[Einleitung]
universumfilm versteht das DVD Programm um jede erdenkliche Art und Weise zu erweitern, Titel für Kinder sind ebenfalls immer wieder darunter vorzufinden. Als Kinderkost kann auch Roberto Benignis 2002 abgedrehter „Pinocchio“ durchgehen. Carlo Collodi schrieb ursprünglich das Buch zu Pinocchio, welches in diesem Fall hier von den Autoren Roberto Benigni und Vincenzo Cerami zum Script verwandelt wurde. Das Ergebnis können wir in Form dieser italienischen, deutsch und französischen Koproduktion sehen, an denen unter anderen folgende Darsteller mitwirkten: Roberto Benigni, Breckin Meyer, Nicoletta Braschi, Glenn Close, Carlo Giuffrè, James Belushi, Kim Rossi Stuart und Peppe Barra. Wir sahen uns diese Code2-DVD Fassung genauer an und bildeten uns ein Urteil.
[Inhalt]
Wer kennt ihn nicht, die kleine Marionette, die nur einen Traum hat: ein richtiger Junge werden? Der Kinderbuchklassiker Pinocchio wurde von Oscarpreisträger Roberto Benigni neu verfilmt und versetze Italien ins Pinocchio Fieber. Aber die Geschichte ist alt bekannt: Dem armen Spielzeugmacher Geppetto (Carlo Giuffrè) fällt ein wildgewordener Pinienstamm vor die Werkstatttür. Daraus schnitzt der Alte eine Marionette namens Pinocchio (Roberto Benigni). Eine blaue Fee (Nicoletta Braschi) verspricht ihm, ihn in einen echten Jungen zu verwandeln, aber nur wenn er sich dem würdig erweißt. Aber der hölzerne Bengel muss noch viel lernen: Er geht einem gemeinem Betrügerpaar auf den Leim, schwänzt die Schule, enttäuscht wieder und wieder seinen Meister und die unendlich geduldige Blaue Fee, wird in einen Esel verwandelt und von einem Wal verschluckt, bis er endlich den Wert wahrer Liebe entdeckt und zur Belohnung zu einem echten Jungen wird. Benignis Pinocchio ist ein wunderschönes Kinomärchen mit viel Humor und großen Gefühlen, ideal für die ganze Familie.
[aartikel]B0000CO07Z:right[/aartikel][Kommentar]
Märchen sind einerlei, Realfilme daraus zu machen jedoch eine andere Sache. Roberto Benigni stand hier keiner kleinen Herausforderung gegenüber, schließlich führte er die Regie und spielte auch die eigensinnige und etwas begriffsstutzige Holzpuppe. Alle anderen wichtigen Rollen wurden ebenfalls im Film durch Menschen dargestellt, so dass wir zahlreiche – überwiegend italienische – Statistiken und Darsteller in eigentümlichen Masken und Kostümen vor die Augen bekommen. An diesen Stil gewöhnen wir uns rasch und schon bald erscheinen die verschiedenen Figuren ausgesprochen plastisch und mit all ihren Charaktereigenschaften.
Nicht nur die Figuren machen einen Film aus, vielmehr kommt es auf die inhaltlichen Werte an. Die Story ist bekannt, gestaltet sich einfach zum Nachverfolgen und kann als simpel bezeichnet werden. Interessant und mit einer Brise Humor ausgestattet kommt der Handlungsverlauf daher. Allerdings kann man dem Film einige Durststrecken anlasten. Musikalische Untermalung lässt Stimmung entstehen und haucht dem Werk eine leicht mystische Wirkung ein. Dies gefällt, allerdings kann der Charme-Funke nicht auf jedermann überspringen. Wer neuem offen gegenüber steht, der wird seinen Spaß bei und mit „Pinocchio“ haben.
[Technik]
Wir erhalten Pinocchios Abenteuer mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers im Format 2.35:1 vor die Augen. Der PAL-Transfer weist eine gesunde Farbgebung und einen angenehmen Kontrast auf. Die Farbverhältnisse sind stimmig untereinander und es wird durch den Einsatz von Filtern oder anderen Techniken sogar etwas plastisch die Märchenwelt so abgebildet, wie man sie sich in Zügen vorstellt. Das dabei leider ab und an etwas die Kantenschärfe in den Hinterhalt gerät und der Bilddetail-Umfang zu wünschen übrig lässt, kann in Anbetracht der sonst fehlerfreien Wiedergabe verschmerzt werden.
Sound erklingt wahlweise im italienischen Original oder aber in der lokalisierten, deutschsprachigen Synchronfassung des Titels. Als eingesetztes Format wird Dolby Digital 5.1 festgestellt. Mehrkanaltonformat für Märchen – da gibt es wahnsinnig gute Beispiele, wie z.B. den Herrn der Ringe, welcher technisch nahezu perfekt zu Bilde gebracht wurde. Hier sieht es zwar auch ganz angenehm aus, doch wird längst keine Referenz- oder Top-Qualität erreicht. Dazu fehlt es einfach am Potential für das Mehrkanaltonformat; sprich, es werden zu wenige Vorlagen offeriert, um Anspielungen der hinteren Kanäle abzubilden. Dialoge erklingen klar und deutlich aus dem Center-Speaker, musikalische Einlagen kommen von allen Seiten und sorgen für Räumlichkeit.
[Fazit]
Über die inhaltlichen Fragen zum Film muss sich jeder selbst ein Urteil bilden. Die einen mögen ihn als albern und schwachsinnig bezeichnen, die anderen hingegen als unterhaltsam, lustig und frisch in der Wirkung. Fakten hingegen sind: die Laufzeit beschränkt sich auf rund 106 Minuten und wir finden im Amaray-Case eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) vor. Da es sich praktisch um einen Film für Kinder handelt, kommt „Pinocchio“ auch ohne Altersbeschränkung daher.
Das Bonusmaterial kann wie folgt aufgezählt werden:
* Trailer zum Hauptfilm,
* Behind The Scenes-Aufnahmen
(Synchronisation USA)
* Ausführliche Hintergrundinformationen zu „Pinocchio“
Dazu gesellen sich noch deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und Untertitel in italienischer Sprache. Inhaltlich und im Umfang nicht gerade etwas besonderes, eher mager und ohne Substanz. Die Aufnahmen vom Set und von den Dreharbeiten bieten etwas Einblick in den Entstehungsprozess, ansonsten herrscht jedoch Ebbe vor. Wer über diese Makel hinwegsehen kann, der bekommt ein lustiges Märchen per Realfilm erzählt. Der Erscheinungstermin liegt mit dem 17. November etwas in der Vergangenheit, der Preis orientiert sich um die 20,- Euro.
Andre Schnack, 08.01.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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