Wer wir waren

Dokumentation

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[Einleitung]
Mit tollen Dokumentationen kann man mich begeistern, und damit bin ich natürlich nicht alleine. Vielen geht es so, manche – darunter wohl auch ich – ziehen jede Dokumentation einem mittelmäßig anmutenden Spielfilm vor. Bin ich damit alleine, mitnichten! Also, wer sich an globalen Themen, Zusammenhängen und nach vorne gerichteten Gedankenspielen erfreuen kann, dem wird Mark Bauders Film von 2021 mit dem Titel „Wer wir waren“ sicherlich interessieren. Hier geht es um nicht weniger als den Menschen und seine Zukunft auf diesen Planeten. Diese Standard Definition DVD-Version von „Wer wir waren“ erscheint aus dem Angebot von X-Verleih und ich konnte mir den Titel genauer anschauen.

Inhalt
Wie soll unsere Zukunft aussehen? Welche Themen werden uns deshalb in der Gegenwart beschäftigen? Was werden zukünftige Generationen über uns denken, wenn wir bereits Geschichte sind? Diese dringenden philosophisch, politisch und gesellschaftlich relevanten Fragen gehen uns alle an. Der Autor und Regisseur Marc Bauder geht diesen Fragen in seinem inspirierenden und zukunftsgewandten Dokumentarfilm „Wer wir waren“ nach.

„Wer wir waren“ ist inspiriert von dem gleichnamigen Zukunftsessay des Publizisten und Moderators Roger Willemsen (1955 – 2016). Sechs namhafte Wissenschaftler:innen richten einen hoffnungsvollen Blick auf unsere Zukunft. „Wer wir waren“ ist ein intensives Treffen mit bedeutenden Denker*innen unserer Zeit: Alexander Gerst (Astronaut), Dennis Snower (Ökonom), Matthieu Ricard (Molekularbiologe und Mönch), Sylvia Earle (Ozeanologin), Felwine Sarr (Ökonom, Soziologe und Philosoph) und Janina Loh (Philosophin und kritische Posthumanistin).

Die Denker:innen und Wissenschaftler:innen reflektieren die Gegenwart, blicken in die Zukunft und bieten Lösungsvorschläge. Bauder begleitet seine Gesprächspartner*innen in die Tiefen des Ozeans, über das Dach der Welt, bis in die Weiten des Weltraums und beleuchtet dabei die unglaublichen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, einen globalen Wirtschaftsgipfel, das Erbe der Kolonialisierung und die Gefühle eines Roboters.
(Quelle: X-Verleih)

[aartikel]B09DN16RV2:left[/aartikel][Kommentar]
Wir erleben hier etwas, das man nicht ständig vor die Augen bekommt, wie ich denke. Denn der Inhalt ist schon etwas besondere. Es ist nicht so, dass wir all die smarten Hirne hier gemeinsam vor der Kamera haben, sondern eher in einer sequentiellen Folge, wie eben aneinandergereihte Interview-Ausschnitte. „Wer wir waren“ ist zum einen ein Zeugnis dessen, was war, und eben auch ein hypothetischer Ausblick auf das, was sein könnte. Und dabei geht es auch darum, wie die Menschen auf diese Ideen und Gedankenkonstrukte kommen. Toll gemacht, sinnvoll und kurzweilig inszeniert und in Form einer unterhaltsamen Sendung präsentiert – eine absolut sehenswerte Doku, wie ich überzeugt bin.

[Technik]
Wir erleben einen operativen Schlag durch das Kabinett des Mittelfelds. Denn der Durchschnitt lässt hier und dort grüßen. Dies mag vorrangig daran liegen, das wir es mit einem Zusammenschnitt aus wahrscheinlich nicht den hochwertigsten Erzeugnissen zu tun haben. Bedeutet, das eingesetzte Equipment könnte eine Ursache sein. Davon ab ist es jedoch alles unauffällig, und wenn man hier nicht explizit sucht, dann findet man auch keine Makel. 2.39:1 ist das Maß der Dinge hier, in anamorphen Aufnahmen auf der DVD abgelegt. Kontrast, Farbgebung, Kantenschärfe und Konturenzeichnung – alles absolut in Ordnung, wenig Aufsehen erregend und dennoch von Grund auf solide.

Erläuterung zum Ton, grundsätzlich: Die DVD enthält eine Tonspur, in der mal Deutsch, mal Englisch, mal Französisch geredet wird. Alle nicht deutschen Stellen weisen deutsche Untertitel auf. Eine weitere Tonspur enthält die deutsche Hörfilmfassung. Es gibt außerdem deutsche Untertitel für Hörgeschädigte (SDH). Somit wäre das Aufgebot genannt, qualitativ sind hier keine Granaten zu erwarten, was im übertragenden Sinne für nennenswerte Highlights spräche. Diese treten jedoch eben einfach nicht auf. „Wer wir waren“ ist eher sachlich, schlichtweg sogar nüchtern, erlaubt sich jedoch keine Fehler.

[Fazit]
Diese Dokumentation läuft rund 114 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen DVD (Typ 9) Platz. Gemäß FSK ist die Doku freigegeben ohne Altersbeschränkung. Nicht, das wir hier keine Extras vor die Augen bekommen. Doch, nur sind es eben nicht viele. Angesichts des Inhalts, einer Dokumentation, ist das jedoch auch nicht sonderlich überraschend und ich konnte mich für die entfernte Szene, eine kleine Trailershow und die Hörfilmfassung (Audiodeskription) zwar begeistern, aus den Schuhen haut sie eben nicht. „Wer wir waren“ ist seit dem 10. Dezember im Handel zu haben. Kostet rund 16,- Euro. Es gibt auch eine Video on Demand-Fassung, jedoch keine Blu-ray Disc-Version.

Andre Schnack, 29.12.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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