The Ring Thing

Comedy

Comedy

[Einleitung]
Unter dem Titel „The Ring Thing“ erscheint aus dem DVD-Programm der universumfilm eine schweizerische Filmeproduktion aus dem Jahr 2004. Der Titel lässt eigentlich nicht unbedingt viele Verbindungen mit Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Trilogie aufkeimen, doch handelt es sich genau um eine solche Komödie, die den Fantasy-Hit aufs Korn nimmt. In den Hauptrollen des Films sind Edward Piccin, Gwendolyn Rich, Leo Roos, Jörg Reichlin und Sebastian Arenas zu sehen. Die Regie des Titels übernahm Marc Schippert nach einem Drehbuch von Autor Christoph Silber. Wir konnten uns die DVD-Fassung der Comedy genauer anschauen und berichten aus erster Hand.

[Inhalt]
Eigentlich wollte Fredi (Edward Piccin) für seinen Hochzeitsantrag üben. Stattdessen stürzt er mitsamt Verlobungsring aus einer Flugzeugtoilette direkt in die Alpen – und findet sich in einem verrückten Märchenreich wieder. Mittelerde ist mitten in der Schweiz! Dummerweise wird Fredi hier für den Hobbit Friedo gehalten und von ein paar völlig schrägen Märchenfiguren in eine wilde Odyssee hineingezogen, um die Welt vor dem bösen Zauberer Lord Sauraus (Jörg Reichlin) zu retten. Dabei will er doch nur seinen Ring zurück – und endlich nach Hause! In der Tradition von Scary Movie nimmt „The Ring Thing“ die „Herr der Ringe“-Trilogie aufs Korn und verbindet sie mit den bizarren Eigentümlichkeiten der Schweiz…
(Quelle: universumfilm)

[aartikel]B000G8NWOM:right[/aartikel][Kommentar]
Es beginnt wie in einem Otto-Film, verläuft wie ein „Nackte Kanone“-Werk und besitzt zahlreiche Gags von guter und schlechter Güte. Mit Sicherheit ist die schweizerische Filmproduktion „The Ring Thing“ irgendwie unterhaltsam, dennoch bleibt sie Geschmackssache. Der Film hat durch seine Vorlage, die „Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson, durchaus seine Existenz-Berechtigung, denn warum sollte nicht eine Persiflage auf dieser grandiosen Basis das Sujet der Fantasy-Titel ab absurdum führen dürfen? Letztlich bleibt es jedoch nicht bei der Grundidee, welche die Qualität bestimmt, sondern vielmehr geht’s um die Umsetzung durch Schauspieler, Sets und natürlich den Kern: die Story mit ihren Pointen. Letztgenannte gibt es tatsächlich gleich einige. Hin und wieder driftet der Humor ab und findet sich unter der Gürtellinie ein, merkt dies und taucht wieder auf.

Die darstellerischen Leistungen gehen insgesamt in Ordnung und reißen nicht gerade vom Hocker, auch können die Masken und Sets gefallen, jedoch keine Preise einheimsen. Auch die Special Effects können es nicht mit den Großen aufnehmen, erwehren sich jedoch durch ihren Stil und Charme weiterer Kritik. Ähnliches gilt für den Soundtrack, der in jeder ernstgemeinsten Produktion untergehen würde, in „The Ring Thing“ hingegen auf wunderbare Art für die passende musikalische Begleitung sorgt. Was letztlich bleibt kann man mit wenigen Worten umschreiben. „The Ring Thing“ versucht gar nicht so großspurig eine Persiflage auf „Herr der Ringe“ zu liefern, sondern orientiert sich stark am Inhalt der Trilogie, versüßt diesen mit peinlichen und extrem lustigen Momenten und sorgt somit am Ende für einen etwas anderen Betrachtungswinkel, der durch Humor lebt.

[Technik]
„The Ring Thing“ zeigt sich mittels eines 16:9-Breitbildgewands im Ratio 1.85:1 und befindet sich anamorph codiert auf dem Datenträger. Ziemlich rasch fällt auf, dass das Bild leider über keine gute Grundierung verfügt, denn die dunklen Bildbereiche weisen kein knackiges Schwarz, sondern eher ein Anthrazit, bzw. sehr dunkles Grau auf. Dies hat leider auch negative Implikationen auf den Kontrast, welche bedingt weniger plastisch ausfällt. Neben einem ausreichenden Sättigungsgrad kämpft das Geschehen stellenweise mit einem Absacken der Kantenschärfe. Dies wiederum hat Folgen für die Konturen und somit auch für den Detailgrad. „The Ring Thing“ verläuft weitgehend ruhig auf dem Wiedergabegerät und hinterlässt ein an aktuellen Titeln gemessen mittelprächtigen Gesamt-Eindruck. Großartiges Rauschen und spürbare Kompressionsartefakte treten nicht auf.

Abgemischt im Dolby Digital 5.1-Format erscheint „The Ring Thing“ in den Sprachfassungen Deutsch und Schweizerdeutsch, was vom Dialekt eine echte, spaßige Alternative darstellt. Untertitel sind auf der DVD lediglich in deutschen Lettern abgefasst. Die Mehrkanaltonspur weist zwar Aktivitäten auf sämtlichen angeschlossenen Lautsprechern auf, diese halten sich jedoch überwiegend stark in Grenzen und richtige Effekte tauchen eher selten auf. Ist der Soundtrack nicht mit der Aussteuerung von Lautsprecherfront, Center zur Dialog-Ausgabe und den Surround-Speakern für Hintergrundgeräusche beschäftigt, so ertönt die musikalische Untermalung aus dem Surround-Set. Abschließend bleibt festzuhalten, dass wir es mit einer mittelmäßigen Räumlichkeit zu tun haben

[Fazit]
„The Ring Thing“ – erst dachte ich nur, oh nein, was wird das wohl für ein Film sein. Und tatsächlich passt diese eher negative Erwartung auch auf einige der zahlreichen Gags. Doch im Mittel über die gesamte Laufzeit von rund 76 Minuten pendelt sich der Titel auf einem adäquaten und unterhaltsamen Niveau ein und es gibt nicht selten etwas zu lachen. Viele Ideen und Elemente der „Herr der Ringe“-Filme wurden aufgenommen, verwurstet, durchmischt und letztlich irgendwie übertrieben und doch stellenweise unheimlich charmant aufs Korn genommen. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) fasst als Extras:

* Making Of
* Outtakes
* Interviews
* Musikvideo
* Trailershow

Die Laufzeit des Bonusmaterials beläuft sich auf ca. 35 Minuten. Für eine weitgehend unbekannte Produktion aus der Schweiz kann man auch inhaltlich mit den Special Features durchaus zufrieden sein. „The Ring Thing“ erscheint unter dem Label der UFA und wird am 14. August zu einem Preis von rund 10,- Euro auf dem Markt erscheinen. Die Altersfreigabe liegt dabei bei ab 6 Jahren. Wer sich auf eine locker leichte Persiflage auf den Fantasy-Titel „Herr der Ringe“ einlassen möchte, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Ob einem der teils flache Humor jedoch durchgängig zusagt, muss ein jeder für sich entscheiden.

Andre Schnack, 17.08.2006

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 0 / 5. Anzahl Wertungen: 0

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Ähnliche Beiträge