Ein Tollpatsch auf Abwegen

Comedy

Comedy

[Einleitung]
In Frankreich und darüber hinaus kennt man ihn und schätzt seine Filme bereits seit den spätem 60er Jahren sehr, die Rede ist vom französischen Darsteller Pierre Richard, der 1934 das Licht der Welt erblickte. Regisseur Georges Lautner drehte nach einem Buch von Francis Veber einen Film mit dem lokalisierten Titel „Ein Tollpatsch auf Abwegen“ (Originaltitel: On aura tout vu) von 1976. In den Hauptrollen sind Pierre Richard, Miou-Miou, Jean-Pierre Marielle, Renée Saint-Cyr, Gérard Jugnot und Sabine Azéma zu sehen. Wir konnten den Titel aus dem Programm der universumfilm genauer unter die Lupe nehmen und berichten über die inhaltlichen und technischen Qualitäten.

[Inhalt]
François ist Werbefotograf und hat seinen Beruf reichlich satt. Er will ein richtiger Regisseur werden und schreibt mit seinem Freund Mercier ein Drehbuch. Zunächst haben die beiden einige Schwierigkeiten einen Produzenten für ihren Film zu finden, und als sich endlich jemand für ihr Projekt interessiert, soll die Poesie in ihrem Stück der Erotik weichen. Mercier ist nicht gerade begeistert davon, einen Porno aus seinem Drehbuch zu machen und lehnt das Angebot ab. François ist jedoch so besessen von der Idee Filme zu machen, dass er hinter dem Rücken seines Freundes mit den Dreharbeiten beginnt. Auch seine Freundin Christine ist absolut dagegen, dass der von ihr geliebte Mann in diesem Metier arbeitet. Nicht nur deswegen gerät François in die größten Schwierigkeiten…
(Quelle: universumfilm)

[aartikel]B0002EY34I:right[/aartikel][Kommentar]
Ein Film über eine Beziehung, und einen Pornofilm. Französische Filme mit Pierre Richard haben viel Stimmung und Wirkung durch den Hauptdarsteller zu bieten. In den verschiedenen Figuren fühlt er sich wohl und leistet stets das, was man von ihm und einer französischen Comedy erwartet. Als Tollpatsch reitet er sich in dieser Geschichte ordentlich rein und gibt das Spiel mit seiner Ehefrau nicht auf, denn diese will sich nicht unterkriegen lassen und versucht ihn durch die Bewerbung und Teilnahme am Film zum Aufgeben und Beenden des Projekts zu bewegen. So reichen sich zahlreiche komische Szenen die Hand und es gibt immer wieder etwas zum Schmunzeln.

Es sind vor allem die vulgären Titel und teilweise sehr eindeutigen Anspielungen in den Dialogen, die der Story ordentlich Pfeffer verleihen. Es geht um Sex – hier und dort. Mit dem kleinen Beziehungskrieg reiten sich beide Hauptfiguren immer weiter in die Misere. Das hat schon etwas für sich, wird ab der Hälfte des Films jedoch auch etwas langweilig bzw. monoton. Schön daran, man entdeckt sich selbst etwas wieder und identifiziert sich mit den Sturköpfen mitunter. Das Produktionsdesign hinterlässt nicht gerade den hochwertigsten Eindruck, dafür wirken sämtliche Komponenten zu gewöhnlich. Kameraschnitte und Musik haben schon etwas Innovatives an sich. So werden lustige Dialoge zusammen geschnitten, die an unterschiedlichen Orten stattfanden und nun einen spielerisch charmanten Charme mit viel Spaßpotential bieten.

Schauspielerisch erfüllt der Streifen die Erwartungen, es kommt vor allem auf die beiden Hauptfiguren an und das endet in einer produktiven und konstruktiven Chemie. Mit heutigen Werken lässt sich die Darbietung nicht ganz vergleichen, da der Humor etwas seichter und ganz anders ausgelegt ist. Slapstick-Einlagen sind sehr selten. Diese Story lebt durch das Thema „Sex im Film“ und das Thema „Pornografie“ und welche peinlichen Reaktionen und Situationen sich dadurch ergeben.

[Technik]
Natürlich nagt der Zahn der Zeit an der technischen Qualität des Titels, schließlich hat er nahezu drei Jahrzehnte auf dem Kerbholz. Der Bildtransfer geschieht im 4:3-Vollbildformat (1.57:1). Man sieht dem gesamten Geschehen das Alter durch eine fehlende Frische ein wenig an. Der Kontrast und die Farbgebung befinden sich nicht mehr auf dem Niveau der Zeit, halten dennoch eine durchschnittliche Leistung fest. Die Farben haben etwas zu wenig Sättigung intus und die Kantenschärfe kommt nicht über einen angenehmen Level hinaus. Ausleuchtung und Schwarzlevel gehen in Ordnung und die Wirkung des Geschehens kann als befriedigend bis gut bezeichnet werden. Von der Kompression her gibt es nichts negatives zu berichten.

Tonal gibt es ein zurückhaltendes Angebot im Dolby Digital 2.0-Gewand in den Sprachen Deutsch und Französisch. Die akustischen Geschicke beschränken sich auf die Wiedergabe der klaren und verständlichen Sprachausgabe, den leichten musikalischen Andeutungen, die im Volumen etwas zu kurz gekommen sind und einige kleinere Hintergrundgeräusche, die den Raum mit einem Hauch von Leben erfüllen. Großartige Effekte denen eine Nennung gebührt gibt es nicht. Surround-Effekte sind dem Transfer eben so fremd und es entsteht praktisch kaum eine Räumlichkeit. Untertitel können in deutsch für Hörgeschädigte zugeschaltet werden.

[Fazit]
„Pierre Richard auf seinem Weg vom unbeholfenen Werbefotografen zum besessenen Pornoproduzenten.“ – so schreibt es universumfilm und erfasst damit den Kern des Films und der Beziehungs-Comedy mit einer Laufzeit von rund 98 Minuten. Abgelegt wurde der Titel auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das Erscheinungsdatum wurde mit dem 09. August kommuniziert. UFA und universumfilm geben hier den Auftakt zu einigen Pierre Richard-Klassikern. Die Altersfreigabe wurde bei 12 Jahren festgesetzt. Die Ausstattung beschränkt sich auf die Standard-Basis Ausstattung in Form von Trailern – mehr nicht. Wer darüber hinwegsehen kann, der erhält einen lustigen Film und Klassiker auf DVD. Für Fans des Franzosen mit Sicherheit interessant.

Andre Schnack, 19.08.2004

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 0 / 5. Anzahl Wertungen: 0

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Ähnliche Beiträge