von geschätzten 15 Mio. US-Dollar. Diese High Definition Blu-ray Disc Version erscheint aus dem Angebot von universumfilm und ich durfte sie genauer beäugen.
[Inhalt]
Tagsüber arbeitet Driver (Ryan Gosling) als Stuntman für Hollywood. Reine Routine. Erst nachts erwacht der wortkarge Einzelgänger zu Leben, als Fahrer von Fluchtfahrzeugen bewaffneter Einbrüche. Keiner kann ihn schnappen, keiner kann ihm das Wasser reichen. Dann lernt der coole Driver seine neue Nachbarin Irene (Carey Mulligan) kennen – und verliebt sich in die alleinerziehende Mutter. Als Irenes Ehemann Standard (Oscar Isaac) aus dem Knast entlassen wird, lässt sich Driver zu einem vermeintlich todsicheren Ding überreden: Mit der erbeuteten Kohle will Standard seine Schulden abbezahlen und Irenes eine gesicherte Zukunft bieten. Doch alles geht schief. Die Jagd auf Driver und Irene ist eröffnet – wenn es ihm nicht sofort gelingt, den Spieß umzudrehen…..
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B0073ZZEJW:left[/aartikel][Kommentar]
Meine Meinung heute ist im groben die selbe, wie sie es am 14. Juni 2012 war, und so halte ich mich an meine damaligen Worte und nenne sie hier im folgenden einfach noch einmal. Die geschieht nicht aus Faulheit, sondern letztlich auch daraus, dass ich zeigen möchte, dass ich noch zu meiner Meinung von vor 2 Jahren stehe:
Eine Verfolgungsjagd besonderer Natur eröffnet diese Erzählung. Der Betrachter versteht sofort, warum der Film so heisst, wie er heisst. Bunte Farben, künstliche Straßen- und Häuserbeleuchtungen; ja, es keimt gar etwas Charme der späten 80er, bzw. frühen 90er Jahren auf. Solche Stilmittel sind keine Seltenheit in „Drive”, ebenso wenig klassische Elemente im Film-Noir-Style. Doch von was erzählt uns „Drive”? Allen voran von einem Mann. Ein Mann, der Auto fährt, in vielerlei Belangen sogar. Kein Mann vieler Worte, sondern einer, der das Talent des Films teilt, einfach mal den Mund zu halten und Augen und Gesichter sprechen zu lassen. Ein Mann im Schatten. Und ein Mann, der Dreck am Stecken hat. Sehr gut dargestellt von Ryan Gosling.
Zusammen mit Carey Mulligan ein prima Gespann, dass es sogar schafft eine Romanze im Schatten weiterer Geschehnisse glaubhaft und spürbar darzustellen. Kommen wir zur handwerklichen Umsetzung. Typische Merkmale: Kamerafahrten, unterlegt von einem melancholischen Music-Score, der zur Grundstimmung passt, dann jedoch immer wieder im krassen Kontrast zu den actiongeladenen, teils brutalen Momenten steht. Ferner bemerkenswert ist die gelungene Mixtur aus hellen und dunklen Situationen, ein Lichtspiel künstlicher Quellen, wie es kaum besser ausschauen könnte. Wenn das Tempo zunimmt, so gewinnt die Musik ebenfalls an Speed und Elektro-Einfluss. Gut gemacht. Soviel zu den kantigen und vor allem positiven Aspekten von „Drive”.
Wollte ich, so würde ich dem Film Innovationsmangel vorwerfen. Er stützt sich zu sehr auf die klassische Werte-Vermittlung, hier dargestellt über recht simple und einfach zu erkennende Rollenverteilungen, Botschaften und die Charaktere an sich. Vielleicht nimmt sich „Drive” auch zu viel Zeit für die Darstellung einige Situationen. Ich bin nicht dieser Meinung, denn gut inszenierte Szenen, unter anderem gefilmt aus dem fahrenden Auto heraus, sind keinesfalls Standard und gehören ebenso keineswegs zum 08/15-Programm des Action-Kinos. „Drive” übertreibt nicht, ist stellenweise brutal und stets abwechslungsreich und cool…
Und tatsächlich verdient sich dieser Film seinen Titel: „Drive” … es wird gefahren!
[Technik]
universumfilm präsentiert uns eine technisch gelungene Präsentation von „Drive“, ein Film, der es hier und dort seinen Bildern nicht immer sonderlich einfach macht. Der Transfer im Format 2.35:1 erfolgt im Verfahren 1080p und bietet einen sehr modernen und frischen Grundton. Die überwiegend künstlichen Ausleuchtungen erschaffen dennoch ausreichend Plastizität und Detailreichtum. Mir waren die Aufnahmen allesamt ausreichend plastisch in ihrer Erscheinung. Rauschen oder Verunreinigungen nennenswerten Umfangs sind nicht zu vernehmen. Auch gibt es keine Kompressionsartefakte, die den Sehspaß maßgeblich stören.
Deutsch und Englisch stellen die tonale Vielfalt dar. Beides erfolgt technisch betrachtet im Format DTS-HD 5.1. Ebenfalls können wahlweise optionale Untertitel in den beiden vorgenannten Landesfassungen dem Geschehen hinzugeschaltet werden. „Drive“ lebt oftmals von der Stimmung, die durch eine geschickte Kombination aus Bild und Ton entsteht, und vermag damit wirklich einen tollen Eindruck zu hinterlassen. Keinesfalls verspielt oder zu künstlerisch, sondern frisch, modern und sehr stylish. Und so ist im Prinzip auch der Ton. Hier und dort könnte er etwas lebhafter sein, alles in allem bin ich jedoch zufrieden.
[Fazit]
Neben einem hervorragendem Music-Score sind es auch einige sehr schön inszenierte Einstellungen, die „Drive“ auszeichnen und für eine einzigartige und dichte Stimmung sorgen. Dazu dann eine sehr klar und deutlich erzählte Geschichte, in der nicht mit Gewalt gegeizt wird. So kommt auch eine Altersfreigabe von ab 18 Jahren zustande (FSK 18). Neben dem Hauptfilm gibt es auch Extras. Da ist so einiges an Bonusmaterial mit von der Partie, dieses setzt sich maßgeblich aus den folgenden Inhalten zusammen:
– Trailer
– Making Of
– Interviews mit Cast & Crew
– B-Roll
– Featurette: I Drive
– Featurette: Under the Hood
– Featurette: Driver and Irene
– Featurette: Cut to the Chase
Man bedenke, dass der Hauptfilm eine Laufzeit von rund 100 Minuten aufweist. Die Extras immerhin mit fast 93 Minuten Spieldauer einen vergleichbaren Umfang. Sie sind jedoch nicht nur vom Umfang her brauchbar, sondern bieten auch einen gelungenen und unterhaltsamen Einblick in die Entstehung des Films. Erscheinungstermin dieser High Definition Fassung des Titels war der 29. Juni 2012. Heute ist er oftmals Bestandteil von Preis-Aktionen. Im Online-Handel noch ca. 15,- Euro. Diesen Preis ist die Blu-ray Disc auch definitiv wert.
Andre Schnack, 17.06.2014
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