Jane Got a Gun

Action/Drama/Western

Action/Drama/Western

[Einleitung]
Frische Western braucht das Land. Oder zumindest die Filmlandschaft. Brauchen? Nun ja, man könnte meinen, dass man seit „Das Boot“ keine Filme mehr mit und über U-Boote zu drehen braucht. Ähnlich ist es auch bei Western, denn immerhin gibt es schon Klassiker wie „Spiel mir das Lied vom Tod“. Was brauchen wir also einen Western mit Natalie Portman, Ewan McGregor, Joel Edgerton, Noah Emmerich, Boyd Holbrook und Rodrigo Santoro in den führenden Rollen? Dieser Frage sollte ein frischer Western mit einigen guten Ideen, verwoben in klassischen Elementen mit einer gelungenen Erzählung kombiniert, entgegnen. universumfilm präsentiert uns diese 2016 veröffentlichte US-amerikanische Produktion von Regisseur Gavin O’Connor.

[Inhalt]
Der Traum von einem freien und sorglosen neuen Leben in New Mexico währt für Jane (Natalie Portman) nur kurz. Sieben Jahre nachdem sie mit ihrem Mann Bill „Ham“ Hammond (Noah Emmerich) aus den Fängen der ruchlosen Verbrecherbande der „Bishop Boys“ floh und eine Familie fernab der Zivilisation gründete, holen die alten Dämonen sie wieder ein. Die gefürchtete Bande rund um ihren brutalen Anführer John Bishop (Ewan McGregor) hat das Paar aufgespürt und sinnt auf Vergeltung, denn Ham war einst selbst einer von ihnen.

Doch Jane ist fest entschlossen, ihr neues Leben und ihre Tochter mit allen Mitteln zu verteidigen und mit den „Bishop Boys“ abzurechnen. Nachdem Ham von der Bande gefasst wurde und mit acht Kugeln im Rücken schwerverletzt um sein Leben ringt, bleibt Jane nur eine Wahl: Sie ruft ihren einstigen Verlobten Dan Frost (Joel Edgerton) zu Hilfe – wohlwissend, dass ihre gemeinsame Vergangenheit zwischen ihnen steht. Zusammen wappnen sie sich auf der Ranch für den großen Showdown…
(Quelle: universumfilm)

[aartikel]B019EYIKHW:left[/aartikel][Kommentar]
Die positiven Themen und Aspekte zuerst. Sie richten sich auf die Ausgestaltung und auf die gebotene Handwerkskunst der Film-Produktion. Denn vom bräunlich, stimmungsvoll gehaltenen Kino-Poster bis hin zu den Aufnahmen der staubigen und warmen Gefilden New Mexico’s stimmt auf dem ersten Blick sehr viel. Die Sets, die Kostüme und Masken halten ein angenehm hohes Niveau. Doch in Sachen Erzählung hapert es leider. Denn die Figuren handeln nicht unbedingt derart, als das hier ein Bezug zu ihnen entsteht. Teils hinterließ die Story einen etwas lieblosen Eindruck auf mich, so dass die Glaubwürdigkeit leidet.

These: die wahrgenommene Distanz zwischen den Charakteren und jene zwischen Publikum und Film haben vielleicht ein und denselben Ursprung. Dieser liegt in der Entstehung des Films. Denn neben einem Wechsel auf dem Regie-Stuhl kam es auch dazu, dass die Rechteinhaber und Produktionsfirma inmitten der Entstehung leider insolvent ging. Alles vielleicht keine guten Vorzeichen für einen prima Ergebnis. Wenn man nun aber nicht unbedingt die größten Erwartungen aufgrund der Teilnahme von Portman & Co. hat, so ist man vielleicht mit dem Ergebnis einverstanden. Immerhin gibt es einige Blaue Bohnen, die hier durch die Luft zischen.

[Technik]
Ein trockenes New Mexico, staubige Gefilde und Sequenzen voller Action. Das sind alles Herausforderungen für einen modernen Bildtransfer. „Jane Got a Gun“ kommt mittels High Definition Aufnahmen daher, jene befinden sich im Seitenverhältnis 2.40:1 auf dem Datenträger. Die 1080p-Bilder gefallen durch ihre dichte Stimmung und die Fähigkeit eine Vielzahl an sehr ähnlich erscheinenden Farbtönen ausreichend differenziert darzustellen. Dabei sorgt die Handlung für keinerlei nennenswerten, negativen Einfluss auf die visuelle Darbietung. Kontrast und Farben (eben viele bräunliche Töne) sind gelungen und bereiten eine gelungene Grundstimmung. Kompressionsartefakte oder andere Störungen fallen nicht ins Auge.

Wenn Blaue Bohnen fliegen, dann wäre es sehr schön, wenn der Ton das entsprechend unterstützt und hier und dort das gebotene Mehrkanalton-Potenzial nutzt. „Jane Got a Gun“ ertönt mittels DTS-HD 5.1-Surround Sound, wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch aus den angeschlossenen Lautsprechern. Wenngleich es hier auch viele ruhigere Momente und von Stille geprägte Szenen gibt, so hält vor allem gen Ende der Ton auch das, was das theoretische Format verspricht. Und so kommt es zu einem recht lebhaften und ausreichend dynamischen Klangerlebnisses, welches allen inhaltlichen Anforderungen gerecht wird.

[Fazit]
universumfilm veröffentlich hiermit einen Western, der nicht unter den besten Sternen entstanden ist. Wenn man das so sagen kann. Beachtet man diesen Hintergrund, so endet das Hollywood-Spektakel immerhin noch in einem durchschnittlichen und als B-Movie sogar guten Endergebnis. Mit der Laufzeit von rund 98 Minuten und einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren richtet sich der Film vorrangig an das interessierte Western-Publikum. Die handwerklichen Darbietungen sind soweit in Ordnung, die Technik hätte Spuren besser ausfallen können. Bei der Erzählung hingegen hapert es eben, wie vorgenannt umschrieben. Erhältlich seit dem 13. Mai 2016 zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer sich als Natalie Portman-Fan bezeichnet, der kann reinschauen.

Andre Schnack, 10.05.2016

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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