The Last Castle

Drama/Action

Drama/Action

[Einleitung]
„The Last Castle“ (Deutscher Titel: Die letzte Festung) von Regisseur Rod Lurie (The Contender) lief 2001 in den amerikanischen Kinos und rief damit eine Revolte gegen Genrevettern wie z.B. „The Shawshank Redemption“ auf, die beide im Ideenkern vom Klassiker „Gesprengte Ketten“ abstammen. Die Hauptrollen wurden mit Alteisen Robert Redford und dem talentierten James Gandolfini besetzt. In weiteren Rollen: Mark Ruffalo, Steve Burton, Delroy Lindo, Clifton Collins Jr. und Brian Goodman. Wir nahmen die Code1-DVD aus dem Programm von DreamWorks Home Entertainment unter die Lupe.

[Inhalt]
Dreisternegeneral, Kriegsheld und lebendes Symbol und Personifizierung des Soldatentums Eugene Irwin (Robert Redford) wurde vor dem Kriegsgericht verurteilt und hat eine Haftstrafe im Gefängnis unter Kommando von Col. Winter (James Gandolfini) abzusitzen. Und genau das will er auch: seine Strafe absitzen. Doch als die nicht sonderlich guten Zustände und die sadistische Ader des Kommandanten Winter offensichtlicher werden, überlegt er sich dies noch einmal. Der Entschluss etwas gegen die Zustände zu unternehmen ist schließlich gefasst. Und als anerkannter und selbst im Gefängnis sehr respektierter General fällt es ihm nicht sehr schwer, durch geschickte Züge die Insassen auf seine Seite zu bringen. Und getreu dem Spruch „Eine Festung kann nur einen Könighaben“ plant er insgeheim die Machtverhältnisse umzudrehen…

[Kommentar]
Intelligent inszeniert und in sich schlüssig und konsequent umgesetzt, wenngleich dabei auch ab und an der Hang zur Realitätsnähe etwas vernachlässigt wurde. Dies fällt einem beim Ansehen des stimmungsvollen und fesselnden Films voller Atmosphäre und abschließender Action vor erst jedoch nicht auf, was den Spaß erhöht. Rod Lurie schuf einen Konflikt zwischen zwei sehr farbig gezeichneten und plastischen Charakteren in einem dramatischen Mantel und einem Set aus Soldatentum, Gerechtigkeit und Anerkennung. Denn der beginnend leicht psychologische Krieg entpuppt sich mit zunehmender Laufzeit zu einem groß angelegten und bewaffneten Kampf in einem Gefängnis – einem Schloss, einer Festung. Moral und Recht spielen eine Rolle, genau wie Loyalität und der Glaube an die Gemeinsamkeit. Ein schöner Film, der seine kleinen logischen Schwächen erst später offenbart, dennoch insbesondere bis dahin durch die wirklich guten darstellerischen Leistungen und die spannende Geschichte überzeugt. Redford und Gandolfini bringen Schauspielkunst auf die Leinwand und zeigen, dass sie die tragenden Elemente hier sind. Viel Pathos und die gute Musik von Jerry Goldsmith sorgen für den Rest.

[Technik]
DreamWorks Home Entertainment bringt „The Last Castle“ im anamorphen Breitbildtransfer im Ratio 2.40:1 auf die Mattscheibe, bzw. die Leinwand des Heimkinos. Der NTSC-Transfer weist eine bedacht etwas farblose und somit trostlos wirkende Farbgebung auf, um die klaustrophobische Atmosphäre des Gefängnisses zu unterstreichen – der Kontrast überzeugt weitgehend. Die Hautfarben sorgen für den Realismus im Bild und kombiniert mit der hohen Kantenschärfe wird ein plastischer und detaillierter Gesamteindruck erzeugt. Nur sehr selten wirkt das Geschehen etwas soft, was dem Detailreichtum nicht gerade zugute kommt. Von der Kompression her kann nichts kritisiert werden.

Der Sound des Films wurde auf dieser DVD in Form von einer englischen Dolby Digital 5.1-, einer DTS 5.1- und einer Dolby Digital 2.0-Tonspur abgelegt. Ferner gibt es auch noch eine französische Dolby Digital 5.1-Tonspur. Die Mehrkanaltonspuren sorgen für ordentlich akustische Unterhaltung und bieten ein dynamisches und weites Klangfeld, welches durch eine klare Differenzierung der unterschiedlichen Soundelemente zu überzeugen versteht. Zwar liegt der Schwerpunkt von „The Last Castle“ eindeutig bei den Dialogen, so gefallen doch die hier an die Ohren vermittelten Hintergrundgeräusche und Soundeffekte im späteren Verlauf des Films qualitativ sehr gut. Optional gibt es Untertitel in englischen, spanischen und französischen Lettern.

[Fazit]
Wer Filme wie „Men Of Honor“ oder „Lock Up“ mag, der wird auch „The Last Castle“ in sein Herz schließen, vor allem aber Filmliebhaber bei denen die Gunst für Redford oder Gandolfini gut steht, werden ihren Spaß am rund 133minutenlangen Werk haben. Dieses wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und wartet zusätzlich mit folgendem Bonusmaterial auf: ein Audiokommentar mit dem Regisseur, eine HBO-First Look Featurette, 9 Deleted Scenes, Trailer, Cast & Crew-Informationen und Produktionsnotizen. Zu den Extras sei folgendes Fazit gesagt: Inhaltlich und im Umfang leicht überdurchschnittlich. Navigiert wird durch ein musikalisch untermaltes und hübsch gestaltetes Menü mit einfacher Bedienung. Der Listenpreis der US-Disc liegt bei 26,95 US-$.

Andre Schnack, 05.03.2002

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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