[Einleitung]
Es gibt sie immer wieder, die kleineren Film-Juwelen unter den Ergebnissen europäischer Filmproduktionen. Zählt vielleicht nach Titeln wie „Ziemlich beste Freunde“ auch Regisseur Philippe Le Guay’s Film „Ein Dorf zieht blank“ (Originaltitel: Normandie nue) auch dazu? Es fanden sich die Darsteller Colin Bates, Vincent Regan, Julie-Anne Roth, Francois Cluzet sowie Toby Jones und weitere vor der Kamera ein und arbeiteten nach dem Drehbuch von Le Guay sowie Olivier Dazat. Diese Standard Definition DVD erscheint aus dem Angebot von Concorde Home Entertainment und ich konnte mir die Disc genauer anschauen und berichte aus der sogenannten und viel zitierten ersten Hand.
[Inhalt]
Bürgermeister Georges Balbuzard ist mit seinem Latein am Ende: Die Landwirtschaftskrise hat auch die Bauern in seinem beschaulichen Dorf in der Normandie erreicht, aber die Politik ignoriert sämtliche Proteste. Als der berühmte Fotokünstler Blake Newman nach Mêle-sur-Sarthe kommt, rückt die nötige Aufmerksamkeit in greifbare Nähe. Denn Newman möchte ausgerechnet hier sein neues spektakuläres Fotoprojekt realisieren und sogar die Bauern miteinbeziehen. Wäre da nicht noch eine Kleinigkeit, von der Georges seine Mitbürger erst überzeugen muss: Die Damen und Herren sollen nackt posieren.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[aartikel]B07JVF7QWP:left[/aartikel][Kommentar]
Französische Filme sind immer etwas speziell aus meiner Sicht. Sie haben einen eigenen Stil, Charme und auch eine Machart, die sich hier in Europa gegenüber anderen Werken abgrenzt. Sie verfügen über die französische Sprache (und Gestik) und nicht selten über einen Fokus, der sich viel auf das Visuelle des Gesamtwerks konzentriert. Großartige Beispiel für mich ist Christophe Gans‘ „Le Pacte des Loups“ (Der Pakt der Wölfe). Hier geht es allerdings eher um eine Comedy als um ein fantastisches Werk.
„Ein Dorf zieht blank“ ist eine Komödie, die inhaltlich auf unterschiedlichen Ebenen arbeitet. Und dabei lässt sich der Film auch gewissermaßen Zeit. Eher langsam spinnt der Titel eine Geschichte um die eher leidgeplagte französische Landbevölkerung, vornehmlich den Bauern. Dabei arbeiteten die Darsteller vor dem Drehbuch ganz wunderbare Charakterstudien in Form ihrer Figuren aus. Die darstellerischen Leistungen sind dabei praktisch hervorragend, wenngleich eben humorseitig wirklich mehr hätte gehen können. Die Inszenier, eher klassisch, unterhält, haut jedoch keinesfalls vom buchstäblichen Hocker.
[Technik]
Die Standard Definition DVD erscheint mit einem anamorphen 1.85:1-Transfer. Das 16:9-Geschehen erfreut sich von Beginn an eines hohen Kontrastes. Auch ist die Farbgebung sehr intensiv, die plastischen Leistungen scheinen hier und dort noch gut überzeugen zu können. Neben den hier und dort etwas überstrahlenden Kontrast mit zu zerfransen drohenden Konturen, gibt es wenig, an dem ich herummäkeln möchte. „Ein Dorf zieht blank“ ist technisch betrachtet typisch DVD und dafür auch sehr ordentlich gelungen, wenn es um die visuellen Werte geht. Ausreichend plastische Bilder ordnen sich auch bei rasanten Bewegungen sehr ordentlich aneinander. Die Kompression erfolgt sauber und unauffällig.
Widmen wir uns dem Tonformat des Films. Es gibt deutschen Ton in den Formaten Dolby Digital 2.0, sowie Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1, Französisch hingegen ist ausschließlich in DD 5.1 auf der Disc vorzufinden. Untertitel spendete man in Deutsch und Deutsch für Hörgeschädigte (ausblendbar). „Ein Dorf zieht blank“ orientiert sich tontechnisch nicht sonderlich an den Hollywood-Größen in Sachen Special Effects, klar, es ist ein ganz anderer Schlag an Film. Hier achtete man auf die klare Wiedergabe der Dialoge und auch der einsetzenden musikalischen Begleitung. Rauschen oder Verunreinigungen und Störungen gibt es nicht.
[Fazit]
Am 20. Dezember 2018 erblickte die Mannschaft von „Ein Dorf zieht blank“ das Licht der Heimkinowelt. Ein Geschäft, in dem mit der 4K HD Blu-ray Variante bereits wenige Jahre nach Blu-ray Einführung bereits der nächste Medienwechsel ins Hause steht. „Ein Dorf zieht blank“ bietet eine gelungene, eher zurückhaltende und vor sich her plätschernde Unterhaltung auf rund 110 Minuten, abgelegt auf dieser Blu-ray (BD 50). Die FSK liegt bei ab 6 Jahren und zusätzlich sind noch 24 Minuten durch die Extras mit an Bord:
– Eine Reise nach Mêle-sur-Sarthe
– Entfallene Szenen
– Alternative Plakatmotive
– Trailer
Andre Schnack, 27.12.2018
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