[Einleitung]
Aus dem Programm von Kinowelt Home Entertainment erscheint die verfilmte Cop-Story „Mord in Zwiebelfeld“ (Originaltitel: The Onion Field) von Regisseur Harold Becker von 1979 als deutsche Code2-DVD. Schon beinahe ein Klassiker: mit tollen Darstellern besetzt und basierend auf einer wahren Begebenheit fesselt das Drama vor den Fernseher. In den Hauptrollen sind John Savage, James Woods, Franklyn Seales und Ted Danson zu sehen. Wir nahmen uns der DVD an und berichten über ihre Stärken und Schwachstellen.
[Inhalt]
2. März 1963. Die beiden Sergeants Campbell (Ted Danson) und Hettinger (John Savage) führen eine Routinekontrolle bei einem verdächtigen Auto durch. Doch die beiden Kleinganoven verlieren die Nerven und kidnappen die Polizisten. In einem abgelegenen Zwiebelfeld kommt es zum Schusswechsel, bei dem Campbell kaltblütig umgebracht wird. Hettinger hat mehr Glück – er kann fliehen. Dank seiner Zeugenaussage können die beiden Killer auch relativ schnell dingfest gemacht werden. Es beginnt ein langwieriger Prozess. Die beiden Täter – Gregory Powell (James Woods) und Jimmy Smith (Franklyn Seales) eignen sich im Gefängnis juristisches Wissen an und es gelingt Ihnen, das Urteil jahrelang aufzuschieben. Währenddessen verliert Hettinger immer mehr den Boden unter den Füßen. Von Schuldgefühlen geplagt, durchlebt er die Hölle auf Erden…
[aartikel]B00006837J:right[/aartikel][Kommentar]
Ein sehr anspruchvoller Film, wenn man erst einmal den Zugang zu ihm gefunden hat. Denn dann reißt er einen sogar stellenweise mit und besticht durch eine dichte Stimmung und einer tragischen Geschichte, die keine reine Fiktion ist. Die darstellerischen Leistungen befinden sich auf einem gehobenen Niveau, wobei auch einige Schwächen zu entdecken sind. Ich empfand das Tempo und den Aufbau insgesamt sehr ansehnlich, andere werden ihn bereits als etwas betagt betiteln. Autor des Drehbuchs war Joseph Wambaugh, der auch den Roman schrieb. Regisseur Becker gab sich Mühe, lediglich mit dem Einsatz von Musik wurde gespart, dieser verhält sich sehr zurückhaltend, nur selten dudelt im Hintergrund ein Stimmungsunterstreicher. Wahre Begebenheit, deren realistische, oder besser authentische Wirkung stellenweise sehr intensiv herüberkommt und ab und an beängstigende Ausmaße annimmt. Eine tragische Geschichte über Verlust, Leid, Ungerechtigkeit und einen Vorfall, der allen Beteiligten niemals in Vergessenheit geraten wird und das Leben jedes einzelnen veränderte. Wer auf anspruchsvollere Filme steht, der liegt hier genau richtig.
[Technik]
Technisch bietet die Vorlage keine Top-Qualität, doch konnte man aus ihr einen feinen Transfer im Originalformat 1.85:1 zaubern, der durch seine anamorphen Eigenschaften auch ausreichend Bilddetails und saubere Konturen mitbringt. Übers Mittel kann positiv gesprochen werden, doch variiert die Darstellungsqualität mitunter etwas von grober Körnigkeit bis hin zu einigen verrauschten Aufnahmen. So sieht es auch bei der Farbgebung auf, zum einen sehr gut gesättigt und kontrastreich, andererseits stellenweise etwas blass und ausgewaschen in der Wirkung.
Sound gibt es auch, und zwar im monauralen Dolby Digital 1.0-Format. Das Einkanaltonformat weist keine Surround-Eigenschaften auf und besticht lediglich durch die rauschfreie und klare Wiedergabe der Dialoge und einer etwas zurückhaltenden Musikuntermalung. Der englischsprachige Originalton weist ein leichtes Hintergrundrauschen auf. Es gibt die Sprachversionen Englisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch vorzufinden, Untertitel wurden der DVD in gleich 9 Fassungen gegönnt.
[Fazit]
Fazit: „Mord im Zwiebelfeld“ bietet einen guten Inhalt, der in einer angenehmen technischen Umsetzung von Kinowelt vorgelegt wird. Der Hauptfilm verteilt sich auf zwei Schichten einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und läuft rund 121 Minuten. Freigegeben wurde der Inhalt ab 12 Jahren. Als Bonusmaterial befinden sich Trailer, eine extra für diese DVD-Fassung produzierte Dokumentation (The Return To The Onion Field) und ein exklusiver Audiokommentar mit Regisseur Harold Becker auf dem Medium. Die beiden letzten Features wurden von Kinowelt selbst hergestellt und bilden eine inhaltlich gute und interessante Ausstattung. Das Menü der DVD wurde sehr schlicht und einfach gehalten, verhält sich bei der Navigation entsprechend übersichtlich und einfach zu bedienen. Die Code2-Disc wurde am 16. Juli veröffentlicht und kostet dann einen Preis von ca. 20,- Euro. Ein guter Film auf einer guten DVD – so wie es sein sollte.
André Schnack, 24.07.2002
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|