[Einleitung]
Ich gehöre zu der Generation, die noch das erste „Doom“ Spiel dazumal spielten. Das ist schon lange her, 1993 war das. 2005 erschien dann dieser Film von Regisseur Andrzej Bartkowiak nach einem Drehbuch von Dave Callaham und Wesley Strick. In den führenden Rollen sehen wir weitgehend unbekannte Schauspieler. Darsteller: Karl Urban, Rosamund Pike, Dwayne Johnson, Ben Daniels sowie Razaaq Adoti. Was ist das hier, was sich „Doom“ nennt? Ein gelungene „Videospiel zu Film-Entwicklung“ oder aber ein zweites „Wing Commander“? Ich sah mir den Titel im Rahmen des Netflix Angebots an und berichte aus erster Hand.
[Inhalt]
Funkstille. Der Kontakt mit der Mars-Station ist abgebrochen. Seit Tagen kein Lebenszeichen. In der letzten übermittelten Nachricht war von einer Quarantäne der Stufe 5 die Rede. Ein missglücktes Experiment?
Eine bis an die Zähne bewaffnete Spezialeinheit unter dem Kommando des draufgängerischen Sarge wird in die unterirdischen Tunnel geschickt, um mit automatischen Waffen und Explosivgeschossen Licht ins Dunkel zu bringen. Doch in den ausgestorbenen Korridoren lauert eine Legion blutrünstiger Mutanten, deren erbarmungslose Brutalität die jeder bekannten Lebensform übertrifft …
Hardcore-Action mit Dwayne „The Rock“ Johnson und Karl Urban, bei der man das Mündungsfeuer fast riechen kann: „DOOM“ bringt die atemlose Spannung auf die Leinwand, die bereits die Game-Legende zu einem globalen Phänomen gemacht hat.
(Quelle: Universal Pictures Studios)
[aartikel]B000E6UUNC:left[/aartikel][Kommentar]
Mir gefiel „Doom“ als Film nicht gut. Gar nicht gut. Irgendwie haben wir das alles schon einmal gesehen. Aber eben leider in besser. Denn worum geht es hier eigentlich und was stellt „Doom“ dar, was andere nicht haben? Vorn angefangen, es gab den Kern der Geschichte schon etwas häufiger. Zombies und mutierende Menschen machen einen Aussenposten der reisenden Menschheit dem Erdboden gleich. Blut, Tod und Übel halten Einzug. Warum? Nebensächlich. Ohnehin scheint die Story nebensächlich und es geht vielmehr um die Action. Oder besser, um die soll es gehen. Doch auch hier versagt der Titel meines Erachtens auf ganzer Linie bis kurz vorm Schluss.
Alles ist recht vorhersehbar. Die Sequenzen, von denen der Film leben will, kommen viel zu selten vor, und eine Spannung, wie zum Beispiel in „Alien“ kann vergebens erwartet werden. Ein wenig Ekel gibt es dafür zu sehen, und die Maske ist dabei recht gut gelungen. Wer nun jedoch klare Verbindungen und Analogien zu den Video-Spielen sucht, der muss damit leben, dass diese nur in Ansätzen vorhanden sind. Zeichnete sich die Video-Spielreihe durch extreme Gewalt, Science-Fiction und exzessiven Waffengebrauch aus, so sind diese Situationen hier eher selten. Schade. Die darstellerischen Leistungen sind ebenfalls nur bedingt gut. Die Figuren geben eben auch nichts her.
[Technik]
Visuell arbeitende Filme sind mir lieb. Hier hingegen sind viele Sequenzen derart dunkel, so dass viele Dinge im Schatten verschwinden. Wenn dann – im wahrsten Sinne gesprochen – die Hölle losbricht, wirkt er Film bewandert und der Transfer offenbart seine Stärken. Der Kontrast stimmt, die Farben sind in Ordnung und lassen das Antlitz des bösartigen und todbringenden Umfelds ausreichend authentisch erscheinen. Die hohe Dynamik in den Actionszenen findet angenehme Abbildung. Auch die Bilddetails und die Konturenzeichnung sind gelungen. Seitens der Kompression gibt es keine negativen Beeinträchtigungen zu verzeichnen. Optisches Augenmerk sind die letzten Minuten des Titels, in denen eine Video-Game Ego-Shooter Sequenz erfolgt. Der Stream erfolgt in 2.35:1, 16:9 erweitert.
Ton kann in deutscher und englischer Sprache vernommen werden. Dolby Digital 5.1 Ton und wahlweise deutschsprachige Untertitel, das ist das Angebot. Hin und wieder rummst es hier ordentlich und wir können uns einer lebhaften und dynamischen Akustik erfreuen. Der Aussenposten auf dem Mars ist nicht nur recht dunkel, sondern weist auch einen gelungenen Surround-Sound auf. „Doom“ gehört jedoch auch definitiv zu den Werken, von denen man eine solche Darbietung erwartet. Die musikalischen Aspekte gehen ebenfalls in Ordnung und die Sprachausgabe ist durchgängig gut zu verstehen.
[Fazit]
So richtig schlau bin ich aus dem Film nicht geworden. Natürlich ist es die Verfilmung eines Spiels, das nicht unbedingt mit Tiefgang aufwarten konnte. Doch das war dazumal auch gar nicht die Zielsetzung. Vielmehr geht es um brachiale Action und Waffengewalt gegen böse Kreaturen. Und das auf einer Laufzeit von rund 108 Minuten im Streaming-Format, leider eben ohne die Bonusmaterialien, die sich auf der DVD Version eingefunden hatten. Dies ist jedoch nicht untypisch für Erscheinungen im Netflix Programm. Die Altersfreigabe liegt bei ab 18 Jahren. Wer keinen großen Anspruch an den Inhalt stellt, der wird hier auch mit der Action und der sehr seichten Story auskommen. Alle anderen sollten vielleicht lieber „Doom“ spielen.
Andre Schnack, 18.02.2016
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