Tal der Wölfe

Action/Adventure/Drama

Action/Adventure/Drama

[Einleitung]
Die Verpackungs-Designer waren Rambo-Fans. Dieser Eindruck bäumt sich unmittelbar nach dem ersten Blick beim Betrachter auf. An jedem Rand der Verpackung erscheint ein Mann, wahrscheinlich die Kontrahenten des Titels. Inmitten dieser hingegen leuchten kontrastreich ein Feuermeer und Explosionen. Es geht hier um Serdar Akar’s „Tal der Wölfe“ (Originaltitel: Kurtlar vadisi – Irak) von 2006. Die türkische Filmproduktion entstand unter der Regie von Serdar Akar’s und dem Co-Regisseur Sadullah Sentürk. Wie es der Originaltitel bereits erahnen lässt geht’s um eine Geschichte aus dem Irakkrieg. Heikles Thema, mit dem sich diese Koch Media-DVD beschäftig. In den Hauptrollen sind Billy Zane und Necati Sasmaz zu sehen.

[Inhalt]
Sein Ziel ist der Irak: Geheimagent Polat Alemdar (Necati Sasmaz) wird in das Krisengebiet geschickt, um einen Vorfall mit verheerenden Konsequenzen zu untersuchen. Amerikanische Elitetruppen haben das Basislager einer türkischen Einheit gestürmt und die vermeintlichen Alliierten deportiert. Ein blutiger Kampf gegen den brutalen Amerikaner Sam William Marshall (Billy Zane) entfacht, der ein skrupelloses und korruptes Regime führt und in dem von Krieg und Zerstörung aufgewühlten Land grausame Geschäfte betreibt.
(Quelle: Koch Media)

[aartikel]B000KF0FR8:right[/aartikel][Kommentar]
Hierzulande war neben den „normalen“ Marketing-Maßnahmen, welche sich in diesem Fall recht beschränkt gaben, auch Randdiskussionen über das Anti-Kriegs-Werk wahrzunehmen. Es entfachte regelrecht eine kontroverse Diskussion über das Thema „Irakkrieg in einem Film“. Dazu mag jeder seine ganz eigene Meinung haben. Und diese auch entsprechend begründen. Film hin oder her. Was dieser Plausch letztendlich zeigt: Krieg ist unserer Gesellschaft als etwas sehr schlimmes anzusehen und dennoch kaum noch wegzudenken. Es geht also darum, ob und wenn inwiefern man seinen Mitmenschen, Kindern und Eltern solche Themen zumuten will, soll und kann. Und dies dann auch durch einen Kino-Film transportieren will. Eine Antwort darauf gibt es von mir nicht. Eine Antwort auf den Film, seine Machart, den Inhalt und die weiteren Zutaten hingegen schon.

Denn „Tal der Wölfe“ beschäftigt sich mit dem, was unsere Welt heute ist. Jede Nachrichtensendung ist im Prinzip trauriger. Filme wie „Savior“ mit Dennis Quaid härter und ein Werk im Stil eines „Der Soldat James Ryan“ tragischer. Denn das Element des Action-Films kommt im „Tal der Wölfe“ etwas massentauglicher daher und es zeigt, dass es unterhalten und nicht verschrecken will. Die darstellerischen Leistungen tun ihren Teil dazu bei und sorgen für plastische Charaktere. Seitens der Story kann ausreichend Abwechslung und Unterhaltung geboten werden. Und, sehr wichtig: die „bösen Amerikaner“ werden von US-Schauspielern dargestellt, was einer etwaigen politischen Meinung entsprechend entgegenwirkt und die Haltung des Films ein wenig neutralisiert, ohne dass dabei die wichtigen Aussagen aufgehoben werden.

[Technik]
„Tal der Wölfe“ hinterlässt bereits nach den ersten Minuten einen sauberen und recht klaren Eindruck. Allerdings sei fairerweise auch genannt, dass einige Szenen etwas „pixelig“ wirken und entsprechende Kantenunschärfe aufweisen. Davon ab gelingt es dem anamorphen Breibildtransfer im Format 1.85:1 durchweg zu gefallen. Das 16:9-Geschehen verfügt über einen gesunden Schwarz-Level, eine Vielzahl an erkennbaren Bilddetails und – bis auf die erwähnten Ausnahmen – eine gelungene Konturenschärfe. Kontrast und Farbgebung bilden eine symbiotische Einheit und sorgen für Plastizität und ausreichend Authentizität. Rasche Bewegungen tun dem Geschehen keinen qualitativen Abbruch. Störungen treten weitgehend nicht auf, lediglich ab und an ein leichtes Rauschen im Untergrund. Die Kompression ist gut bis sehr gut – trotz der zahlreichen Tonspuren.

Neben dem guten Bild gesellt sich auch ein guter Ton. „Tal der Wölfe“ erscheint in gleich zahlreichen Soundtracks. So haben wir es mit einer deutschsprachigen DTS 6.1 EX- und Dolby Digital 5.1-Tonspur zu tun. Ferner enthält die Film-DVD noch Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachfassungen Englisch, Türkisch und Kurdisch. Untertitel können in deutscher Sprache wahlweise hinzugeschaltet werden. Der Sound des Titels kann sich hören lassen. Ruhige Momente bestimmen die tonale Landschaft, trotz das es sich um einen durchaus mit Action beladenen Film handelt. Doch auch diese Momente bestechen durch hohe Qualität. Die Dialoge erklingen gradlinig aus dem Center, die musikalischen Seiten hingegen kommen durch die hinteren Kanäle zur Geltung. Einige gute Effekte runden das Bild ab.

[Fazit]
„Tal der Wölfe“ gehört tatsächlich zu einem der erfolgreicheren Filme von 2006. Ehrlich gesagte rückte der Titel bei mir lediglich durch die mit ihm verbundenen Diskussionen und nicht durch Werbung oder Marketing-Maßnahmen ins Sichtfeld. Ohne seine kontroversenden Folgen wäre mir der rund 118minutenlange Titel wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Wie dem aus sei, fest steht, dass wir es mit einem durchaus wertigen und unterhaltsamen Anti-„alles was mit Krieg zu tun hat“-Film zu tun haben. Seine Kritik trifft und bleibt dabei erstaunlich frei von Schuldzuweisungen. Folgendes Bonusmaterial befindet sich auf der zusätzlichen Disc des Sets:

* Booklet (16 Seiten)
* Making Of (42 Min.)
* dt. und engl. Trailer
* Trailershow

Inbesondere das anschauliche Booklet und natürlich das Making Of (mit deutschen Untertiteln) bieten weiteren Einblick in die Entstehung und die Hintergründe von „Tal der Wölfe“. Ob die knappe Dreiviertelstunde jedoch der Bezeichnung „Special Edition“ mit zwei DVDs gerecht wird, darüber muss jeder selbst urteilen. Als üppig oder umfangreich kann die Ausstattung jedenfalls nicht bezeichnet werden. „Tal der Wölfe“ erschien am 26. Januar zu einem Preis von rund 18,- Euro, das ist fair. Laut FSK gibt es für den Titel keine Jugendfreigabe. Wer sich vor einem kritischen Thema nicht abschrecken lässt, der sollte zugreifen. Koch Medie gebührt positive Erwähnung für die Technik des 2-Disc Sets.

Andre Schnack, 13.02.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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