Narco Cultura

Dokumentation

Dokumentation

[Einleitung]
Ich mag Dokumentationen. Ich mag auch Mafia-Filme. Folglich ist „Narco Cultura“ wohl ein passender Titel zu meinem Filmgeschmack. Dabei handelt es sich um eine 2013 abgedrehte Dokumentation, die sich mit einer Art Nischenkultur befasst, dem südamerikanischen Drogen-Umfeld. Finanziert mit US-amerikanischen und mexikanischen Geldern. Ich konnte die Sendung von Regisseur Shaul Schwarz genauer anschauen und berichte. „Narco Cultura“ erscheint im Rahmen meiner Netflix-Mitgliedschaft zur Ansicht. Ich konnte mir ein genaueres Bild des Films machen, der hier in der Darreichungsform eines Streaming-Titels präsentiert und beäugt wird.

[Inhalt]
Wenn Menschen ihr Land verlassen und diesem dann für immer den Rücken kehren, da es dort zu gefährlich ist, dann ist etwas mächtig schief gelaufen. Mächtig. So ist es mit Sicherheit auch an der Grenze nach Mexiko in Südamerika. Und im Land mit seiner von Drogenhandel und der damit verbundenen Gewalt geprägten modernen Geschichte läuft ebenfalls einiges nicht richtig zu. All das ist ein Teil dieser Dokumentation. Dabei geht es primär um die mit dieser Welt verbundenen Kultur. Musik, Umgang mit bestimmten gesellschaftlichen Themen, Attitüden und Texte sowie Erzählungen über diese Art von Dasein – das ist Fokus von „Narco Cultura“, einer Dokumentation.

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Die Sendung arbeitet ein brisantes und heikles Thema ab. Dabei kommen viele nicht gut weg. Hier vor allem jene, die vor der Kamera stehen. Ob allen Beteiligten das immer so klar war, fraglich. Ist aber auch egal, geht es doch um das Gesamtwerk, also den Dokumentarfilm an sich. Technisch sowie vom Aufbau und Ablauf her habe ich keine groben Schnitzer ausmachen können. Der Film ist sehenswert, wenngleich bei einem solch komplexen Thema bestimmt weder abschliessend, noch umfassend. Aussagen und Situationsbeschreibungen, auch die groben Zusammenhänge sind hier Gegenstand. Insbesondere der Fokus auf diesen kulturellen Aspekt gefällt.

[Technik]
Visuell gibt es kein sonderlichen Augenschmaus vorzufinden. Liegt entsprechend an den Vorlagen, verwendeten Materialien und dem Umstand, dass wohl auch nicht gerade Hollywood-Ausrüstung vorhanden war zum Dreh. „Narco Cultura“ bietet somit einen 16:9-Transfer mit anamorph codierten Aufnahmen. Alles wirkt so ziemlich wie aus einem Guss. Die Farben sind in Ordnung, oftmals tatsächlich etwas bräunlich angehaucht. Kontrast und Farbsättigung sind ebenfalls gelungen und der Detailgrad stellt kein Problem dar. Das Geschehen verliert hier und dort etwas an Schärfe, die Bildruhe könnte höher ausfallen – das sind die Mankos. Kompression ist sauber.

Tontechnisch gibt es Sprachausgabe in Spanisch aufzufinden. Wahlweise können Untertitel in den Landesfassungen Dänisch, Finnisch, Norwegisch sowie Schwedisch hinzu geschaltet werden. „Narco Cultura“ wirkt in der Original-Sprache sehr authentisch und irgendwie bietet dies zusätzlich Stimmung und Atmosphäre. Qualitativ macht das alles eine rundum ordentliche Figur, Fehler gibt es praktisch nicht, zumindest keine die auffallen. Rauschen oder Knacken, Fehlanzeige. Wer mit einer ordentlichen Wiedergabe der Grundelemente zufrieden sein kann, der wird es hier sein.

[Fazit]
An und für sich ein sehr trauriges Thema. Seit Jahren, Jahrzehnten bekriegen sich mexikanische Männer in einem nicht enden wollendenden Drogenkrieg, der zwischen Kartellen und indirekt auch der Bevölkerung ausgetragen wird. Mit tausenden Opfern, Jahr für Jahr. Wahnsinn. Es grenzt schon an Irrsinn, dass sich eine Kultur etabliert hat, die ihre Geschichten in unendlicher Brutalität und ständigen Morden und dem Handel mit Drogen begründet. „Narco Cultura“ bietet auf einer Laufzeit von rund 102 Minuten eine leicht verstörende und doch interessante Unterhaltung an. Bonusmaterial gibt es nicht. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren.

Andre Schnack, 26.08.2015

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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