[Einleitung]
Mit dem Titel „Nawalny – Gift hinterlässt immer eine Spur“ kommt nicht nur ein Film, wohl eine Doku, sondern auch ein politisches Thema in das Heimkino, dass gewissermaßen durch den Ukraine-Krieg ohnehin bereits längst angekommen ist. Mit dem Fokus auf den Oppositionellen Nawalny rückt Regisseur Daniel Roher die Geschehnisse um 2020 zurück ins Rampenlicht, und was von dort an geschah. Vor der Kamera sehen wir neben Zeitzeugen und Familienangehörige auch Darsteller in nachgestellten Szenen. Diese DVD-Version des Titels erscheint im Vertrieb von LEONINE und ich konnte mir ein genaueres Bild über den Inhalt, die Technik sowie Ausstattung machen und möchte dieses hiermit teilen.
[Kommentar]
Wie bereits schon auf der Rückseite der Verpackung als Parallele aufgezeigt ist es hier der „Staatsfeind Nr.1“ Russlands, oder besser, Wladimir Putins, um den es geht. Dabei stehen – sozusagen zwei Handlungsstränge – parat und bieten zum einen den Blick auf das Gift-Attentat auf A. Nawalny, zum anderen wird mit etwas Distanz mehr über die Person hinter dem Namen zu vermitteln versucht. Als Mixtur und in der hier gezeigten Konzeption ist dies ein sehr interessanter und unterhaltsamer Titel, der einen selbst immer wieder bestimmte Dinge hinterfragen lässt. Aufbau und Ablauf, technische Güte und das Erzählerische stimmen soweit und ich empfand die Sendung als wichtig.
[Technik]
Vielleicht hätte der Einsatz einer noch hochwertigeren Technik etwas auf den Erfolg oder die Reichweite bewirkt? Und wenn ja, welchen? Stellt sich hier eigentlich nicht, da es „Nawalny“ ausschließlich als optischen Datenträger in Form dieser DVD mit einem Leiterbox-Transfer und 16:9-Bildern gibt, oder eben als Video-on-Demand Variante. Der Schnitt ist gelungen, die Qualität der Aufnahmen variiert, vor allem altersbedingt bei den Aufnahmen aus den entsprechenden Zeiten. „Nawalny“ hat vielen gelungene Bilder, vor allem eben aktuelle, im Programm und versteht es, diese auch gut zu inszenieren. Kompressionsartefakte oder nennenswerte Verunreinigungen? Nein.
Den Ton nehmen wir mittels Dolby Digital 5.1-Ton, wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch wahr. Ebenfalls stehen genau in diesen beiden Landesfassungen auch Untertitel auf der Disc parat. Stets weitgehend klar im Ton spiegelt sich hohe Güte wider in der klaren Sprache, oft Monologe, und auch dem Zusammenspiel des restlichen Tons. Der hingegen leider nicht über eine nur mittelprächtige räumliche Weite hinauskommt. Davon ab ist er solider Natur und bietet schlussendlich auch das, was man hier erwartet. Aber auch nicht mehr.
[Fazit]
Jeder mag so seiner Meinung sein, wenn es um die Kombination von nachgestellten, geschichtsrelevanten Situationen sowie den verwendeten Archivmaterialien geht. Dennoch sind die 95 Minuten Laufzeit auf dieser DVD gut kombiniert und stellen einen guten Verlauf dar, der wie aus einem Guss wirkt. Angenehm und erstaunlich spannend erzählt befinden wir uns als Zuschauer in einem der aktuellsten und wohl größten Politik-Thrillern der Neuzeit nach dem Jahrtausendwechsel, vor allem dann auch noch addiert mit dem nach wie vor andauernden Krieg in der Ukraine. Extras hat diese Doku auf DVD nicht aufzuweisen. Erschienen am 8. Juli zu einem Preis von rund 15,- Euro im Online-Angebot.
Andre Schnack, 11.07.2022
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