Kursk

Action/Drama/History

Action/Drama/History

[Einleitung]
Ein Film über das menschliche Versagen, den Stolz einer Politik und das menschliche Handeln angesichts der blanken Katastrophe. In diesem Fall geht es um den Untergang der Kursk im Jahr 2000. Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg arbeitete nach einem Skript von Robert Rodat nach einem Buch von Robert Moore. In den relevanten Figuren sehen wir Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Colin Firth, Matthias Schweighöfer und weitere. Diese Veröffentlichung auf High Definition Blu-ray Disc aus dem Programm von New KSM Cinema fand ihren Weg zu mir, ganz ohne Sonar & Co. – ich konnte mir den Titel von 2018 genauer anschauen und nehme im folgenden Stellung zu den unterschiedlichen Aspekten.

Inhalt
Als am 10. August 2000 das russische U-Boot K-141 Kursk zu einem Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee ausläuft, befinden sich 118 Besatzungsmitglieder an Bord. Schon am zweiten Tag der Übung kommt es bei einer gewaltigen Explosion zur Katastrophe. Die Schäden sind so stark, dass die Kursk auf den Meeresboden sinkt. Von der Besatzung können sich nur 23 Männer, darunter Kapitänleutnant Mikhail Kalekov (Matthias Schoenaerts), in einen intakten Abschnitt des Bootes retten.

Während die russische Regierung aus Angst vor Spionage und einem Ansehensverlust jede internationale Hilfe verweigert, kämpfen die Angehörigen der Besatzungsmitglieder, allen voran Kalekovs Ehefrau Tanya (Léa Seydoux) um Aufklärung. Schließlich bietet auch der britische Commodore David Russel (Colin Firth) seine Hilfe an. Doch die russische Regierung bleibt weiterhin stur und für die Überlebenden beginnt ein beispielsloser Kampf um Leben und Tod.
(Quelle: New KSM Cinema)

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Mit Léa Seydoux, Colin Firth, Matthias Schoenarts, Matthias Schweighöfer, August Diehl, Peter Simonischek und Max von Sydow haben wir gleich eine ganze Menge prominenter Namen im Spiel, die sich hier vermeintlich mehr oder weniger lange vor der Kamera austoben können. Doch das tat man nur bedingt gut, die Figurenentwicklung ist zu unausgereift. Andere Faktoren der gebotenen Handwerkskunst, wie zum Beispiel die gut eingebetteten und hochwertigen visuellen Effekte sind mehr als nur solide, und sie fallen zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz negativ oder minderwertig auf.

Ein wenig zu sehr dem Durchschnitt gefrönt und damit dem Zugang zu einem möglichst breit gefächertem Publikum, etwas zu wenig eigene Meinung und Stellungnahme, dafür jedoch weichgekochte Zweifel an dem, wie es die politische Führung damals eben offiziell haben wollte – mit Sicherheit kennen wir nicht die ganze Wahrheit, vielleicht gab es auch schlichtweg niemals etwas mit einem Timer und einem Torpedo. Wir wissen es nicht, trauen dem Regime jedoch ein Menge zu.

Es hat eben auch eine Menge mit der Natur des Menschen zu tun, hier ebenfalls noch mit der russischen Kultur noch mehr Komplexität. Wenngleich dies ohne echtes russisches Cast auch schwer fällt authentisch umzusetzen, wie ich denke, so ist das Ergebnis dennoch sehenswert. Der Film schafft etwas, an dem man für Gewöhnlich bei diesen Werken zweifelt: spannend sein und irgendwie doch noch berühren, obwohl wir schon mit dem Schlimmsten rechnen, denn wir kennen eben den Ausgang der wahren Dinge – abseits von der Romantik und dem Drama des Kinos.

[Technik]
Erwartungsgemäß registriere ich einen 2.4:1-Transfer. Das 16:9-Geschehen weist dabei von Beginn an eine adäquate Wiedergabegüte auf, ohne dabei Akzente zu setzen. Auch wenn es zu einer Vielzahl an Aufnahmen von und im Wasser kommt, so erleben wir über die Laufzeit hinweg einen durchweg sauberen und hochwertigen Transfer, der sich keinen Situationen scheut und auch bei weniger prächtig ausgeleuchteten Sets in Schatten unter wenig Licht, doch noch für den nötigen Anker an Qualität aufweist. „Kursk“ ist kein schönes Thema und oftmals sind es keine freundlichen, sondern farbarme, triste Szenerien. Qualität: gut.

Tontechnisch kommt es hier zu weitaus mehr als nur dem typischen Sonar-Geräusch, welches in keinem U-Boot Film fehlen darf. Hier gibt es russische Chöre, singend zur auslaufenden Kursk, dem Stolz der russischen Marine. Die Situationen unter Wasser sind beklemmend still, zuweilen von Geräuschen durchzuckt, die Laien bestimmt nicht einzuschätzen verstehen. „Kursk“ nimmt sich mit den gebotenen DTS -HD Master Audio 5.1-Soundtracks in den beiden Sprachen Deutsch und Englisch ordentlich etwas vor und erschafft auf dem Weg dorthin einen ausreichend lebhaften und um so wirkungsvollen Ton. Prima! Untertitel: Deutsch.

[Fazit]
„Kursk“ ist kein großes Kino, kein Meilenstein, wie er einst Wolfgang Petersen’s „Das Boot“ wurde. Heute, 39 Jahre nach dem Erfolg von damals, haben wir schon einige weitere U-Boot Filme gesehen, darunter wenige gute. Die Geschichte von K-141, der Kursk, ist kein Geheimnis, und sie ist eine tragische. Die Laufzeit von rund 118 Minuten erinnert an die guten Seiten, lässt natürlich auch einiges außer acht. Dennoch zeichnet der Titel ein spannendes Bild dieser tapferen Männer. Die Blu-ray Disc bietet folgende Extras:

  • Making Of
  • U-Boot Featurette
  • Trailer
  • Bildergalerie

Viel ist das tatsächlich nicht. Die Laufzeit ist in Ordnung und wir erleben einen Inhalt, der etwas auf die Entstehung, die Herausforderungen und natürlich auf die positiven Effekte des Films eingeht. Klar, das gesamte Material ist positiver Natur, ganz im US-amerikanischen Marketing-Style gehalten. Die Altersfreigabe von „Kursk“ liegt bei ab 12 Jahren, die Erstveröffentlichung ist jüngst geschehen und liegt mit dem 23. Januar 2020 nur wenige Tage zurück. Wer Filme dieses Kalibers schätzt, bitte sehr. Handwerklich gut gemacht.

Andre Schnack, 29.01.2020

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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