[Einleitung]
Jüngst getestet haben wir die BBC Produktion „Colosseum“. Erwartungsgemäß hält polyband mit den BBC Titeln eine hoch angesetzte Stange an inhaltlicher Qualität und die eigene Note zur Inszenierung der interessanten Inhalte. Die hier getestete Produktion mit dem Titel „Reisen durch die Zeit“ konfrontiert den Zuschauer mit der Wahrnehmung der Zeit. Die Zeit als Baumeister im Kleinen wie im Großen – daraus setzen sich die beiden Teile dieser Dokumentation zusammen. Wir konnten den aktuellen Streifen aus dem Programm der polyband genauer unter die Lupe nehmen und berichten über Inhalt, Ausstattung und die technischen Aspekte der DVD im ansehnlichen Digipak.
[Inhalt]
Die atemberaubende Entwicklungsgeschichte unseres Planeten. Von Jahrtausenden zu Millisekunden – Die Zeit ist die stärkste Macht der Welt. Tag für Tag verändert sie das Gesicht unseres Planeten und bestimmt das Leben jedes Einzelnen. Von der Entstehung des Grand Canyons, der Sahara und der Sphinx über die innere Uhr aller Lebewesen bis zum Menschen, der gleichzeitig Herrscher und Sklave der Zeit ist: Die BBC-Dokumentation erzählt nichts Geringeres als die Geschichte unseres Planeten.
1. Episode: Geschichte der Erde
Für die meisten von uns scheint die Welt ein beständiger Ort zu sein – doch die Realität sieht anders aus. Tag für Tag verändert sich das Gesicht unseres Planeten ein klein wenig. Komprimiert man Jahrtausende zu Sekunden, erscheint die Welt in einem völlig neuen Licht. Kräfte, die außerhalb unserer alltäglichen Wahrnehmung wirken, werden plötzlich sichtbar. Marine Fossilien auf der Spitze des Mount Everest erzählen die Geschichte der Entstehung des höchsten Gebirges der Welt.
2. Episode: Geschichte des Lebens
Warum werden Lebewesen unterschiedlich alt, wieso wandern Karibus tausende Kilometer durch lebensfeindliche Tundra, wieso verbringt eine Zikadenart 17 Jahre im Erdboden, bevor sie schlüpft? Hinter all diesen Phänomenen verbirgt sich die Macht der Zeit.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B0006I03TE:right[/aartikel][Kommentar]
„Reisen durch die Zeit“ bietet Experimente und Visualisierungen von dem, was wir als Menschen mit unserem Verständnis und unserer Wahrnehmung registrieren können. Akribisch und forensisch erforscht werden abwechslungsreiche Beispiele angeführt, die dem Zuschauer ein Gefühl von Zeit vermittelt, das wir in unserem Alltag als solches nicht wahrzunehmen vermögen. Dazu gehören die Wüsten unserer Erde, der Grand Canyon oder aber die Weiten des Himalaja Gebirges. Es gehört viel Fantasie dazu, wenn es gilt verschiedene, zeitlich weit auseinander liegende Ereignisse und so umfangreiche Prozesse als solche zu erkennen und mit Tatsachen zu belegen. Diese BBC-Produktion setzt alles daran durch große natürliche Ereignisse dem Zuschauer klar zu machen, was es bedeutet heute auf der Welt wie wir sie kennen zu wandern.
Der Zweiteiler verfügt über ein gutes Produktionsdesign und eine angenehme technische Abbildung. Die computergenerierten Effekte überzeugen, Grafiken geben Aufschluss und einige Archiv-Aufnahmen zeigen Geschehnes. Mit einem gekonnten Händchen für plastische Erklärungen und Augen öffnende Visualisierungen inszenierte man eine weitere, faszinierende und beeindruckende Reise durch die Wahrnehmungen der Zeit. Sie ist das einzige, was wir nicht in der Absolutheit verändern können. Die Wahrnehmung ist gekoppelt an unserem Leben, dem Zeitempfinden und dem Fokus für andere Dinge. Diese Sendung zeigt es uns durch zahlreiche Beispiele.
[Technik]
Das Bildformat der Produktion beläuft sich auf das 16:9-Format 1.78:1 und füllt somit die komplette Mattscheibe eines Breitbildfernsehers. Die Breite macht sich gut, gerade wenn es sich um fotografisch hochwertig umgesetzte Aufnahmen handelt und wir zahlreiche Einblicke „von oben“ erhalten. Durch den Einsatz von Zeitraffer und Slow-Motion Techniken in technisch einwandfreiem Gewand gelang die Inszenierung sehr gut. Die Aufnahmen strotzen vor Farben und verfügen über eine weitgehend natürliche Kontrastierung. Qualität und Wirkung der Kantenschärfe befinden sich im oberen Bereich des Mittelfelds, ab und an sticht man vor in den obersten Teil der Güte. Ein gelegentliches Rauschen jedoch nimmt dem Geschen etwas Charme. Davon ab gibt es keinerlei Verunreinigungen oder aber Kompressionsartefakte zu registrieren.
Es handelt sich um eine Dokumentation, deren Bilder sich ab und an auf die Akustik stützen. Was die Stimmung der Dokumentation unterstreicht und die Faszination beim Ansehen schürt. Ein mit Energie gefüllter Soundtrack begleitet das Geschehen in den dramatischen Momenten. Der Sprachausgabe aus dem Off weisen wir eine gute Verständlichkeit und Klarheit zu. Hier und dort kommen zu der Center- und Front-Lastigkeit Beigaben aus den hinteren Lautsprechern in Form von kleineren künstlichen Geräuscheinlagen. Insgesamt nicht gerade weltbewegend und dennoch wird der Sound den Ansprüchen gerecht. Zum deutschen Dolby Digital 2.0-Sound gibt es keinerlei Untertitelformen vorzufinden.
[Fazit]
In Anbetracht der Flutwellen-Katastrophe in Asien sind die Rezeptoren für dieses Thema hier sensibilisiert. Und wenn man dann durch die Sendung in Erfahrung bringt, dass nahezu jederzeit ein Vulkan im Yellowstone Nationalpark im Westen der USA ausbrechen kann und verheerende Folgen für die gesamte Erde haben kann, dann bannt einen für Sekunden der Gedanke an Vergänglichkeit und die folgende Tatsache: „Unsere Lebenszeit ist zu kurz, um zu erkennen, dass rein gar nichts für die Ewigkeit ist!“. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet neben den beiden Teilen der Dokumentation auch noch folgendes Bonusmaterial:
* Bonusepisode „Wettlauf gegen die Uhr“ (weitere, rund 43minutenlange Episode zum Themenblock)
* 8 Trailer weiterer DVD Erscheinungen
Nach bereits 43 Minuten flimmern dann nach Teil 1 auch schon die Credits auf der Mattscheibe in die Vertikale. Schade. Denn der Inhalt fesselt und begeistert, fasziniert und bedrückt irgendwie zugleich. Da ist man über die weiteren 43 Minuten Inhalt von Teil 2 und den inhaltlich ebenfalls wertvollen Extra-Film „Wettlauf gegen die Uhr“ mehr als dankbar. Abzüglich der Extras wird eine Laufzeit von rund 90 Minuten geboten, hinzukommen obige Extras. Da „Reisen durch die Zeit“ die FSK Infoprogramm-Ausweisung erhielt, gibt es keinerlei Bedenken bei der Ansicht der Sendung. Erscheinungstermin war der 24. Januar des neuen Jahres 2005. Der Straßenpreis orientiert sich um die 25,- Euro. Wer Interesse daran hat, sein Allgemeinwissen aufzupolieren, der muss zugreifen.
Andre Schnack, 27.01.2005
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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