[Einleitung]
Der Titel „Harold & Kumar“ kommt aus Amerika und reiht sich in die Sparte der Comedy’s ein – soviel ist nach Ansicht des Covers sofort klar. Doch um was geht es? Eine weitere Road-Comedy mit bekifften Schmalhirnen? Wir konnten uns das Stück von Regisseur Danny Leiner genauer ansehen und bildeten uns ein Urteil über die DVD-Fassung aus dem Hause Highlight Video. Der 2004 abgedrehte Film wartet in den führenden Rollen mit John Cho und Kal Penn auf. Wem diese beiden Namen nichts sagen, dem werden die Gesichter eventuell aussagekräftiger erscheinen. Danny Leiner übernahm nicht nur die Regie des Werks, sondern fertigte auch das Drehbuch an.
[Inhalt]
Harold (John Cho), ein von seinen Kollegen ausgenutzter Investmentbanker, und sein durchgeknallter Mitbewohner Kumar (Kal Penn) sitzen eines Freitagabends leicht bekifft vor dem Fernseher, als ein Werbespot für White Castle Hamburger ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Von da an gibt es nur noch einen Plan: Auf zum Burgergrill, was immer auch kommt! Harold und Kumar machen sich auf den Weg und geraten schon bald in die skurrilsten Situationen. Von durchfallgeplagten sexy Girls über rassistische Cops und bibeltreue Aussätzige bis hin zu einem beißwütigen Waschbären. Doch der Wille, den perfekten Burger zu genießen, lässt die beiden in weitere bizarre Abenteuer geraten und eine irrwitzige Odyssee nimmt ihren Lauf…
(Quelle: Highlight Video)
[aartikel]B0007PLFSY:right[/aartikel][Kommentar]
Wer bei diesem Film denkt, er würde auf einen weiteren „Jay & Silent Bob“-Verschnitt treffen, der liegt ziemlich richtig. Aber „Harold & Kumar“ sind dennoch auf ihre Art und Weise plastisch und mit eigenen Charakterzügen geformt – ohne dass eine Person der beiden stets schweigt. An coolen Sprüchen mangelt es den zwei Kaparten ebenfalls nicht, und genau so wenig sie auf den Mund gefallen sind, genau so scharf sind sie auf heiße Bräute und – nach der entsprechenden THC-Dosis – brennen sie für Burger von White Castle. Regisseur Danny Leiner zeigt sich in einem ihm bekannten Umfeld und formt aus den genannten, wenigen Eckpfeilern eine ausreichend dreidimensionale Geschichte, wenngleich diese kein Beispiel für Tiefsinn oder Anspruch darstellt.
Die Umsetzung besticht durch Szenen, die wie die Faust aufs Auge passen und den Betrachter so manches Mal um ein Grinsen bringen, wenn nicht sogar in Lachsalven enden lassen. Der angewandte Humor durchstreift dabei die verschiedensten Genres und bietet ausreichend Abwechslung und Stil, nur selten wird die Gürtellinie unterschritten. Aber mittlerweile sind wir nach Titeln wie „American Pie“ auch anderes gewohnt. Auge und Ohr schauen bei einem Film natürlich mit. Optisch warten „Harold & Kumar“ nicht gerade mit oscar-verdächtigen Materialien auf, ähnlich wie bei der musikalischen Untermalung. Ein gewisses Understatement wird dennoch gewahrt. Ein Film über Freundschaft, Fun und gute Zeiten, Ärger und argwürdig lustige Situationen.
[Technik]
Die technischen Leistungen des anamorphen Breitbildtransfers im Format 1.78:1 befinden sich auf einem akzeptablen bis angenehm guten Niveau. Ein Wechselspiel der Konturenschärfen gibt sich die Hand mit einem permanenten, leichten und doch erkennbaren Rauschfaktor. Überwiegend im Hintergrund angesiedelt und auf plakative Bildbereiche abboniert trüben diese Faktoren das ansonsten harmonisch wirkende Bild. Der Kontrast erfreut sich einer wahrnehmbaren Natürlichkeit und es gibt ausreichend Bilddetails vor die Augen. Auch der Schwarzlevel geht in Ordnung und rasche Bewegungsabläufe werden sauber durchgeführt. Hin und wieder fallen kleinere Artefakte auf und aufgrund des Rauschens kreiden wir dem Transfer eine weiche Kantenschärfe an. Verunreinigungen oder Unruhen treten die gesamte Laufzeit hinüber nicht auf.
Tontechnisch geben sich „Harold & Kumar“ modern, und zwar dringen Mehrkanaltöne im Format Dolby Digital 5.1 an die Ohren der Zuschauer. Es gibt neben dem englischsprachigen Originalton noch eine deutsche Synchronfassung und optionale Untertitel für Hörgeschädigte, ebenfalls in deutscher Sprache abgefasst. Nicht aufdringlich und doch mit einer gewissen Nachhaltigkeit dringen die Sounds an unsere Lauscher. Dabei spielen insbesondere die Sprachausgabe und die musikalischen Aspekte eine gewichtige Rolle. Verständlichkeit wurde großgeschrieben und nur selten wirken andere akustische Komponenten dominanter. Abgeklärt und sauber abgemischt erzeugt der Ton eine ausreichende Weite und Tiefe, wenngleich keine großen Anlässe für Surround-Effekte auftauchen. Qualitativ verdient sich der Ton die Note hochwertig und in Sachen Räumlichkeit ausreichend.
[Fazit]
Autor und Regisseur Danny Leiner schuf die Comedy „Ey Mann – Wo ist mein Auto?“ und macht mit „Harold & Kumar“ einen Schritt in die richtige Richtung. Es findet eine Entwicklung statt, die sich hier auf rund 88 kurzweiligen Minuten verteilt und für gute Lacher sorgt. Der ulkige Road-Trip befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wir haben es mit einem animierten Menü zu tun, welches auf einfache Art und Weise Zugriff auf folgende Extras offeriert:
- Darsteller-Infos
- Blick hinter die Kulissen
- Deleted und Extended Scenes
- Outtakes
- Rick Kavanian und Oliver Pocher bei der Synchronarbeit
- Interviews
- DVD ROM-Teil mit Spiel „Rette Maria“ für den PC
Beim Bonusmaterial gelang Highlight Video kein großer Wurf. Die Materialien bieten etwas Einblick in die Entstehung des Films und insbesondere in die Lokalisierungs-Arbeiten in Deutschland. Denn immerhin sprachen Oliver Pocher und Rick Kavanian „Harold & Kumar“. Erscheinungstermin für die Rental Fassung war der 24. März, die Kaufversion folgte am 28. April zu einem Preis um die 18,- Euro. Wer also etwas für einfach gehaltene Comedys mit gutem Unterhaltungswert übrig hat, der sollte sich diesen Titel unbedingt genauer ansehen! FSK Freigabe ab 12 Jahren.
Andre Schnack, 20.05.2005
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