One Last Call

Horror/Thriller

Horror/Thriller

[Einleitung]
„One Last Call“ lautet der Titel von Regisseur Timothy Woodward Jr., der nach einem Drehbuch von Patrick Stibbs arbeitete. 2020 erschien der Horror-Film von den Machern von „Final Destination“ (was offen gestanden schon ein paar Jahre her ist). In den führenden Rollen des Titels, der im Original schlicht „The Call“ lautet sehen wir Lin Shaye, Tobin Bell, Chester Rushing sowie Erin Sanders vor der Kamera agieren. Hierzulande veröffentlicht EuroVideo Medien den Film unter anderen in Form der mir hier vorliegenden High Definition Blu-ray Disc Fassung, auf die ich mich in diesem Review beziehe.

Inhalt
Jahrelang werden die Cranstons von einer Gruppe Kleinstadtfreunde drangsaliert, bis sich Edith (Lin Shaye) auf tragische Weise das Leben nimmt. Nach dem Tod seiner Frau, zitiert Edward (Tobin Bell) die Jugendlichen zu sich nach Hause, denn ihnen winkt eine große Summe Geld. Sie wurden im Testament der Verstorbenen vermerkt und die damit verbundene Aufgabe klingt denkbar einfach. Im Arbeitszimmer sollen sie einen Anruf entgegennehmen und eine Minute in der Leitung bleiben. Doch schon bald sollen die schlimmsten Albträume der vier Freunde Realität werden, denn die Cranstons wollen nur eins: Rache!
(Quelle: EuroVideo Medien)

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Wenn ich die Cranstons lese, dann kommt mir gleich „Breaking Bad“ mit Bryan Cranston in den Sinn. Hat aber rein gar nichts mit dem vorliegenden Material zu tun, wenngleich der Name eben passt. Hier geht es um einen etwas anderen Horror, abseits von Crystal Meth, einer Menge Bargeld und einer Situation, die über den Kopf zu wachsen droht. Hier geht es um die Schuld und ein Motiv, das oftmals gerne genommen wird: die Rache.

„Vier Freunde – ein Telefonanruf – und 60 Sekunden Zeit, um der ewigen Hölle zu entkommen.“ – na, wenn das mal kein Setting ist, welches irgendwie vorsätzlich oder nach purer Absicht klingt. Die Boshaftigkeit quillt beinahe spürbar aus den gewählten Worten. Hier wird nichts Gutes im Schilde geführt. Und so kommt es auch wenig überraschend, als die Situation sich von überraschender, vermeintlicher Freundlichkeit in Horror verwandelt.

Wenngleich das alles handwerklich noch moderat bis recht ordentlich umgesetzt worden ist, so gefielen mir die ausgewählten DarstellerInnen und die mit ihnen verbundenen Leistungen in Sachen Schauspielkunst nur bedingt gut. „One Last Call“ setzt meines Erachtens zu viel auf den bestimmten Faktor, der hier nicht zuletzt durch unterschiedliche Einflüsse eben nicht so ausfallen will, wie es sich die Macher hinter der Kamera wahrscheinlich vorgestellt hatten. So bleibt am Ende eine eher mittelmäßiger Gruseltrip.

[Technik]
Wer sich als hartgesottener Grusel-Fan sieht, der kann vielleicht einen etwas (weniger harten) Blick auf „One Last Call“ werfen, was mir nur bedingt gegeben war. Technisch hingegen bietet der US-amerikanisch produzierte Titel das, was man eigentlich auch von einer High Definition Blu-ray Disc erwartet. Das 1080p-Geschehen ist im Format 2.39:1 auf dem Silberling abgelegt und kann sich vor allem an einem erfreuen: viel Dunkelheit, Schatten und Schwarz. Immer wieder gefällt das durch die Abmischung auch ganz gut, der Kontrast ist in Ordnung und die Farbgebung leidet unwesentlich. Kontrast und Plastizität kommen etwas zu kurz, was jedoch keinen nennenswerten Abbruch der Sehqualität bedeutet.

Wer einen rasch eskalierenden Kleinkrieg bis aufs Mark erleben möchte, der ist hier inhaltlich an der richtigen Adresse. Technisch betrachtet steht das alles hier auch auf einem gesunden Fundament, welches jedoch keine Begeisterungsausbrüche beim Publikum hervorruft. „One Last Call“ bietet wahlweise deutschsprachigen oder aber englischen DTS-HD Master Audio 5.1-Ton an, der sich leider nicht durch Untertitel begleiten lässt. Wer sich durch den Umfang nicht abschrecken lässt, der erhält einen auf die Lautsprecherfront ausgerichteten Mehrkanalton geboten. Rausch- und fehlerfrei.

[Fazit]
Wer nun Netflix bereits leergeguckt hat und auch mit Amazon Prime nicht mehr die Zeit totschlagen kann, der kann sich vielleicht an „One Last Call“ setzen und ein wenig gruseln lassen. Wenngleich der Inhalt auf der Laufzeit von rund 97 Minuten mit seiner Altersfreigabe von ab 16 Jahren nur bedingt überzeugen kann, so sind zumindest die technischen Aspekte in Ordnung. In Sachen Ausstattung hingegen gibt es mächtig Abzug für praktisch nichts. Am 17. Juni 2021 veröffentlicht EuroVideo Medien den Film im Handel, wo er dann für ca. 13,50 Euro den Besitzer wechseln kann.

Andre Schnack, 08.06.2021

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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