Experiment

Thriller/Science-Fiction

Thriller/Science-Fiction

[Einleitung]
Ein Titel, der viel Spielraum für Interpretationen lässt: „Experiment“, ohne Artikelt, einfach Experiment. Diese britische Filmproduktion erschien 2005 als dunkler Thriller mit Science-Fiction Elementen. Hierzulande erscheint nun die DVD des Films von Ascot Elite in der Veröffentlichung von Atomik Films in der ungeschnittenen Fassung. Regisseur Dan Turner fertigte den Streifen nach einem Drehbuch an, welche aus der Zusammenarbeit von Dan Turner und John Harrison entstand. In den Hauptrollen sind Georgina French, John Hopkins, David Gant und Nick Simons zu sehen. Wir schauten uns die Disc genauer an und berichten.

[Inhalt]
Anna, eine junge Frau, erwacht auf einer Straße in Prag und hat keine Ahnung, wer sie ist oder wie sie hierher gekommen ist. Sie irrt durch die Stadt, verfolgt von alptraumhaften Visionen. Schließlich trifft sie Morgan, einen Mann, der ebenfalls sein Gedächtnis verloren hat. Zusammen suchen sie nach Bruchstücken ihrer Erinnerung und bemerken dabei nicht, daß jeder Schritt beobachtet wird. Anna und Morgan sind die Hauptakteure eines Experiments, das die beiden als Marionetten einsetzt… und unaufhaltsam seinem fatalen Ende entgegensteuert.
(Quelle: Ascot Elite)

[aartikel]B000O1OBOQ:right[/aartikel][Kommentar]
Zuweilen klaffen die Eindrücke über einen Film aus der Sicht des Publikums, den Besuchern von Filmfestivals und renommierten Film-Kritikern weit auseinander. Wie gut ist also ein Werk, welches hoch gelobt von Filmfestivals zurückkehrte, in der Internet Movie DataBase einen Wert von unter 5 erreichte und von Filmkennern und Kritikern als ein guter Thriller eingestuft wurde? Eine Frage, auf die sich ein jeder selbst eine Antwort bilden möge. Denn woran es „Experiment“ nun zweifelsohne nicht mangelt, ist die Güte der handwerklichen Umsetzung. Der Film ist spannend, keine Frage. Er wurde mit schauspielerisch passenden Darstellern besetzt und verfügt über eine ausreichend gut konstruierte Geschichte, die nicht zwangsläufig Neuigkeiten definieren kann, dennoch ausreichend frisch wirkt.

Negativ anzukreiden ist dem guten Stück des Herrn Turner natürlich ebenfalls einiges. So steht die Glaubwürdigkeit seiner Geschichte bereits nach wenigen Minuten unter Beschuss. Doch man muss eben etwas offen sein, um einen Zugang zum Film und seiner Geschichte zu erhalten. Zudem geht der Aufbau teilweise recht schroff mit dem Betrachter um, ohne dabei ins Independent-Sujet abzudriften, was keinesfalls als grundsätzlich negativ aufzufassen ist. Vor allem in den drastischen Wendungen und Überraschungen macht sich letztgenannter Faktor dann doch bemerkbar. Schlussendlich empfand ich den Titel als stimmungsvoll und ausgesprochen spannend; dazu trägt auch die musikalische Begleitung ihren Teil bei.

[Technik]
Die Handlung spielt einen großen Teil der Laufzeit in der tschechischen Hauptstadt Prag. Eine Metropole, die bei schummeriger Ausleuchtung in düsteren Gassen nicht gerade zu einem erholsamen Urlaub einzuladen vermag, wenn Regisseur Dan Turners Kamerateam am Werke war. Der anamorphe Breitbild-Transfer im Format 1.85:1 unterstreicht die beabsichtigte Stimmung gut, wenngleich eine gewisse Grunddunkelheit zuweilen Detailraub begeht. Kontrast und Farbgebung zeigen sich in Ordnung, gewinnen durch ihren eigenen Stil und gute Farbsättigung die Gunst des Betrachters rasch, wenngleich in Außenaufnahmen ein reges Übersteuern der Helligkeit Programm ist. Seitens der Kantenschärfe hätte der Transfer den Mund hingegen etwas voller nehmen können. Die Kompression verläuft unauffällig und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Tontechnisch gibt es Stimmung und Atmosphäre durch die akustischen Einsätze des deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Sounds. Wahlweise kann auch die englische Originalfassung im Dolby Digital 2.0-Verfahren vernommen werden. In Belangen der Räumlichkeit tun sich beide Soundtracks wenig, denn einziges Element für Weite im Klang ist praktisch die teils futuristische, musikalische Begleitung. Ansonsten gibt es ausreichend verständliche Dialoge, welche lediglich durch das ständige Weinen der weiblichen Hauptdarstellerin ein wenig beeinflusst wird. Hintergrund- und Umgebungsgeräusche bieten ein durchschnittliches Bild. Untertitel gibt es optional in deutsch.

[Fazit]
„Experiment“ gehört nicht zum großen Kino, welches Tag für Tag sein Programm abspielt und sich eher am Mainstream ausrichtet, als das auch solche Werke gezeigt werden. Der Titel gehört mit Sicherheit nicht zu den massentauglichsten Stücken seiner Art, bietet auf einer Laufzeit von rund 95 Minuten jedoch eine gelungene Thriller-Unterhaltung mit Frische. Das Menü, wirkungsvoll und schlicht gestaltet, bietet Zugriff auf den Hauptfilm, Kapitelauswahl, Spracheinstellungen und die folgenden Extras:

* englischer und deutscher Trailer
* Bildergalerie
* 8 Trailer zu weiteren DVDs

Weder vom Umfang noch vom Inhalt her können die Extras positive Punkte einheimsen. „Experiment“ erscheint in Form einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren. Die britische Produktion in ungeschnittener Fassung erschien am 23. März im Verleih und zieht am 10. Mai in den Handel ein. Wer abwechslungsreiches Heimkino gestalten will, der bekommt hiermit die Gelegenheit einen gelungenen Nischen-Titel anzuschauen.

Andre Schnack, 07.05.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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