Cowboy Bebop – The Movie

Animation/Thriller/Science-Fiction

Animation/Thriller/Science-Fiction

[Einleitung]
Animationen aus dem fernen Osten, vorrangig Japan, erfreuen sich in den letzten Jahren auch in Europa zunehmender Beliebtheit. Die Serie „Bubblegum Crisis“ oder der Film „Akira“ und „Ghost In The Shell“ gehören bereits zum Wissensschatz aufmerksamer Filmkenner. Die japanische TV-Serie „Cowboy Bebop“ galt für den Regisseur Shinichiro Watanabe als Vorlage für den abendfüllenden Film mit gleichem Namen. In den Hauptrollen des Streifens – also in Form von Sprachausgaben (englisch) – sind Steven Blum, Beau Billingslea und Wendee Lee als Stimmen im Einsatz. Die deutsche Code2-DVD erscheint aus dem Programm von Columbia TriStar Home Entertainment. Wir konnten den Streifen genauer unter die Lupe nehmen.

[Inhalt]
Mars, im Jahre 2071. Wenige Tage vor Halloween. In einem gigantischen Feuerball explodiert ein Tanklastwagen auf dem vielbefahrenen Highway One, mitten in der Metropole Alba City. Ein tödliches Virus wird freigesetzt. Dutzende von Toten und Hunderte von Verletzten im Umkreis von mehreren Kilometern sind die Folge. Die „Cowboys“, Kopfgeldjäger unter der Führung von Spike Spiegel, beginnen mit ihren Ermittlungen. Eine Prämie in der astronomischen Höhe von 300 Millionen marsianischen Woolong lockt. Schon bald aber erkennen Spike, der hünenhafte Ex-Cop Jet Black, die smarte Faye Valentine, das PC-Girlie Ed und ihr hellsichtiger Hund Ein, dass sie es nicht nur mit dem mysteriösen Vincent Volaju und seinem perfiden Rachefeldzug gegen die Regierung zu tun haben. Welche Rolle spielt die Agentin Elektra? Und was geschah während des Titan-Krieges, bei dem Vincent vor Jahren schon den Tod fand? Die Entscheidung fällt in der Halloween-Nacht…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

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„Cowboy Bebop“ mag zwar ein seltsamer Titel sein, handelt es sich dabei jedoch um einen ausgesprochen guten Film. Wer Anime mag, der wird um diesen Titel schlichtweg ohnehin nicht herum kommen. Und auch alle anderen Fans guter Filme aufgepasst. Regisseur Shinichiro Watanabe inszenierte einen meisterhaft erzählten Action-Science Fiction-Thriller im Animations-Genre, der bisher durch Meilensteine wie „Akira“ oder „Ghost In The Shell“ dominiert wurden. Einige Titel bietet die erforderliche gelungene Kombination aus Geschichte und Erzählweise, fangen allerdings den Zuschauer nicht so ein, wie es sein sollte.

Hier gelang es hingegen und das Ergebnis weist zusätzlich Coolness und Stil auf, ohne dabei die üblichen Elemente zu vernachlässigen. Eine bedrohliche Stimmung in nicht allzu ferner Zukunft in Form einer Gefahr, welche durch unseren technologischen Fortschritt entstand und nun wie ein Damoklesschwert über die Bewohner eine gigantischen Metropole schwebt. Plastische Charaktere mit eigenen Motiven und verschiedenen Zügen erleben ein und das gleiche Abenteuer auf ihren eigenen Pfaden, die sich des Öfteren kreuzen. Interessant und spannend wird ein Cyber-Thriller mit saftigen Action-Sequenzen erzählt, hier und dort einige humorvolle Einzeiler zum besten gegeben und spritze Verfolgungsjagden präsentiert.

Die musikalische Untermalung passt dabei genau so gut, wie sich die tollen Szenarien in der künstlichen, gezeichneten Animationswelt wohl fühlen. Facettenreich und vielschichtig müssen in Zusammenhang mit der Story nicht zwangsläufig genannt werden, doch gelang es den Machern die Welt in „Bebop“ hinsichtlich der Figuren hochwertig zu erzählen. Der Bösewicht und die „gute“ Hauptfigur kristallisieren sich rasch heraus, sie grenzen sich jedoch nicht nur durch Bildpräsenz, sondern auch durch ihre Charakterzüge angenehm zu den weiteren Beteiligten ab.

Am Ende bleibt dennoch ein etwas von Zwiespalt geprägter Gesamteindruck. Denn die inhaltliche Substanz wie ein tiefgehender „Ghost In The Shell“ oder aber eines Realfilms wie „Bladerunner“ kann hier nicht erreicht werden. Allerdings sorgt dieser Titel für kurzweiligen und extrem unterhaltsamen Zeitvertreib. Und bitte das Ende inklusive des Abspanns ansehen!

[Technik]
„Cowboy Bebop“ kommt ganz im zeitgemäßen Gewand: ein anamorpher Breitbildtransfer (1.85:1) bietet uns ausreichend viele Bilddetails, klare Konturen und eine satte Einfärbung der künstlichen Science-Fiction Welt rundum Spike, den Kopfgeldjäger. Die Animationstechnik gibt keinen Anlass zur Kritik und wirkt sich nicht negativ auf das Geschehen und die Leistungen des anamorphen Transfers aus. Von der Farbgebung her gibt es keine Ansätze zur Kritik. Denn farbenfrohe Umgebungen werden ebenso gut dargestellt, wie auch schmuddelige Bilder mit verwaschenen Farbtönen. Der Kontrast spielt mit und kann in jeder Situation mit Sauberkeit und gutem Detailreichtum überzeugen. Hinsichtlich der Kompression werden ebenfalls angenehme Ergebnisse festgestellt.

Tonal haben wir es mit einem gelungenen Raumklang zu tun, der verständlicherweise komplett der Nachsynchronisierung entstammt. Handelt es sich ja um einen Animationsfilm. Man leistete einen guten Job und vermochte Spike und seinen Kumpanen angenehme Stimmen zu verleihen. Die Dialoge setzen sich angenehm vom restlichen Ton ab. Es gibt die Tonfassungen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Japanisch im Dolby Digital 5.1-Soundformat. Angenehm ausgewogen und harmonisch bietet der Sound einige tolle Effekte, Bass wenn es drauf ankommt und Dynamik innerhalb der zackigen Actioneinlagen. Optionale Untertitel können in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Türkisch zugeschaltet werden.

[Fazit]
Von Beginn an fasziniert die Zukunftswelt von Cowboy Bebop, es wird Spannung geboten und zahlreiche Rätsel gestellt, die sich in einem nicht ganz überzeugenden Ende auflösen und zeitgleich etwas verlieren. Der Film versucht abschließend zu viel zu sein und bußt leider über die Laufzeit von rund 110 Minuten etwas an Qualität ein. Diese DVD von „Cowboy Bebop – Der Film“ bietet nebst Hauptfilm zusätzlichen Inhalt, der auf dieser einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt wurde.

Ein schickes Menü mit einfacher Navigation bietet Zugriff auf folgende Materialien:

* Filmdokumentationen
* Filmografien: Charakter-Profile
* Musik-Videos
* Fotogalerie: Konzeptzeichnungen
* Verschiedene Trailer
* Storyboard-Vergleiche

Mit einer gehörigen Portion Inhalt warten die Extras auf, was sich positiv auf die Gesamtwertung auswirkt und dem gesamten Produkt gut steht. Neben dieser eine Disc umfassenden DVD-Erscheinung wird noch eine „Limited Edition“ veröffentlicht, welche ein Illustration Art Book mit Original Schwarz-Weiß Zeichnungen der beteiligten Animationskünstler auf 195 Seiten enthält. Außerdem bietet dieses Buch noch eine Widmung des Regisseurs Shinichiro Watanabe. Die „normale“ Fassung beläuft sich bei den Kosten auf rund 20,- Euro. Die Limited Edition hingegen schlägt mit gut 27,- Euro zu Buche. Wer Anime mag, der muss diese DVD in seine Sammlung aufnehmen, zweifelsohne. Empfehlenswert. Erhältlich ab dem 06. April.

Andre Schnack, 15.03.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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