[Einleitung]
Wir haben es bei Regisseur Roger Spottiswoode’s „Ripley Under Ground“ mit einem weiteren Thriller um die mysteriöse Person des eleganten Verwandlungskünstlers und charismatischen und hochintelligenten Betrüger und Mörder Mr. Tom Ripley, hier dargestellt von Barry Pepper. Barry Pepper? Er spielte bisher eine Vielzahl an wichtigen Unterstützungsrollen, unter anderen in „Der Soldat James Ryan“ und „25 Stunden“. Des weiteren kommen einem Willem Dafoe, Alan Cumming, Tom Wilkinson, Jacinda Barrett und Claire Forlani vor die Augen. Welch Freude. Wir konnten den Titel nach dem Drehbuch von W. Blake Herron und Donald E. Westlake genauer ansehen. Er entstand nach einem Roman von Patricia Highsmith. Die DVD kommt von universumfilm.
[Inhalt]
Sechs Jahr sind vergangen seit Ripley seinen ehemaligen Schulkameraden Dickie ermordet hat (Der talentierte Mr. Ripley). Tom Ripley hat sich zum souveränen Verbrecher gemausert, der seinen Untaten das Flair französischer Lebensart zu verleihen weiß. Mit seiner Freundin Heloise lebt er ein sorgenfreies Luxusleben bei Paris und handelt nebenbei mit Gemälden des berühmten Malers Derwatt. Die Sache hat jedoch einen kleinen Haken… Derwatt ist bei einem Autounfall tödlich verunglückt – doch das weiß niemand. Als ein Kunstsammler die Gemälde als Fälschung entlarvt, geht Ripley buchstäblich über Leichen. Eiskalt, berechnend und ohne mit der Wimper zu zucken versucht er sein Leben, sein Eigentum und seinen Ruf zu verteidigen. Tom Ripley ist gereifter, selbstsicherer, konsequenter und skrupelloser geworden…
[aartikel]B000UF3F1G:right[/aartikel][Kommentar]
„Gentleman-Mörder Tom Ripley treibt in diesem Thriller erneut ein faszinierendes Spiel mit Unschuld, Betrug und Mord.“ So steht es geschrieben, auf der Verpackung. Und dieser Satz passt zur Abwechslung den meist möglichst knappen Verkaufshymnen gegenüber voll und ganz auf den vorliegenden Inhalt zu. Man wählte mit Barry Pepper einen meiner Meinung nach wunderbar passendes Gesicht für die Figur aus, welches sich irgendwo zwischen modernen Playboy, Yuppie und wahnsinnigem Genie nicht so recht einfinden kann, doch stets sein Ziel mit absoluter Überzeugung und Zielstrebigkeit nicht aus dem Auge verliert. Es ist die Figur des Tom Ripley, welche diese Filme sehr anschaulich und unterhaltsam machen. Sie ist es, die den Film vorwärts bringt, da ein gewisses „was tut er wohl als nächstes“-Gefühl einstellt. Wunderbar.
Bisher spielte neben Matt Damon zum Beispiel auch John Malkovich in den beiden chronologisch vorherigen Filmen rund um die Mr. Ripley-Figur. Mit diesem Titel kam ein weiterer würdiger Nachfolger und gleichermaßen der nächster Schritt in der Reihe heraus, das ist gut, denn die Geschichte wird weitererzählt. Barry Pepper spielt gut, seine Nebenspiele sind ebenfalls allesamt überzeugend und haben einen leicht kultigen Beigeschmack, was für micht den Style des Films spürbar aufwertete. Insgesamt kann das Skript auf ganzer Linie überzeugen, es wirkt schlüssig, kommt mit viel Spannung daher und zeigt uns eine ganz neue Seite des Tom Ripley. Ob dieser der Original-Romanvorlage gerecht wird, das mag ich nicht zu entscheiden. Falsch gemacht wurde handwerklich nichts, und am Ende geht die Rechnung auf, „Ripley Under Ground“ unterhält.
[Technik]
Bei „Ripley Under Ground“ kam ein anamorpher 1.78:1-Transfer zum Einsatz. Das Geschehen hat kurzhand ein 16:9-Wiedergabegerät von der Fläche her ausgenutzt. Anfänglich keimt das Gefühl auf, das Bild hätte zu wenig Kontrast, doch in den dunklen Momenten kommen die Farben gut zur Geltung und es entsteht eine gewisse räumliche Tiefe. Hin und wieder schwächelt das Bild hingegen und der Schwarz-Level wirkt nicht intensiv genug. Hinzu kommt auch, dass wir es mit einer gewissen Bildunruhe zu tun haben, die scheinbar von Rauschfiltern entsteht, schade. Ein ausreichend plastisches und detailreiches Bild bleibt uns glücklicherweise dennoch erhalten. Kompressionsartefakte sind nicht auszumachen.
Tontechnisch kann „Ripley Under Ground“ durchaus entzücken. Der Dolby Digital 5.1-Soundtrack in wahlweise deutscher oder englischsprachiger Ausgabe überzeugt. Auch von der musikalischen Seite kann der Titel sich den Anforderungen der Betrachter und Zuhörer weitgehend gerecht werden, wenngleich er nicht vom Hocker haut oder aber die dynamische Räumlichkeit schlecht versprüht. Aufgrund zahlreicher actiongeladenen Momente entsteht keine überragende Klangweite. Für den Umfang des Inhalts reicht die qualitative und surround-technische Leistung vollkommen aus. Untertitel konnten wir nicht ausmachen.
[Fazit]
universumfilm hält mit diesem Titel ein weiteres kleines Film-Juwel in ihrem Programm und kann mit „Ripley Under Ground“ auf ganzer Linie punkten. Die Weiterführung des Ripley-Lebens gelang den Machern gut und der Film bietet gute Unterhaltung auf rund 96 Minuten Laufzeit. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) beinhaltet neben dem Hauptfilm auch noch etwas Bonusmaterial, jedoch wirklich nur „etwas“. Allein schon die Menüpunkte sind wenig vielversprechend: „Trailer“ und „Trailershow“, oha. Und so kommt es dann auch, denn neben dem deutschen und internationalen Trailer ist lediglich nur noch eine Trailershow, 4 Trailer, enthalten. Magere Ausbeute. Erscheinungstermin war der 22. Oktober, wer Ripley-Stoff mag, der sollte zugreifen.
Andre Schnack, 12.11.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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