Lindenberg! – Mach dein Ding

Biography/Music

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[Einleitung]
Regisseurin Hermine Huntgeburth wagte mit diesem Film einiges. „Lindenberg! – Mach dein Ding“ sagt vom Titel her bereits alles aus. Es kann sich folglich nur um einen Kinofilm über die Deutsch-Rock-Ikone oder aber eine Dokumentation über ihn handeln. 2019 in Deutschland produziert und nach einem Drehbuch von Alexander M. Rümelin, Christian Lyra und Sebastian Wehlings abgedreht sehen wir in den führenden Rollen Jan Bülow, Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch und weitere. Vor allem scheint es mir vor der Ansicht, als würde die Last des Erfolgsdrucks nicht nur auf dem Erzählen über dieses Lebens sondern auf Jan Bülow liegen. Diese High Definition Blu-ray Version von „Lindenberg! – Mach dein Ding“ erscheint aus dem Angebot von LEONINE und ich konnte mir ein genaueres Bild machen.

Inhalt
Von seiner Kindheit im westfälischen Gronau bis zum ersten, alles entscheidenden Bühnenauftritt in Hamburg 1973; von seinen Anfängen als hochbegabter Jazz- Schlagzeuger und seinem abenteuerlichen Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis in der Libyschen Wüste, über Rückschläge mit seiner ersten LP bis zu seinem Durchbruch mit Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin“ oder „Hoch im Norden“ und „Andrea Doria“: LINDENBERG! MACH DEIN DING erzählt die Geschichte eines Jungen aus der westfälischen Provinz, der eigentlich nie eine Chance hatte, und sie doch ergriffen hat, um Deutschlands bekanntester Rockstar zu werden – ein Idol in Ost und West
(Quelle: LEONINE)

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Ich halte es grundsätzlich für schwierig, wenn man ein öffentliches Leben verfilmt, da man droht ein oftmals über Jahre hinweg aufgebautes Bild über und von einem zu zerstören. Folglich mündet aus dem Dissens zwischen Publikum und Filmemachern ein Misserfolg. Bei „Lindenberg! – Mach dein Ding“ laufen wir nicht diese Gefahr, wie sich schlussendlich rasch herausstellt, denn mit Jan Bülow wählte man einen Darsteller, der trotz augenscheinlicher optischer Differenzen doch einen guten Udo Lindenberg abgibt. Auch weitere Figuren sind ordentlich besetzt und die Mimen überzeugen in ihren teils etwas fahlen Rollen. Kommen wir zum ebenfalls nicht minder wichtigen Aspekt: der Story.

Der Schwerpunkt muss natürlich bei Udo Lindenbergs Figur liegen, schließlich dreht sich der Film um ihn. Jan Bülow gibt Gas und überzeugt mit seiner Darstellung, wenngleich – so denke ich – niemand die Figur Lindenbergs so richtig ausfüllen kann, bis auf eben Udo Lindenberg. Masken, Kostüme, Settings und die musikalische Begleitung sind allesamt auf die Etappen seines Lebens ausgerichtet und auch mit teilweise viel Aufwand entsprechend umgesetzt worden. Fans wird es freuen: denn die musikalische Seite kommt hier auf keinen Fall zu kurz. Daher ist es auch gar nicht unwichtig, dass wir es mit einem Udo Lindenberg affinen Publikum zu tun bekommen. Oder anders gesagt: wer Lindenberg nicht mag, der wird auch mit dem Film fremdeln.

[Technik]
Wir haben es hier mit einem top-modernen Film zu tun. Jüngst erst abgedreht und mit diesem Produkt in der aktuell vermutlich weit verbreiteten Form der Blu-ray Disc auch technisch noch aktuell. 4K ist noch Nischen-Markt. „Lindenberg!“ erstrahlt hier in 1080p in den Maßen 2.40:1, was sich durch die schwarzen Balken (Matte) am oberen und unteren Bildschirmrand auszeichnet. Mit einer durchweg soliden bis guten Darbietungsgüte überzeugt „Lindenberg!“ Über seine Laufzeit hinweg. Der Kontrast, die Farben, auch Konturen und Detailreichtum sind alle derart ausgestaltet, dass wir keine negativen Wahrnehmungen mitnehmen. Die Kompression arbeitet sauber.

DTS-HD Master Audio 5.1 in deutscher Sprache, sowie auch Untertitel in deutschen Lettern. Deutsch ist die Herkunftssprache, so dass es auch wenig überrascht keine weiteren Tonspuren vorzufinden. Und genau diese Tonspur ist es, die uns eine ganz wichtige Seite von Udo Lindenbergs Lebenswerk näher bringt: die Musik, das Singen und die Atmosphäre seiner Auftritte. In all diesen Bereichen steht der Mehrkanalton seinen Mann. „Keine Panik!“ – auch die Sprachausgabe gelingt durchweg und der Gesang klingt ordentlich. Das hier ist zwar nicht „Bohemian Rhapsody“, dennoch eine gute Qualität mit Weite und räumlicher Wirkung.

[Fazit]
Am 21. August wurde „Lindenberg!“ auf Blu-ray Disc (sowie DVD) im Handel veröffentlicht. Regisseurin Hermine Huntgeburth ist geglückt. Und doch ist dabei kein Film herausgekommen, den man sich nun zig Male anschauen möchte. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, eine Ansicht dauert knappe 134 Minuten. Neben dem Hauptfilm gibt es erfreulicherweise auch Extras, oder aber auch Bonusmaterialien genannt. Diese setzten sich aus den folgenden Features zusammen.

  • Audiokommentar mit Michael Lehmann (Produzent) und Hermine Huntgerburth (Regie)
  • Premierenclip
  • Musikvideo
  • Interview mit Cast & Crew
  • Featurette

Eher durchschnittlich, wenn es um den Umfang der Features geht, doch qualitativ passabel, wenn wir uns die inhaltlichen Punkte ansehen. Neben etwas Marketing erhalten wir eben auch Einblicke in die Entstehung des Films, was der Blu-ray Disc gut steht. Wer sich als Udo Lindenberg-Fan sieht, der muss schon genau suchen, um Gründe zu finden, die gegen einen Kauf sprechen. Alle anderen können sich ja nochmal den Trailer ansehen.

Andre Schnack, 31.08.2020

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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