Kops

Action/Comedy

Action/Comedy

[Einleitung]
Mit einer witzigen Idee im Kopf und mit vier kühnen und lebensnahen Polizisten vor dem geistigen Auge formte der Regisseur Josef Fares 2003 seine schwedische Low-Budget-Comedy „Kops“ (Originaltitel: Kopps). Das vielversprechende Cover der EuroVideo-DVD kann sich sehen lassen und lässt den Klang von Comedy verlauten. Und so ist es auch. Folgende Darsteller bannten die Filmemacher nach einem Drehbuch von Josef Fares, Mikael Håfström und Vasa auf Zelluloid: Fares Fares, Torkel Petersson, Göran Ragnerstam, Sissela Kyle und Eva Röse. Wir konnten uns dem Film widmen und machten uns ebenfalls ein Bild von den technischen Werten der DVD und der Ausstattung. Das Ergebnis im folgenden.

[Inhalt]
Högsboträsk, eine verschlafene schwedische Kleinstadt, hat nicht gerade viel zu bieten. Hier ist so wenig los, dass es nicht einmal Verbrechen gibt und das örtliche Revier der Beamten eher einem Freizeitclub ähnelt. Die Polizisten Jacob (Fares Fares), Benny (Torkel Petersson), Lasse (Göran Ragnerstam) und Agneta (Sissela Kyle) haben nicht gerade viel zu tun, eine ausgerissene Kuh oder ein umgestürzter Abfalleimer stellen so schon einmal den täglichen Höhepunkt der Verbrecherjagd da. Das macht aber nichts, denn man kann ja Zimtplätzchen Essen, einem kleinen Hund „Kaninchen“ beibringen oder eine Runde Hockey spielen. Das ändert sich jedoch rasch, als die wunderschöne aber mit Hiobsbotschaft ausgestattete Blondine Jessica (Eva Röse) auf den Plan tritt und verkündet, dass eine Auswertung der historischen Statistiken in der Schließung des Reviers enden wird. Potzblitz – es muss etwas geschehen! Und plötzlich geschehen Verbrechen in der Stadt…

[aartikel]B00026ZDMM:right[/aartikel][Kommentar]
Hollywood beherrscht sein Handwerk perfekt. So gleichen oftmals Filme unterschiedlichen Inhalts wie ein Ei dem anderen, nur mit anderen Gesichtern, anderen Umgebungen und einer variierenden Musik. Und um aus diesem Einheitsbrei westlicher Filmkunst, oder besser Filmproduktion, eine angenehme Abwechslung zu erleben, lohnt sich oftmals der Blick in eigene Gefilde, oder Europa. Dieser in Schweden abgedrehte Titel kann auf ganzer Linie Spaß bereiten. Hier zeigt Regisseur Josef Fares, dass er das Milieu einer Comedy zu verstehen weiß. Doch was zeichnet das Werk des „Jalla, Jalla“-Schöpfers auf seine spezielle Art und Weise aus?

Da wäre zum einen die Nähe zu den Personen. Es sind keine Elite-Polizisten mit Top-Ausbildung und einer übermenschlichen Portion an Präzision und Idealismus, sondern ganz einfache Leute. Wie der Nachbar von nebenan. Die dafür gewählten Darsteller verkörpern diese Figuren nahezu perfekt und absolut glaubwürdig, gar authentisch. Es mangelt ihnen zwar mächtig an Esprit, doch dafür haben sie Einfallsreichtum, wenn es denn darauf ankommt. Die eigentlich einfache Geschichte bietet Nährboden zahlreicher komischer Situationen in Kombination mit den etwas töffelig agierenden Charakteren. So ergeben Einblicke in die Polizeiarbeit der langweiligen Natur.

Aber dann: Aus der Not geboren, ein einfacher Plan. Wo kein Verbrechen ist, da wird die Polizei abgezogen. Aber wo Verbrechen stattfinden, da braucht man folglich die Mannen in Uniform. Und so machen es sich die etwas begriffsstutzigen Figuren der heimeligen Wache mit Familien-Flair etwas einfach und hecken unter Anstiftung des örtlichen Landstreichers einige Verbrechen und die unglaubwürdigsten Geschichten aus. Diesen geht Jessica, die doch nur ihrer Pflicht nachgeht, vorerst auch auf den Leim. Doch aufgrund Profilneurosen und Verliebtheit kommt natürlich alles anders als geplant. Mehr sei nicht über den linear einfachen Verlauf verraten.

Der Grad an Humor kann wirklich Spaß bereiten. Hier und dort gibt es sinnige Dialoge voller Lebenswahrheiten, geprägt von einer leichten Schwäche und Nervosität seitens der Filmemacher. Dann jedoch kontern sachte kitschige Einlagen mit unverkennbaren Parodie-Zügen dem geistigen Kurzhoch und sorgen für Bodenständigkeit im unteren Comedy-Segment. Vom Aufbau her lohnt sich ein zweites Ansehen auf jeden Fall, denn viele Kleinigkeiten der Geschichte wurden untereinander geschickt verknüpft und sorgen für Schmunzeln.

[Technik]
Die ansehnlichen Special-Effects im visuellen Bereich können sich bester Wiedergabequalität erfreuen. Erfrischend, wenn zudem die technischen Werte der DVD überzeugen können. Der anamorphe Breitbildtransfer erstrahlt im Format 1.78:1 und füllt die komplette Mattscheibe eines 16:9-Fernsehers aus. Die gesamte Wiedergabe wird von einem harmonischen Touch begleitet, der sich über den ausgewogenen Farben, dem gesunden Kontrast und der ausreichenden Kantenschärfe breit macht. Da stört das stetige Rausche, welches dem erfahrenen Betrachter gleich ins Auge fällt, nur bedingt und beeinflusst die Gesamtnote nur wenig. Eine tiefe Plastizität und der positive Gesamteindruck sprechen für sich. Von der Kompression her gibt es nichts negatives zu vermelden.

Sound gibt es im schwedischen Original in Dolby Digital 2.0 und in der deutschen Synchronfassung im Mehrkanalton Dolby Digital 5.1. Die deutsche Tonspur hat einiges zu bieten und weist ein insgesamt dynamisches Geschehen auf. Klangtechnisch gibt es einige Raffinessen zu erleben. Dazu gehören Explosionen, Schießereien, diffizile Dialoge und einige Aufnahmen in nahezu kompletter Stille. Jede Situation wird ansprechend abgebildet und von der durchgehend guten Wiedergabequalität getragen. Uns erwartet hier kein Effektfeuerwerk, dafür aber ein Ton, der dann seine Muskeln zeigt, wenn diese wirklich abverlangt werden. Störungen oder Fehler treten nicht auf. Deutsche Untertitel schmücken optional die Mattscheibe aus.

[Fazit]
Die einseitige Single-Layer-Disc (DVD Typ 9) ist seit dem 01. Mai käuflich zu erwerben und wurde ab einer Altersstufe von 12 Jahren freigegeben. Technisch und inhaltlich hat die DVD unter Testbedingungen ihre Qualitäten bewiesen. Im Bereich der Bonusmaterial-Ausstattung jedoch verliert die Disc ungemein an Boden. Wo nichts ist, kann nichts bewertet werden, und das schlägt sich auf die Gesamtnote nieder.

„Kops“ bereitet einen Heiden-Spaß. Mein persönlicher Favorit der Bande: Benny. Niemand flucht so wunderbar auf englisch und wirbelt so perfekt mit den Schieß-Waffen herum – in seinen Träumen.
Ein frischer Dreh-Stil und einige innovative, junge Einfälle zeichnen diese Comdey positiv aus. Ihr Unterhaltungsfaktor ist über dem manch einer günstigen US-Kinoproduktion mit namhaften Darstellern. So soll es sein! Eine kleine Perle, über die gepflegt gelacht werden kann. Sehenswert!

Andre Schnack, 15.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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