Camp Armadillo

Dokumentation

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[Einleitung]
Kommen wir zu einem Dokumentationskonzept, welches so untypisch gar nicht mehr heutzutage ist. Wir stellen heute eine Dokumentation vor, welche sich mit dem Grauen des Kriegs beschäftigt, jedoch nicht aus der Darstellung und Perspektive eines Historikers, sondern aus der zwar gefilterten, jedoch wohl auch authentischen Sicht jener, die die Arbeit auszuführen haben: den diensthabenden Soldaten vor Ort. Der dänische Regisseur Janus Metz Pedersen schuf den Titel „Camp Armadillo“ (Originaltitel: Armadillo) 2010 nach einer Idee von Kasper Torsting. Wir konnten uns diese High Definition Blu-ray Disc aus dem Programm von Ascot Elite Home Entertainment genauer widmen und berichten.

[Inhalt]
Sechs Monate lang ist der Dokumentarfilmer Janus Metz einer Gruppe junger dänischer Soldaten im Afghanistan-Einsatz gefolgt. Die Kamera ist immer dabei: beim Abschied von Freunden und Familie, bei der Einweisung in Camp Armadillo, bei der ersten Patrouille, bei Begegnungen mit der Bevölkerung.

Auch als eine Soldatengruppe plötzlich in ein Feuergefecht mit den Taliban gerät, ist Metz mit seinem hervorragenden Kameramann mitten im Geschehen. Die Bilder zeigen junge Männer, die sich verändern. Sie zeigen, wie sich Abenteuerlust in Härte, ja sogar Zynismus verwandelt, wie Tod und Verletzung sich auf die Soldaten auswirken und wie weit der Begriff „Friedenstruppe“ von der afghanischen Wirklichkeit entfernt ist.
(Quelle: Ascot Elite Home Entertainment)

[aartikel]B004Q4EKWU:left[/aartikel][Kommentar]
Dieser Film ist ein Experiment, zu dem jeder seine Meinung haben kann und wird. Dokumentationen können ganz unterschiedlich ausgerichtet sein, so befindet sich hier der Schwerpunkt auf der Darstellung authentischer Situationen in einem modernen, aktuellen kriegsähnlichen Zustand. Die politischen Interessen bringen sich in dieser Gegen in Form von Einheiten aus Soldaten zum Ausdruck. Und die Kamera ist hier immer bei ihnen. Es gibt hier keine Schauspieler, sondern ausschließlich Soldaten und Begleiter, die ihrem tatsächlichen Job nachgehen. Der Kameramann leistet eine hervorragende Arbeit und liefert tatsächlich und wahrlich „krasse Bilder“ verrohender junger Männer. Kein schöner Anblick.

[Technik]
Auch hier beginnt die authentische Wirkung all ihre Kraft zu entfalten. Und nicht immer sind perfekte oder gar sehr saubere Bilder eingefangen. Was am hohen Realitätsgrad liegt, denn es kommt oftmals kein den Umständen entsprechendes Equipment zum Einsatz. Immer dann, wenn es recht schummerig und dunkel wird, dann lässt auch ein wenig die Kantenschärfe und der Grand an Bilddetails nach. Es stellen sich teilweise sogar starke Artefakte und Bildstillstände ein. Das ist nicht gut. Sie sinken dann in ihrer Detailtiefe und Anzahl. Ob viel Vorsatz und künstliche Verfremdung betrieben wurde? Ich weiß es nicht, zumindest sieht das Bild einfach nicht danach aus, oder besser, es sieht gut aus. Auch die Kompression kann sich durchaus sehen lassen und bietet keinen Anlass zur negativen Kritik.

Kommen wir zu den tonalen Leistungen und Faktoren. Technisch betrachtet relativ unspektakulär und solide in der Theorie. Wahlweise erklingt der originale dänische oder synchronisierte deutsche DTS HD Master Audio 5.1-Ton aus den Lautsprechern. Sollen wir den Surround-Klang bewerten, so hat der Transfer von „Camp Armadillo“ keine guten Karten im Vergleich mit Konsorten. Es sind kaum brauchbare Effekte vorhanden, überwiegend eine noch solide Leistung, jedoch hier und dort ein wenig lieblos. Untertitel können wahlweise in deutscher Sprache hinzugeschaltet werden.

[Fazit]
Wir haben es mit einer Dokumentation zu tun, was man hin und wieder leider vielleicht zu vergessen droht. Denn es handelt sich nicht um einen US-amerikanischen Film aus der Filmküche Hollywoods, sondern vielmehr ums wahre Leben. Und das wahre Leben ist hinsichtlich solcher Missionen und „Friedenseinsätze“ eher unlustig und das Gegenteil guter Unterhaltung. Die Bilder ähneln denen aus dem abendlichen TV-Nachrichtenprogramm. Mithin bindet „Camp Armadillo“ einen beachtlichen Anteil der rund 106 Minuten Laufzeit über den Authentizitätsgrad an den Zuschauer. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Am 10. Mai erschien der Titel auf High Definition Blu-ray Disc, Preis: rund 17,- Euro.

Andre Schnack, 30.05.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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