Dune (1984)

Action/Adventure/Science-Fiction

Action/Adventure/Science-Fiction

[Einleitung]
Netflix ist zu einer echten Kraft im Video-Markt geworden, vor allem natürlich, wenn es um Streaming übers Internet geht. Mittlerweile finden sich auch die ganz großen Klassiker zu einem Anteil im Netflix-Angebot wieder, darunter zum Beispiel der 1991 abgedrehte Sci-Fi Klassiker „T2“ und andere, wie auch der 1984 veröffentlichte „Dune“ von Regisseur David Lynch nach einem Drehbuch von ebenfalls Mr. Lynch, welches auf dem bekannten und ausgesprochen erfolgreichen Roman von Frank Herbert basiert. In den Hauptrollen des damaligen Films, der leider an den Kinokassen nicht die erwartete Entwicklung hinlegte, sahen wir Kyle MacLachlan, Virginia Madsen, Francesca Annis, Leonardo Cimino, Linda Hunt, Jürgen Prochnow, Patrick Stewart sowie Musiker Sting und weitere. Aktuell wird ein Remake von „Dune“ gedreht und ich nahm dies zum Anlass mir die Netflix-Variante noch einmal genauer anzuschauen.

Inhalt
Wir schreiben das Jahr 10.191. In einer Welt außerhalb unserer Erfahrung, jenseits unserer Vorstellungskraft, fällt Herzog Leto Atreides einer Intrige von Baron Harkonnen zum Opfer. Seiner Frau Lady Jessica und seinem Sohn Paul gelingt die Flucht auf den Wüstenplaneten Arrakis. Dort wird eine Substanz namens Spice gefördert, die den Geist dorthin schickt, wo der Körper nicht sein kann, und die Raumfahrt zwischen Galaxien ermöglicht. Auf Arrakis lebt das unterdrückte Volk der Fremen, die auf die Ankunft des Messias warten. Dieser wird sie laut einer Prophezeiung im Kampf um die Befreiung des Universums anführen. Der Schlafende muss erwachen.
(Quelle: Koch Media GmbH)

[aartikel]B095MLYDD6:left[/aartikel][Kommentar]
Ich entschied mich bewusst unter Angabe der Quelle für die Inhaltsangabe von Koch Media. Denn Koch wird im August diesen Jahres (2021) die 4K Ultra-HD Version von „Dune“ veröffentlichen, der ich bereits freudig entgegenblicke. Außerdem, was sehr wichtig ist, gibt sie den Inhalt des Films und Hintergrundes gut und prägnant wieder.

„Dune“ ist ein Mammut-Werk. Ein Mega-Filmprojekt, wie es damals nicht üblich war. Im zeitlichen Umfeld von „Dune“ entstanden andere, große Klassiker aus der heutigen Sicht, wie z.B. „Alien“, „Star Wars“ und „Blade Runner“. Sie alle sind anders, ebenfalls eigensinnig auf ihre Art und Weise und mit einer intelligenten Erzählung gesegnet. „Dune“ hat in dieser Hinsicht noch einmal etwas mehr Gewicht im Hinblick auf die visuelle Ausgestaltung und die Geschichte, die anfänglich unübersichtlich und vertrackt wirkt, sich dann gen Ende jedoch als gar nicht so komplex herausstellt.

Viele Kritiker bemängeln vor allem die etwas zu schweren Dialoge, die Ernsthaftigkeit der Szenen und ebenfalls die Behäbigkeit, mit der die Geschichte voranschreitet. Vor allem in der ersten Hälfte des langen Titels kann das Geschehen etwas unübersichtlich wirken und viele Themen werden sogar bis zum Ende des Films nicht beantwortet und hinterlassen das Gefühl eines Fragezeichens beim Publikum. Zudem fehlt es aus meiner Sicht an echten Sympathieträgern, welche die Handlung zum Zuschauer bringen.

Geschickt umschiffte man bestimmte Themen wie jedwede Art von Künstlicher Intelligenz und den Fortschritt der Computertechnologie und erklärte dies im Buch ausreichend plastisch, was im Film etwas zu kurz kommt. Klar ist, dass das Spice vieles beantwortet und die Fähigkeit der Telepathie eine gewichtige Rolle spielt. Daher verlieh man vielleicht die Eigenschaft innere Monologe der Figuren mitzuverfolgen an das Publikum. Die Roller der Navigatoren wird ebenfalls ausreichend deutlich, allerdings entsteht hier und dort der Eindruck, dass im Buch vielleicht etwas erklärt ist, was hier im Film zu kurz kommt.

Schlussendlich ist es für mich jedoch dieser optische Stil, die Eigenheiten der unterschiedlichen Figuren in der Geschichte und das leichte Wirrwarr der Erzählung, welches „Dune“ speziell, eigen und auch sehenswert machen. Aus diesem Stoff sind einige Jahre nach dem Kinofilm noch mehrere Popkultur-Erzeugnisse entstanden, darunter eine TV-Serie und zahlreiche Computer-Spiele, die zum Teil in ihrer Zeit ausgesprochen hohen Erfolg verbuchen konnten. Über den Zeitgeist und die damaligen Einflüsse auf den Roman und somit auch indirekt auf diese Verfilmung könnte man ebenfalls noch viel schreiben…

[Technik]
Technologisch betrachtet greift Netflix hier auf bekanntes Material zurück. Will sagen, es handelt sich um keine remastered Version oder ähnliches, sondern um die bereits auf Blu-ray Disc erhältliche High Definition-Fassung im Format 2.35:1. Alles was wir hier sehen, seien es die opulent und aufwendig ausstaffierten Sets oder aber die visuellen Effekte, erscheint in sehr ordentlicher Qualität, wenngleich nicht frei von Mängeln. Jene sind in manchen Szenen in Form von Rauschen oder gewissen Konturenunschärfen zu erkennen, wobei letztgenannte vorrangig an den Kanten des Kamerageschehens auffallen. Kontrast und Farbgebung hingegen gefielen mir soweit gut. Die Kompression des Streams ist ebenfalls solide und ordentlich.

Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und Türkisch gibt es in Sachen Sprachauswahl. Close Captions-Untertitel sind ausschließlich in Englisch vorhanden, ansonsten zählen wir noch Deutsch, Französisch, Russisch sowie Türkisch in Lettern. „Dune“ war und ist leider kein sonderlich erwähnenswertes Ton-Erlebnis, wenn ein Vergleich mit anderen Titeln ähnlicher Entstehungsjahre gezogen wird. Dennoch schafft es der Mehrkanalton hier eine dichte Stimmung und unterstreicht die Atmosphäre ganz ordentlich. Ständiges Brummen als Unterton des stark industrialisierten Harkonnen-Planeten, erhabene Music-Score beim Betrachten der scheinbar endlosen Wüsten von Arrakis – all das passt. Mir waren es hier und dort ein wenig zu wenig Hintergrundgeräusche, die Sprachausgabe jedoch gibt kaum Anlass zur Kritik.

[Fazit]
„Dune“ ist schon seit meiner ersten Code 1-DVD aus den USA ein fester Bestandteil der dvdcheck.de-Sammlung. Keine Frage, der Film ist und bleibt ein Meilenstein, wenngleich sich die Geister an ihm scheiden und man ihn entweder mag, oder nicht. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und es gibt hier 136 Minuten Laufzeit, die nicht immer wie im Fluge vergehen und doch so manch ein visuelles Schmankerl bereit halten, um diese auf die Augen des Zuschauers loszulassen. Diese Streaming-Version aus dem Netflix-Angebot macht nicht mehr oder minder her als die bislang zu erhaltenen Versionen auf den optischen Datenträgern, wenngleich die Bitrate des Bildes hier natürlich bandbreitenbedingt niedriger ausfällt. Ein unkonventionelles Stück Film aus den 80er Jahren. Wer ihn noch nicht sah, sollte dies nachholen.

Andre Schnack, 11.08.2021

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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