[Einleitung]
„Top Gun“ gehört mit Sicherheit zu den erfolgreicheren Hollywood-Filmen und zu den Stücken, die Tom Cruise groß gemacht haben. Der Film genießt einen unheimlich hohen Bekanntheitsgrad und wird noch heute gern gesehen, obwohl er schon einige Jahre auf dem Buckel hat. 2005 drehte man in Französischen Landen den Titel „Sky Fighters“ (Originaltitel: Les Chevaliers du ciel) ab, verantwortlich zeichnete sich Gérard Pirès, der 1998 auch „Taxi“ abdrehte. In den Hauptrollen von „Sky Fighters“ sind Benoît Magimel, Clovis Cornillac, Géraldine Pailhas, Philippe Torreton und Yannick Laurent zu sehen. Die 2-DVD Special Edition erscheint aus dem Programm der e-m-s new media AG. Wir hatten das Glück den interessanten Titel genauer unter die Lupe zu nehmen.
[Inhalt]
Während einer Flug-Show verschwindet ein Mirage 2000 Kampfflugzeug. Sofort schickt das französische Militär die Luftwaffenkapitäne Antoine Marchelli (Benoît Magimel) und Sebastien Vallois (Clovis Cornillac) zu einem Aufklärungsflug über das Nordmeer, wo sie die Mirage, unmittelbar unter einem Airbus A340 fliegend, aufspüren. Als jedoch die 2000 Kampfbereitschaft signalisiert, erhalten Marchelli und Vallois den Befehl, die Verfolgung unverzüglich einzustellen. Aber es ist zu spät, die 2000 befindet sich bereits in Angriffsposition auf Vallois, Marchelli muss die Maschine abschießen, um seinen Flügelpartner zu retten. Dieser Zwischenfall ist jedoch erst der Anfang eines groß angelegten Plans, der nur ein Ziel hat: Am 14. Juli, dem französischen Unabhängigkeitstag, soll ein furchtbarer Terrorakt Frankreich im Herzen treffen…
(Quelle: e-m-s new media)
[aartikel]B000GG47SE:right[/aartikel][Kommentar]
Was macht einen guten Action-Film in schwindeligen Höhen aus? Coole Nicknamen und ein paar schick gedrehte Action-Sequenzen? Nein. Wird „Sky Fighters“ den internationalen Ansprüchen gerecht, oder aber unterliegt er dem Durchschnitt und fokussiert sich auf die Optik, wie man es auch schon bei einigen französischen Werken beobachten konnte? Fragen über Fragen. Zur Story. Nun ist es soweit: der 11. September 2001 war zweifelsohne eine Tragödie gigantischen Ausmaßes. Und nun gibt es nicht nur in Venedig die Vorstellung zum Film „World Trade Center“, sondern auch Filme, welche die Terror-Angst thematisieren. Dazu gehört „Flug 93″ oder aber auch „Sky Fighters“. Letztgenannter hingegen hat durchaus seine eigene Story, die nicht unmittelbar mit Terrorismus zu tun hat, bedient sich somit lediglich des Themas als Hintergrund der Handlung. Ich fühlte mich stellenweise etwas an „Michel Vaillant“ erinnert, denn auch dort spielt Geschwindigkeit eine Große Rolle, Bilder bestechen das Geschehen und die Story kommt ein klitzekleines bisschen zu kurz.
Die Figuren wurden geschickt und ausreichend plastisch gestaltet, wobei es jedoch schon etwas gestelzt wirkt, dass jeder der beiden männlichen Hauptfiguren ein entsprechendes Pendant aus dem weiblichen Lager an den Flügel bekommt. Macht aber auch nichts, denn neben den Sub-Themen Freundschaft und Kameradschaft ist nicht immer alles super und so kommt es auch zu Verrat. In der Umsetzung zeigt „Sky Fighters“ echte Klasse. Tolle Aufnahmen aus dem Inneren des Cockpits, viele Blickfänge aus luftigen Höhen, irre Kamerafahrten und waghalsige Manöver hieven „Sky Fighters“ bereits innerhalb der ersten 10 Minuten bereits in die Range eines „Top Gun“. Nur eben auf französisch, was hier so viel bedeutet wie z.B. der Verlust eines leicht triefenden Patriotismus‘. Dynamische Kamerafahrten und schnelle Schnitte und aufeinander folgende Szenen vermitteln Tempo, was ausgesprochen gut zum Inhalt des Films und seiner Geschichte passt.
Mit zunehmender Laufzeit nimmt auch die Zuspitzung in ihrer Intensität auf den Showdown zu. Nach einem Abstecher in den fernen Osten haben wir es dann faustdick über den Wolken von Paris mit Terroristen und viel Action zu tun. Je nach Situation gibt es die entsprechende musikalische Untermalung – und das schlägt sich direkt in der Stimmung des Films nieder. Die letzten Minuten sorgen für Spannung und etwas Adrenalin, dann überschlagen sich die Ereignisse. Macht aber nichts, denn der Film machte schon bis dahin einfach Spaß. Die gewisse Spur Humor lockert das Geschehen hin und wieder ein wenig auf und sorgt für einen sympathischen Nebeneffekt. Ja, und bevor ich es vergesse, es gibt sogar etwas fürs Herz, denn wo die Franzosen sind, da ist die Romanze nicht weit. „Sky Fighters“ stellt sich „Top Gun“ und dem Hollywood-Gegenstück „Stealth“ mit Bravour.
[Technik]
Man ließ sich nicht lumpen und achtete ganz genau auf die technische Ausgestaltung des rasanten und actiongeladenen Titels „Sky Fighters“. Von Beginn an begeistern der klare und hohe Kontrast und die plastische Wiedergabequalität des Transfers. Sämtliche Farben verfügen über einen sehr guten Sättigungsgrad und nur selten hinterlassen Bilder einen nicht ganz so plastischen Eindruck wie andere. Alles in allem gehört der anamorphe Breitbild-Transfer im Format 2.35:1 zu den wirklich guten der Zeit und es gibt wenig Anlass zur Kritik am 16:9-Geschehen. Wenn man jedoch genau hinschaut, dann gibt es einen leichten Schatten auf der glänzenden Präsentation von „Sky Fighters“. Und zwar kann nicht immer die Kantenschärfe einen guten und sehr guten Grad der Detailabbildung erreichen, selten bricht die Kantenschärfe ein wenig weg. Stört nicht weiter, hätte jedoch vermieden werden können. Kompressionsartefakte oder ähnliches treten nicht auf.
Manchmal gibt es einen latent jammernden Music-Score, der die wunderschönen Bilder des Films traumhaft begleitet und sehr schön untermalt. Manchmal piept es hektisch aus den Lautsprechern, dann röhrt es laut und das Heimkino bebt unter der Akustik und dem Bass der actiongeladenen Flug-Momente. Diese Wucht und Kraft wird durch deutsche Dolby Digital 5.1 und DTS-Soundtracks und einen französischen Dolby 5.1-Ton vermittelt. Untertitel können dabei optional in deutscher Sprache hinzugeschaltet werden. Güteseitige Unterschiede bleiben praktisch aus, die gesamte tonale Qualität befindet sich auf der Höhe der Zeit, überzeugt durch ihre klare Aussteuerung der Effekte, des Hintergrunds, der Musik und letztlich der deutlichen Sprachausgabe. „Sky Fighters“ bereitet Freude mit seinem Ton.
[Fazit]
„Sky Fighters“ – das sind nicht etwa die Kollegen der „Sky Chefs“ der Lufthansa, sondern echte Männer mit schweren Geschützen! Wer seinen Filmsessel in einen Schleudersitz verwandeln möchte und auf optisch aufwändige Comic-Umsetzungen steht, der ist bei „Sky Fighters“ genau richtig. Ein toller Film, wenn es um Action in der Luft geht, ein unterhaltsamer und angenehmer Titel, wenn es um den Inhalt geht, dem es zugegebenermaßen etwas an Tiefsinn fehlt. Nach 92 Minuten beginnen die Credits abzulaufen, was rund 5 Minuten andauert. „Sky Fighters“ kommt auf zwei DVDs daher, es handelt sich dabei um zwei einseitige Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9). Beide Scheiben fassen Bonusmaterial:
* DVD 1: Begrüßung von Benoit Magimel
* DVD 1: französischer und deutscher Trailer
* DVD 1: Interview mit Benoit Magimel (deutsch)
* DVD 1: Hidden Feature
* DVD 2: Making of „Sky Fighters“ (ca. 56 Min., deutsch untertitelt)
* DVD 2: Die spektakulärsten Flugszenen und ihre Enstehung (ca. 26 Min.)
* DVD 2: Der Flugsimulator (ca. 4 Min.)
* DVD 2: 4 deutsche Radiospots
* Case: 12 seitiges Booklet mit Textinterviews mit Cast & Crew, sowie Bio & Filmografien.
Wir konnten die Inhalte der zweiten DVD genauer beäugen, die erste Test-Disc hingegen kam ohne Extras zum Test, da es sich um eine Presse-DVD handelte. Die Materialien sind nicht nur vom Umfang her üppig, sondern bestechen inhaltlich durch eine gute Qualität hinsichtlich ihres Informationsgehalts und der Gestaltung und Aufbereitung. „Sky Fighters“ hat somit alles, was zu einer Special Edition gehört und selbst die Verpackung – ein schicker Pappschuber – beinhaltet als Zusatz noch ein ansprechendes und umfangreiches Booklet. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, Erscheinungstermin war der 3. August. Kostenpunkt 15,- faire Euro.
Andre Schnack, 12.09.2006
Film/Inhalt |
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Preis-Leistung |
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