A Perfect Murder

Mystery/Thriller

Mystery/Thriller

[Einleitung]
Warner Brothers präsentierte uns Anfang November ’98 mit der Special Edition von „A Perfect Murder“ Michael Douglas, Gwyneth Paltrow und Viggo Mortensen in einem klassischen, spannenden Thriller nach einer Vorlage von Alfred Hitchcock. Im Regiesessel nahm Andrew Davis („Auf der Flucht“) Platz. Hitchcock faszinierte mit spannungsreichen Thrillern die Menschen; unter seinen Filmen war auch „Dial M For Murder“ ein großer Erfolg. Bildet das 90er Jahre Remake nur ein billiges Plagiat, oder steckt mehr dahinter?

[Inhalt]
Steven Taylor (Douglas), ein Wallstreet-Banker, mußte lange und hart für sein Reichtum arbeiten. Sein Verdienst erlaubt ihm nun ein Leben in der oberen Klasse der Gesellschaft mit seiner wunderschönen Frau Emily (Paltrow). Emily scheint eine treue Ehefrau zu sein, aber in Wirklichkeit hat sie eine Affäre mit einem jungen, mittellosen Maler. Zu schade, daß Steven den Braten schon gerochen hat, noch aber schweigt er gegenüber seiner Frau. Er holt Informationen über den Hobby-Picasso ein. Dabei tritt die nicht ganz so schöne Vergangenheit vom „Lover“ David Shaw (Mortensen) ans Tageslicht. Dieser saß nämlich schon öfter im Knast und Emily ist nicht die erste reiche Frau, die in seinem Bett schlief. Steven konfrontiert David mit dem Wissen über ihn und die Affäre. Alles steht gegen David und es scheint keinen Ausweg für ihn zu geben… . Doch dann macht Steven ihm in Angebot. Für 500.000 Dollar soll der Geliebte Steven’s Frau, Emily, umbringen. Steven Tailer ist ebenso ein lieber Ehemann, wie Emily eine treue Frau ist. Er hat auch schon den perfekten Plan zum „Perfekten Mord“. David übernimmt dabei die Drecksarbeit und Steven spielt an dem besagten Abend des Mordes gemütlich Karten in einem Club – sein Alibi ist perfekt. Später dann kommt er nach Hause. Doch was ging hier vor? Emily liegt verstört im Schlafzimmer, sie lebt, der Mann in der Küche allerdings ist tot – und als die Polizei vor der Tür steht, muß Steven auch noch feststellen, daß der Mann in der Küche nicht David ist…

[Kommentar]
„A Perfect Murder“ ist ein gelungen inszeniertes Spielchen um den Mord eines Ehemannes an seiner Frau. Dabei spielt jeder Einzelne der Beteiligten sein eigenes Spiel und einige Überraschungen erwarten den Zuschauer. Die Geschichte blieb dabei die Gleiche wie vor über 30 Jahren beim Hitchcock-Original, nur wurde sie nicht einfach kopiert und ein günstiger Abklatsch erzielt. Vielmehr besitzt der Film Selbstidentifikation und Eigenart, natürlich auch durch das moderne Gewand der 90er. Die Aufnahmen der High Society und der unteren Schicht der Gesellschaft, der auch der vermeintliche Künstler angehört, sind gut gelungen und spiegeln heutige Verhältnisse in der Gesellschaft wieder. Dem Regisseur und Mitarbeitern gelang es, eine betrügerische, spannende Atmosphäre zu erschaffen. Ständig tappt der Zuschauer ein wenig im Dunkeln, klärt sich etwas, so kommt sofort wieder etwas Verwirrendes hinzu – prickelnde Spannung. Außerdem erzielt das Darsteller-Trio eine gute Leistung. In der Rolle von Steven Taylor erkennt man Michael Douglas gleich wieder und man merkt, daß ihm diese Rollen sichtlich Spaß bringen, zudem stehen sie ihm sehr gut – ähnlich wie in „The Game“, „Enthüllung“ oder „Wallstreet“. Steven ist ein Machtmensch, Geld zählt für ihn am meisten – Seine Frau Emily hingegen wünscht sich die romantische Liebe aus dem Bilderbuch und verliert sich auf Anhieb bei David. Denn aus ihrer Sicht macht David sich dadurch einmalig, da er sich für sie interessiert und Geld für ihn unwichtig ist. Später allerdings stellt sie fest, daß nichts um sie herum so ist wie es schien. Die Ausarbeitung der Charaktere gelang wirklich gut.

[Technik]
Von der technischen Seite betrachtet begeistert die Umsetzung auf das DVD-Medium ebenso wie der Film. Hohe Qualität in Bild und Ton prägen den guten Eindruck. Die Präsentation, wahlweise in anamorph erweiterten 1.85:1 oder in der Pan&Scan, hat ein tadelloses Bild und der Transfer weist keinerlei Fehler oder Rauschen auf. Dennoch könnte das Bild öfter detaillierter und die Kontraste etwas härter sein. Ansonsten besticht das Bild durch ausbalancierte Farbgebung und bestimmende Schärfe. Ähnlich hohen Ansprüchen wird der Sound gerecht.

Auch hier galt es die hohe Qualität des Films zu wahren – es gelang. Der digitale 5.1 Surround-Track vermittelt ein lebendiges Klangfeld, einen Dolby Surround-Track finden wir allerdings nicht auf der doppelseitigen Single-Layer-Disc. Für die Thematik sind ansprechend viele und gut positionierte direktionale Effekte aus den Lautsprechern zu vernehmen. Sprache, Geräusche und Musik wurden gut voneinander getrennt. Der passende Soundtrack sorgt zu guter letzt für die richtige Spannung und den gewissen Nervenkitzel.

[Fazit]
„A Perfect Murder“ ist ein sehenswerter Thriller der 90er, in Hitchcock-Manier aber trotzdem als autonomer Film für sich ansprechend und sehr unterhaltsam. Die verzwickte Story um den beinahe perfekten Mord und seine unvorhersehbaren Folgen, wurde meisterhaft in Szene gesetzt und fesselt von Anfang bis Ende vor den Fernseher. Er erreicht das Ziel eines jeden guten Thrillers: das Ergreifen des Zuschauers! Die schauspielerischen Leistungen überzeugen. Das Angebot der DVD ist auch in Ordnung: neben einem alternativen Ende (sehr gute Qualität), stehen im hübsch animierten Menü noch zwei Audio-Kommentare, Produktions-Notizen und Cast & Crew-Infos zur Wahl. Die Sprache erklingt entweder in englischen oder französischen Tonschnipseln aus den Boxen, wahlweise mit Untertiteln. Der 107 minutenlange Film ist in 32 Kapitel unterteilt und jedem der Thriller und spannungsgeladene Filme mag ans Herz gelegt. Michael Douglas Fans greifen bitte bedenkenlos zu!

Andre Schnack, 03.11.1998

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 0 / 5. Anzahl Wertungen: 0

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Ähnliche Beiträge