Tatsächlich … Liebe

Drama/Romance/Comedy

Drama/Romance/Comedy

[Einleitung]
Mit den Titeln „Notting Hill“ und „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ hievte sich der Drehbuchautor Richard Curtis ganz nach oben. Doch mit seinem Regie-Debüt „Tatsächlich … Liebe“ (Originaltitel: Love Actually) beweist er seine Kompetenz auch hinter der Kamera im Regiestuhl. In den Hauptrollen der Liebes-Comedy der ernsteren und doch seichten Natur sind Bill Nighy, Gregor Fisher, Rory MacGregor, Colin Firth, Sienna Guillory, Liam Neeson, Emma Thompson, Lulu Popplewell, Hugh Grant, Heike Makatsch und Martin Freeman zu sehen. Ein tatsächlich großes Aufgebot. Wir sahen uns den Film aus dem Programm der Universal Pictures Home Entertainment an.

[Inhalt]
Zwei Monate vor Weihnachten in London: Parallel entwickeln sich zehn verschiedene Geschichten über die Liebe, die sich am 24. Dezember miteinander verbinden. Unter anderem verliebt sich der Premierminister in das Mädchen, das ihm den Tee serviert, und eine andere Geschichte folgt den Eheproblemen der Schwester des Premiers.
(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)

[aartikel]B0001WU2G4:right[/aartikel][Kommentar]
Roger Ebert hielt in einer seiner Bewertungen einmal eine Tatsache über die heutige Kinowelt fest: Big-Budget Filme erfreuen sich großer Beliebtheit, nehmen aber mittlerweile den Hauptmarkt ein, der einer hohen Schnelllebigkeit unterliegt. Kleinere, Low-Budget Werke und B-Movies hingegen ernten oftmals aufgrund ihrer Originalität, Eigenheit und ihrer „Seltenheit“ große Beliebtheit und einen unverhältnismäßig höheren Ruhm in der Kino-Gemeinde. „Tatsächlich … Liebe“ gehört zu erstgenannter Filmkost, schafft es jedoch im Kinogewimmel nicht unterzugehen.

Der Film besitzt zweifelsohne eine hohe Kompetenz auf seinem Gebiet. Auch die verpflichteten Darsteller sind wahre Größen unter den gut bezahlten Mimen des Hollywood-Repertoires und der englischen Filmküche. Musikalisch und vom Dreh und Schnitt her werden hier teils wahre Innovationen präsentiert, die dem Film gut stehen und ihn zu einer runden und doch komplexen Sache machen. Der Verlauf und die Kombination aus Bild und Ton sind wunderbar. Dazu gesellt sich die Verschmelzung der unterschiedlichen Handlungen, die in der Summe einen roten Faden für den Betrachter parat halten. Liebenswürdige und auch traurige, von Lebensweisheit geprägte Einstellungen halten den Zuschauer bei guter Laune. Der Comedy-Part überwiegt dabei und bietet anhand der plastischen und untereinander unterschiedlichen Figuren ein harmonischen Verlauf.

Richard Curtis gelang der Sprung zum Regisseur bravourös. Die Mischung aus Familien- und Beziehungs-Comedy mit leichten Zügen eines Dramas bereitet Spaß und zeigt plastisch, welche Probleme wir uns auf sozialer Ebene mit Beziehungsspielen, dem Drang nach Sex und Liebe, bereiten. Die Spur zur Übertreibung lässt sich hier verkraften. Interessant und unterhaltsam wird ein Bild der raschen Welt um uns herum aufgebaut, welches sich wirklich so zutragen könnte, nur geht es eben an der Wahrnehmung jedes einzelnen in der Regel vorbei.

[Technik]
Farbig und freundlich wirkt das weihnachtliche Geschehen und schürt somit die angenehme Atmosphäre des Films auf eine gute Höhe. Vielschichtig wie die Beziehungen kann auch die Plastizität des anamorphen Breitbildtransfers (2.35:1) bezeichnet werden. Der Reichtum an Details hält sich leider etwas zu sehr zurück. Die feinen Bildelemente leiden unter einer leichten Unruhe und kommen aufgrund eines beständigen Grundrauschens nicht ausreichend zur Geltung. Die Farbgebung hingegen hält was sie verspricht, driftet allerdings in eine bestimmte Richtung und weist somit den Stich eines erdhaften Farbtons auf. Der Schwarzlevel gefällt und passt zur Ausleuchtung. Blockrauschen und großartige Kompressionsaussetzer werden nicht wahrgenommen.

Audiophile Menschen legen wert auf die Kulisse eines Kriegsschauplatzes oder aber andere Gefilde, wo die akustische Hölle losbrechen kann. Dafür ist das Mehrkanaltonformat Dolby Digital 5.1 wie geschaffen. Das erwähnte Format befindet sich auf diesem Datenträger in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. „Tatsächlich … Liebe“ gehört zu den ruhigeren Vertretern des Genres und legt den Schwerpunkt auf die Wiedergabe der Dialoge und der Hintergrundmusik. Qualitativ hat es der Soundtrack im unteren Bereich der Dynamik durchaus drauf. Er gibt uns eine ausreichend lebhafte Klangwelt wieder, ohne dabei auf das Action-Repertoire zurückgreifen zu können. Optionale Untertitel gibt es ebenfalls in den beiden erwähnten Sprachen.
[Fazit]
Universal brachte einen inhaltlich gelungenen Film mit Charme 2003 in die Kinos. Nun bringt die Home Entertainment Division des Konzerns das gute Stück in Form dieser DVD auf den deutschen Video-Markt und leistet dabei gelungene Arbeit, wenngleich die visuellen Leistungen keinen Grund zu Jubelschreien bieten. Der Film besitzt eine Lauflänge von rund 129 Minuten und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Die Altersfreigabe liegt bei 6 Jahren, wobei Kinder mit dem Titel weniger anfangen werden können. Navigation geschieht in einem ansehnlichen Menü, welches Zugriff auf folgendes Bonusmaterial bietet:

* Audiokommentar mit dem Regisseur
* ein Musikvideo von Billy Mack
* musikalische Höhepunkte (5 Szenen mit musikalischen Elementen werden vom Regisseur kommentiert.)
* unveröffentlichte Szenen (knapp 40 Minuten Material wird hier angetroffen. Interessant.)
* Making Of (weniger interessant, mit viel Promotion verbunden.)

Das Material bietet noch einmal gute Unterhaltung, kann aber im Sinne der Herstellungs-Dokumentation des Films nicht wirklich überzeugen. Dazu wird ein zu oberflächiger und von Pomotion behafteter Einblick in Form eines Making Of’s geboten. Erscheinungstermin war der 19. Mai 2004. Wer Hugh Grant jemanden der beteiligten Darsteller mag, der sollte zugreifen. Eine solide DVD.

Andre Schnack, 19.07.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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