[Einleitung]
polyband bringt uns die britische Star Trek-Parodie „Hyperdrive – Der Knall im All“ auf zwei DVDs mit der komplette ersten Staffel. Doch was ist „Hyperdrive“ genau? Ich kannte die britische Comedy-Serie nicht und ging ganz offen an das Thema heran. Die Parodie in Episoden feierte Anfang 2006 ihre Premiere. In den Hauptrollen sind Nick Frost, Kevin Eldon, Miranda Hart, Dan Antopolski, Stephen Evans und Petra Massey zu sehen. Wir schauten genauer hin und prüften die Sendung auf Herz und Nieren. Haben wir es hier mit Humor à la „Austin Powers“ zu tun, oder aber nur mit einem billigen Abklatsch und Versuch die Star Trek-Fangemeinde zu verärgern? Wir wissen mehr.
[Inhalt]
„Hyperdrive – der Knall im All“ beginnt im selben Jahr wie die Kultserie „Star Trek: Enterprise“ – im Jahr 2151. Großbritannien versucht im Rennen um den Weltraum kräftig mitzuhalten – und die britische Kultur auch in den letzten Winkel der Galaxis zu tragen! Das geht natürlich nicht ohne eine große Portion Selbstüberschätzung … und geregelte Teepausen. An Bord des Raumschiffs „HMS Camden Lock“ ist die Elite der britischen Raumfahrt versammelt, wie z. B. der chronisch unentschlossene Commander Henderson, gespielt von Nick Frost (Sean of the Dead, Hot Fuzz), und sein erster Offizier York, der gleich an mehreren Psychosen leidet und zunehmend Meuterei-Phantasien entwickelt.
Auf ihrer Tour durchs All trifft die Crew auf Aliens – und zwar eine ganze Menge davon. Die wollen der tapferen Mannschaft meist an die Wäsche. Die Flagge der britischen Kultur im All hochzuhalten, ist für die gestandenen Weltraumhelden eben nicht immer ein Vergnügen. Für den Zuschauer hingegen schon, denn „Hyperdrive – der Knall im All“ ist Comedy erster Klasse!
(Quelle: polyband)
[aartikel]B0013IJ2G6:right[/aartikel][Kommentar]
Wir haben es mit einer sonderbaren und zugleich auch sehr unterhaltsamen Art und Weise der Comedy zu tun, wie sie auch zusätzlich und zweifelsohne irgendwie sehr „britisch“ ist. Es ist ein Humor, der einem entweder zusagt, oder eben halt nicht. Mir sagt er zu, ohne dass ich zuvor etwas von der TV-Serie gehört habe, so konnte ich mich binnen Minuten mit ihr anfreunden. Ja klar, es gibt Momente, in denen man denkt „oh Gott, nein, dass geht jetzt zu weit“, doch dann gibt es wieder zynisch trockenen und lustigen Humor in Bild und Sprache geboten, der weniger gelungene Momente vergessen lässt.
Tatsächlich orientiert sich „Hyperdriver“ an den Science Fiction-Serien Werken der letzten Jahre. Ein wenig „Babylon 5″, dann eine Brise „Star Trek“ und verschiedene andere Einflüsse sind unverkennbar und haften der gesamten Laufzeit an. Zu keinem Moment steht das Kopieren im Vordergrund, es geht rein ums Persiflieren von verschiedensten Originalen, was schlussendlich auch gut gelang und zeigt, dass mit etwas Fantasie und Humor auch ganz andere Episoden im Weltraum der unbegrenzten Möglichkeiten zu schaffen sind. Die Darsteller sind allesamt gut gewählt und die Sets und Kostüme gehen in Ordnung.
[Technik]
Der 1.78:1-Transfer kann nicht immer für die beste Stimmung sorgen. Denn 16:9 macht nur dann richtigen Spaß, wenn auch die technischen Details stimmen. Hier haben wir es von Beginn an mit einem leichten Nachzieheffekt, einigen Unsauberkeiten und einigen zu unscharfen Sequenzen zu tun. Der Kontrast macht eigentlich rundum eine gute Figur, die fehlenden Bilddetails und die oftmals unzureichende Kantenzeichnung können sich nicht entschuldigen. „Hyperdrive“ kann für eine TV-Produktion einen durchaus gelungenen Level erreichen, ohne dabei unglaubwürdig oder stark verunreinigt zu wirken. Eine Stärke, die nicht viele Transfers vorweisen können. Die Kompression arbeitet sauber.
Soundtechnisch bekommen wir es mit einem Dolby Digital 2.0-Transfer zu tun. „Hyperdrive – Der Knall im All“ überkommt den Betrachter mit einer recht unspektakulären und einfachen Soundleistung. Es gibt wahlweise deutschen oder englischen Ton. Untertitel können optional in der englischen Originalsprache hinzu geschaltet werden. „Hyperdrive“ gefällt durch seinen Humor, vorrangig über die Sprachausgabe transportiert. Und hier leistet sich der Dolby-Ton auch keinerlei Kinken oder Fehler. Die Aussteuerung der Räumlichkeit hingegen gelang nur mäßig und die meiste Zeit liegt der Fokus auf den Stereo-Lautsprechern.
[Fazit]
Captain und Commander Henderson hat es schon nicht leicht. Der psychisch angeknackste Offizier York, zahllose sonderbare Aliens und dann auch noch die alltäglichen Probleme des interstellaren Politik-Chaos‘ – auf einer Laufzeit von rund 180 Minuten gestaltet sich dies alles als unterhaltsame und kurzweilige Persiflage auf das Science-Fiction Genre. Abgelegt auf zwei einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9) befinden sich jeweils recht einfach gehaltene und thematisch gestaltete Menüs, welche den Zugriff auf die 6 Episoden und das umfangreiche Bonusmaterial bieten:
* Hpyerdrive – The Story of Hyperdrive
* Behind the Scenes with Nick Frost
* Creating the world of Hyperdrive
* Deleted Scenes
* Miranda’s Tour of the Set
* Video Diary
Die Materialien sind inhaltlich wertvoll und spenden einiges auf Aufschluss übe die Hintergründe und die Entstehung der Serie. Zusammengezählt füllt das Bonusmaterial eine Laufzeit von fast zwei Stunden (ca. 115 Minuten). „Hyperdrive“ in der kompletten ersten Staffel erschien am 30. Mai zu einem Preis von rund 15,- Euro. Die Altersfreigabe des Sets liegt bei ab 12 Jahren. Jedermann, der Comedy mag und mit britischem Humor etwas anfangen kann, dem legen wir diese beiden Discs ans Herz. Alle anderen sollten Probe schauen.
Andre Schnack, 05.06.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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