Soylent Green – Jahr 2022… die überleben wollen

Crime/Mystery/Science-Fiction

Crime/Mystery/Science-Fiction

[Einleitung]
„Soylent Green – Jahr 2022… die überleben wollen“ (Originaltitel: Soylent Green) entstand 1973, einige Jahre vor meiner Geburt. Regisseur Richard Fleischer drehte den Titel dazumal nach einer Drehbuchvorlage von Stanley R. Greenberg, der sich am Roman von Harry Harrison hielt. Vorweg möchte ich festhalten, dass ich kein großer Fan der Person Charlton Heston bin, da mir sein Einsatz für die amerikanische Waffenlobby falsch erscheint. Dennoch hat der Mann zahlreiche ausgesprochen gute Science-Fiction Filme dem Publikum nahegebracht. Neben ihm fanden sich hier Leigh Taylor-Young, Chuck Connors, Edward G. Robinson sowie Joseph Cotten und weitere am Set ein. Diese High Definition Blu-ray Disc Version dieses Klassikers erscheint aus dem Angebot von Warner Home Video.

Inhalt
„Soylent Green“ ist ein Meilenstein in der Geschichte des Science-Fiction-Films: mitreißende Unterhaltung und eine mahnende Story, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhält und vor künftigen Umweltkatastrophen warnt. Der seit „Planet der Affen“ und „Der Omega-Mann“ im futuristischen Genre versierte Action-Titan Charlton Heston spielt den Detective Thorn: Er durchstreift die verpesteten, überbevölkerten Straßen des Big Apple, der im Jahr 2022 bereits völlig verfault ist.

Thorn ist einem Mörder auf der Spur – und diese Spur führt zu einer unfassbaren Entdeckung. Die dynamisch präsentierte Welt dieses Films überzeugt nicht nur durch die Spezialeffekte, sondern durch die Botschaft, die niemanden kalt lässt. Die menschliche Dimension wird vor allem durch die Darstellung des legendären Edward G. Robinson getragen, der hier seine anführende letzte Rolle spielt.
(Quelle: Warner Home Video)

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Die starke Kraft, die damals und auch noch bis vor wenigen Jahren von diesem Film ausging, verblasst mit zunehmender Zeit. Das liegt natürlich daran, dass sich „Soylent Green – Jahr 2022… die überleben wollen“ technisch nicht mehr in einem Bereich aufhält, der für die potenziellen Zuschauer interessant ist. Und zum anderen liegt es schlichtweg daran, dass es mittlerweile in einigen Belangen genau in die Richtung geht, die „Soylent Green“ 1973 aufzeigte, also vor rund 46 Jahren. Damals, wenige Jahre nach der Mondlandung, befanden sich knappe 4 Milliarden Menschen auf der Erde, heute gehen wir extrem rasant auf die 10 Milliarden zu. Das diese Entwicklung immense Aufgaben mit sich bringt und auch sehr negativ enden kann, dass ist gewissermaßen Thema in „Soylent Green“ – außerdem ist 2022 als heutiger Sicht nicht mehr lange hin…

[Technik]
Im Originalformat 2.40:1 bietet sich „Soylent Green“ hier an. Natürlich auch entsprechend im HD-Gewand, wie wir es gewohnt sind. Wir erleben 16:9-Bilder, 1080p, die sich qualitativ wahrscheinlich am besten derart beschreiben lassen, als dass sie das bestmögliche Ergebnis darstellen. Und das heisst leider keinesfalls, dass die Bild-Qualität stets hoch und stabil ist. Nein, wir haben es mit unterschiedlichen Gütegraden zu tun. In den dunklen Aufnahmen fällt die Unschärfe höher aus, auch sind die Konturen verwaschener. Innenaufnahmen unter künstlichen Lichtquellen sehen dagegen besser aus. Wahrscheinlich ist nicht mehr herauszuholen aus dem, was momentan an Quellmaterial vorliegt.

Surround-Sound sollten wir nicht erwarten, dazu war die Zeit noch nicht reif. Was keinesfalls gleichzusetzen ist mit der Annahme, dass kein guter Ton möglich wäre. John Carpenter hat mit „Halloween“ und anderen Werken eindrucksvoll bewiesen, dass selbst Stereo-Ton ausreicht, um Spannung zu unterstreichen und Atmosphäre zu schüren. „Soylent Green“ ist kein Film, der sich sehr viel Mühe bei der tonalen Abbildung gibt. Alles ist eben sehr lokal im Klang, räumliche Weite gibt es praktisch nicht und alles wirkt mehr oder weniger monaural. Deutsch, Französisch sowie Spanisch erklingen in 1.0, der englische Ton hingegen in DTS-HD MA 1.0. Untertitel sind ebenfalls auf der Disc vorhanden.

[Fazit]
„Soylent Greent – Jahr 2022… die überleben wollen“ war seiner Zeit voraus und zeichnet kein sonderlich positives Bild der fortschreitenden Menschheitsgeschichte. Auf der Laufzeit von rund 97 Minuten entwickelt sich ein düsteres Bild einer möglichen Zukunft. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Neben dem Hauptfilm finden wir auch noch einige Bonusmaterialien vor, die sich zusammensetzen aus den folgenden Features.

  • Audiokommentar von Regisseur Richard Fleischer und Schauspielerin Leigh Taylor-Young
  • Doku: Ein Blick in die Welt von Soylent Green
  • Doku: MGMs Hommage an Edward G. Robinsons 101. Film
  • US-Kinotrailer

Mir gefiel die Ausstattung und auch der Audiokommentar mit dem Regisseur gut. Erfreulich überhaupt, das wir solche Materialien, die ja überwiegend im Nachhinein entstanden sind, auf der Blu-ray Disc finden. Wer eine dunkle Zukunftsvision als gut konstruierten und erzählten Thriller erleben möchte und sich nicht an den altersbedingten Effekten oder Charlton Heston stört, der sollte sich hier wohlfühlen – wenn man es denn so formulieren mag. Diese Blu-ray Disc ist bereits länger im Handel und kostet unter 10,- Euro.

Andre Schnack, 03.12.2019

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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