Requiem For A Dream

Drama

Drama

[Einleitung]
Mitte 2001 testeten wir die Code1-Version von „Requiem For A Dream“ aus dem Programm der Artisan Home Entertainment, hierzulande folgt nun eine deutschsprachige Single-Disc- und eine 2 Disc Premium-Edition von Highlight Video und wir konnten uns ein genaues Bild der Leistungen der normalen DVD Veröffentlichung (1 Disc) bilden. Der Film von Darren Aronofsky – dem Regisseur von „Pi“ – wurde in den Hauptrollen mit Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer Connelly und Marlon Wayans besetzt. Die Roman-Vorlage entstammt der Feder von Hubert Selby Jr. und der Music-Score der Komposition von Clint Mansell. „Requiem For A Dream“ entstand 2001 als US-amerikanische Filmproduktion und erfreut sich heute noch immer einer prominenten Positionierung der Internet-Movie Database (Platz #49).

[Inhalt]
Eine Schar von Verlierern: Harry ist ein kleiner Dealer in Brooklyn, immer auf der Suche nach dem nächsten Schuß und voller Hoffnung auf das große Geld. Er und sein Freund Tyrone strecken Heroin und sind auf dem Weg nach Florida, um es dort an den Mann zu bringen. Harrys Freundin Marion bleibt in New York. Sie ist schön, aus gutem Haus – und ebenfalls hoffnunglos süchtig. Mit dem Dealer Big Tim tauscht sie Sex gegen Dope. Harrys Mutter hingegen scheint einen Treffer gelandet zu haben: Sie ist als Kandidatin für ihre Lieblings-TV-Show eingeladen. Bis zu ihrem Auftritt möchte sie mit Hilfe von Appetitzüglern abnehmen. Doch durch ihren Pillenkonsum verliert sie völlig den Kontakt zur Realität…
(Quelle: Highlight Video)

[aartikel]B00005UE6T:right[/aartikel][Kommentar]
Regisseur Darren Aronofsky leistet mit seinem „Requiem For A Dream“ eine fantastische Regie- und Drehbuch-Arbeit. Schon mit dem Titel „Pi“ zeigte Aronofsky sein Talent und bewies, dass er ein sehr visueller Regisseur ist, der seine starken Bilder mit einem wirkungsvollen Soundtrack zu untermalen versteht. Und genau das zeichnet auch „Requiem For A Dream“ aus. Doch das war dem jungen Macher nicht genug, und so können sich Betrachter nicht nur an einer gelungenen Optik und Akustik erfreuen, sondern sie kommen auch in den Genuss einer durchdachten Story mit hoher Spannung und einem gewissen Tiefsinn mit Aussage. Besonders erwähnenswert stellt sich jedoch die gelungene Kombination und Symbiose aus Geschichte und filmerische Umsetzung dar.

Es sind nicht nur die wirklich brillanten, darstellerischen Leistungen einer Ellen Burstyn, eines Jared Leto an der Seite der talentierten und hübschen Jennifer Connelly, sondern auch die gute und gelungen inszenierte Geschichte über Abhängigkeit und Sucht. Der ganze eigene Stil und die Machart, die Filmemacher Aronofsky wieder hier an den Tag legte, jagen dem Betrachter einen kalten Schauer über den Rücken und lassen ihn in das Geschehen eintauchen. Ein sehr wirkungsvolles Drama mit einer guten und einfachen Geschichte, die durch die Erzählweise an Leben und Plastizität gewinnt. Fazit: kurzweilig, erschreckend und sehr eindrucksvoll wird die Macht der Drogen und ihre Folgen hier präsentiert, und auf coole Art und Weise die „Sag-Nein-Message“ transportiert.

Der Betrachter identifiziert sich mit den Hauptfiguren und erhält einen Einblick in deren Welt. Erstaunlich wie man sich selbst dabei erwischt teilweise mitzufühlen bzw. Verständnis für die persönlichen Entwicklungen zu empfinden, obwohl man genau weiß, dass es schlecht ist, was die Figuren in dem entsprechenden Moment gerade anstellen. Es geht um die Süchte und deren Mächte, egal ob dabei etwas Illegales oder ganz alltägliche Dinge im Mittelpunkt stehen. Dinge wie Süßwaren & Fernsehen, Tabletten, Hasch und Kokain spielt eine Rolle, genau wie Heroin. Dieser Film zeigt keine Alternativen, will nicht belehren, sondern schlägt einfach und direkt zu – mitten ins Gesicht. Und er lässt den Kopf gegen die Wand schlagen, mit der Wucht einer harten Rechten eines Boxers. Aufwachen lautet das Motto.

[Technik]
„Requiem For A Dream“ erstrahlt mittels eines 16:9-Widescreen Transfers in anamorpher Codierung auf der Mattscheibe. Das Seitenverhältnis bemisst sich dabei auf 1.78:1. An künstlerischer Freiheit bediente sich Macher Darren Aronofsky und gab seinem Werk einen sehr eigenen, speziellen optischen Touch mit einer leicht befremdlichen Ausleuchtung und einem oftmals sehr intensiv wirkendem Schnitt. Die Farben und Kontrastierung mutierten zum Unterstreichen der Stimmung und unterscheiden sich je nach Handlungsort und werden Teil der vier parallelen und verknüpften Geschichten über die Selbstzerstörung durch Süchte. Die technische Darstellung befindet sich auf einem angenehmen Niveau. Verunreinigungen und Stör-Artefakte treten auf, Rauschen befindet sich in einem wahrnehmbaren Maße im Transfer. Kantenschärfe und Detailgrad gehen in Ordnung, wenngleich das Geschehen oftmals ein wenig in sich verschwimmt.

Der mehr als imposante und wirkungsvolle Soundtrack des Films erklingt im Mehrkanalformat Dolby Digital 5.1 oder aber Dolby Digital 2.0 aus den Lautsprechern. Dies allerdings nur in der deutschen Synchronfassung, wünschenswert wäre auch die Existenz der englischsprachigen Originaltonspur. Die klare und deutliche Sprachausgabe dringt aus dem Center, die voluminöse und stets im Hintergrund laufende Musik wiederum kräftig aus allen Lautsprechern, ähnlich wie die gelungen abgemischten Direktionaleffekte. Es entsteht ein weites und dynamisches Klangfeld mit ausreichend Bassfundament und Action auf allen Kanälen. Optionale Untertitel fehlen der DVD leider gänzlich.

[Fazit]
Dieser Film wandelt sich und die Meinung des Betrachters von „cool was die Jungs da treiben“ bis hin zu „mit diesem Dreck will ich nichts zu tun haben“ – beeindruckend und bedrückend zugleich! Auf rund 97 Minuten der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) entsteht eine dichte Stimmung einer Geschichte, die sich auf ein Publikum ab einer Altersstufe von 16 Jahren und höher freut. Zum Film sei hier nicht mehr erwähnt, die Technik der DVD aus dem Programm der Highlight Video ist verbesserungswürdig und gefällt dennoch.

Neben der getesteten Version erscheint auch noch eine 2 DVDs umfassende Premium-Fassung mit opulentem Bonusmaterial und optionalem englischen Originalton. In Sachen Menü-Design drang die US-Code1-Fassung in oberste Regionen vor, die deutsche Veröffentlichung genießt auch Ton und Animation, erreicht jedoch nicht gleiches Niveau. Als einzige Extras gibt es hier 6 Trailer weiterer DVDs und den Menü-Punkt „der besondere Filmtipp“ – ein weiterer Trailer. Ein Film über den man nachdenken will! Wer ihn kennt, muss sich die Premium-Version zulegen! Aber auch die hier getestete Version genießt unsere Empfehlung. Erscheinungstermin war der 28. April.

Andre Schnack, 03.05.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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