[Einleitung]
Mit dem Titel „Fake Orgasm“ und insbesondere der Verpackungsgestaltung ist Aufmerksamkeit zu binden. Die spanische Filmproduktion von Regisseur Jo Sol mit Lazio Pearlman, Lydia Lunch, Jango Edwards und weiteren führt ihren Betrachter in feucht, fröhliche Gefilde. Denn es geht hier um Sex, um den Orgasmus und den vorgetäuschten Orgasmus, ja ja. Dokumentationen über solche Themen erfreuen sich wahrscheinlich großer Beliebtheit, also schauten wir uns gespannt die High Definition aus dem Angebot von Tiberius Film und Sunfilm Entertainment an und berichten.
[Inhalt]
Laut einer Studie haben 68% aller deutschen Frauen und 20% aller deutschen Männer schon mindestens einmal den Orgasmus vorgetäuscht. Dunkelziffer unbekannt.
Wir ahnen es alle. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der vorgetäuschte Orgasmus häufiger vorkommt als der echte. Und gut möglich, dass ein Großteil aller Frauen schon mal so getan haben, als ob – aus welchen Gründen auch immer. Aber auch die Männer sind hier keine Unbeteiligten. In „Fake Orgasm“ geht es um diese eine entscheidende Frage. Es geht um das absolute Vergnügen, das unserem Sexleben zu Grunde liegt – und um noch vieles mehr…
Der Künstler Lazlo Pearlman macht sich auf die Suche nach Antworten. Mit explosiver und geradezu orgiastischer Kraft trifft er mitten ins Zentrum eines der intimsten Themen, die uns Menschen beschäftigen. „Fake Orgasm“ wirft unsere Vorstellungen, Vorurteile und Dogmen über Sex und Identität über den Haufen, geht neue Wege und führt zu erstaunlichen Erkenntnissen: War der „echt“? Oder nicht? … und was ist überhaupt „echt“?
[aartikel]B00AO6RNDM:left[/aartikel]Präsentiert und erzählt von dem herausragenden amerikanischen Konzept-Künstler Lazlo Pearlman, der als Autor, Performer und Regisseur durch seine vielfältige Arbeit den Themen Transgender und Transsexualität neue bahnbrechende Plattformen möglich macht…
(Quelle: Tiberius Film)
[Kommentar]
Zahlreiche Preise und einige andere Auszeichnungen heimste der Titel aus spanischen Landen ein. Darunter befinden sich auch einige Urheber, die sich eines hohen Ansehens in der Filmindustrie erfreuen – also Fürsprecher mit Einfluss. Dokumentationen sind dann gut, wenn sie unterhalten und Wissen vermitteln. Fragen? Sind die Inhalte gut recherchiert, bzw. wirken sie so und vermitteln auch einen interessanten Eindruck durch gute Aufbereitung und Darstellung? „Fake Orgasm“ bietet Szenen und Aufnahmen, die keinen großartigen Mehrwert und Zugewinn durch die HD-Eigenschaften aufweisen können, dennoch schauen wir natürlich gerne HD…
Aber es ist eben der Inhalt, der hier auch ganz prima zu unterhalten versteht. Mittels des Themas gelingt ein einfacher Zugriff, der sich – wenn überhaupt – nur anfänglich als hinderlich erweisen könnte. Da es eben etwas schlüpfrig zugeht… Davon ab sind Aufbau und Ablauf gut konstruiert und inszeniert, kurzweilig genug durch die frische Umsetzung. „Fake Orgasm“ gefiel mir gut.
[Technik]
Das Thema gebührt Aufmerksamkeit, geht es doch um eine der schönsten Nebensächlichkeiten des Lebens. Technisch, allein das Wort bekommt vor dem Hintergrund eine andere Anmutung, befindet sich „Fake Orgasm“ dort, wo wir ihn auch letztlich erwarten. High Definition Bilder in 1.78:1 schmücken in 1080p/24 das Wiedergabegerät und erfreuen sich dabei einer guten Ausstrahlung und eines wirkungsvollen Charmes. „Fake Orgasm“ hat überwiegend warme Farben im Gepäck, strotzt nicht unbedingt vor Kantenschärfe und Bilddetails, vermag jedoch ordentliche Aufnahmen auf das Parkett zu schmettern, welche den Bezeichnungen HD würdig sind. Auch die Kompression arbeitet sauber und ordentlich.
Wir erleben die Sendung mittels maßgeblich zwei akustischer Instrumente: die Sprachausgaben und musikalische Untermalung. Dabei kam sogar ein DTS HD 7.1-Soundtrack zum Einsatz, genauer gesagt zwei: der spanische Originalton und die deutsche Synchronfassung. Besonders viel tun sich die beiden Tonspuren nicht untereinander. Klar verständlich erklingen in beiden Versionen die Monologe aus dem Center-Speaker, die musikalische Begleitung hingegen erwirkt ein bisschen das Gefühl von Räumlichkeit. Davon ab sind nur im geringen Umfang Hintergrundgeräusche oder Sound-Effekte auffällig.
[Fazit]
Im Grund ist das doch mal Unterhaltung, die bewegt. Handelt es sich doch um jenes Thema, dass uns alle mehr oder weniger miteinander verbindet. Denn ohne Sex wären wir ja immerhin alle nicht da. Weniger kindlich betrachtet steht hier natürlich der Orgasmus als solches im Fokus. Ein Stoff, aus dem mehr als die 86 Minuten Laufzeit zu füllen sind. Abgelegt finden wir diese Version auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc (BD 50). Erscheinungstermin ist der 7. Februar 2013 zu einem Preis von rund 15,- Euro. Die Altersfreigabe von ab 16 Jahren wird niemanden überraschen. Gesondertes Bonusmaterial finden wir auf der Disc nicht vor.
Andre Schnack, 22.01.2013
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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