Twister

Action/Thriller

Action/Thriller

[Einleitung]
1996 lief Jan De Bont’s trickreiches Unwetter in den Kinos, die Rede ist von „Twister“. Nun bringt uns Columbia Tristar die DVD-Version für den deutschen Code2-Markt. Der Film erzählt die Geschichte eines Teams von Sturmjägern, daß versucht ein Frühwarnsystem zu entwickeln. Neben den grandiosen Special-Effects machen auch die guten Schauspieler den Film sehenswert. Mit von der Partie sind Bill Paxton (Apollo 13), Helen Hunt (As Good As It Gets), Jami Gertz und Cary Elwes.

[Inhalt]
In den sechziger Jahren wüteten, wie so oft, viele gefährliche, landschaftsfressende Wirbelstürme über die Weiten von Oklahoma. Ein F5-Sturm, so werden nur die größten bisher gesichteten Exemplare genannt, vernichtete dabei das Hab und Gut einer kleinen Farmer-Familie. Beim Versuch seine Frau und seine Tochter zu retten kam der Vater um. Knapp 30 Jahre später beginnt die Geschichte von „Twister“. Aus dem kleinen Mädchen vom damals ist mittlerweile eine erwachsene, gutaussehende Frau geworden. Außerdem eine bedeutende Wissenschaftlerin und „Sturmjägerin“ was die unberechenbaren und gefährlichen Twisters angeht. Ihr Name ist Jo Harding (Hunt), mit Mr. Harding, Bill (Paxton), lebt sie in Trennung. Eines Tages sucht Bill Jo auf, um von ihr die Scheidungspapiere unterschreiben zu lassen. Er bringt seine neue Freundin Melissa (Gertz) mit. Doch das Treffen wird durch eine Sturmmeldung unterbrochen – das Sturmjäger-Team beginnt die Jagd, Bill und Melissa kommen mit. Jo konnte in Bill Interesse wecken, denn sie hat Dorothy, ein vom ehemaligen Paar konstruiertes Gerät, daß die Entwicklung eines Frühwarnsystems ermöglichen soll, fertiggestellt. Bill schäumt plötzlich vor Euphorie und fühlt sich wie in alten Zeiten. Aber auch die Konkurrenz, Jonas Miller (Elwes), schläft nicht. Jonas kopierte kurzerhand die Idee und entwickelte ein ähnliches Gerät. Nun beginnt das Rennen darum, wer als erstes den High-Tech-Apparat in die Nähe eines riesigen Twisters bringen kann, denn nur so kann dem Sturm wichtige Daten entlockt werden. Ein gefährliches Spiel mit den riesigen Naturgewalten beginnt!

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Eines vorweg: wer einen Film mit Story erwartet, der wird eine herbe Enttäuschung erleben. Denn es scheint ab und an, als hätten die Filmemache vor lauter Special-Effects den Plot komplett vergessen. Die Idee mit den nicht unterschriebenen Scheidungspapieren als Aufhänger wirkt gestelzt und unwirklich. Aber das macht nichts, denn „Twister“ hat ganz andere Stärken. Regisseur Jan De Bont brachte schon mit seinem Regie-Debut „Speed“ die Actionfans zum Kochen, bei „Twister“ sieht es ganz ähnlich aus! Die Erfahrungen aus „Speed“ und der Kameraarbeit in „The Hunt for Red October“ formten aus De Bont einen sehr fähigen Action-Film-Regisseur. Für’s Drehbuch und die schlaffe Hintergrundgeschichte zeigt sich „Jurassic Park“-Autor Michael Crichton verantwortlich. Zwar ist die Kombination aus knallharter Action und Beziehungskrise ganz unterhaltsam, doch gibt sie wenig her, eben nur Standartelemente. Vielversprechender ist da schon die Präsentation, denn Bild und Ton stimmen vollkommen. Der Film ist ein pures Action-Spektakel, vollgestopft mit atemberaubenden Special-Effects, äußerst Trickreich und sehr kurzweilig! Die Rasanz des Streifens und Ablauf der Geschichte ähneln so mancher Jerry Bruckheimer Produktion, doch nicht ganz so hektisch und schnell inszeniert. Zwar gibt es einige logische Schwächen und teilweise wirken Szenen arg übertrieben und unrealistisch, doch dagegen beeindrucken sie, sind äußerst spannend und sehr unterhaltsam – da stockt einem der Atem. Wer gutes Action-Popcorn-Kino mag, ohne viel Geschichte, der ist bei „Twister“ goldrichtig. Mit zwei professionellen Schauspieler, die das Möglichste aus ihren Rollen herausholen, wird gute Unterhaltung geboten.

[Technik]
Und nun kommen wir zum wahren Kern der DVD, der super Präsentation. Denn visuell sowie akustisch hat’s der Wirbelsturm in sich. Das Geschehen kommt in anamorphen 2.35:1 auf den Fernseher, es bietet ausgewogene Farben und ein natürliches Bild. Schärfe, Kontrast und Detailreichtum sind allesamt über dem Durchschnitt und lassen den Film im Glanz des Mediums DVD erscheinen. Die hohe Bitrate von 8,52 mb/sec spricht schon für sich.

Richtig punkten kann die Disc beim Sound. In einigen Tests lobte ich den digitalen 5.1-Ton der jeweiligen Scheibe, doch zu dem Zeitpunkt hatte ich „Twister“ noch nicht auf DVD gesehen! Denn dieser Film, oder besser: diese Soundkulisse, haut einen um. Wenn die Twisters zerstörerisch über die Landschaften fegen wird technisch einiges geboten. Eigentlich ist es immer laut und die Lautsprecher werden rundherum ständig beansprucht. Ergebnis: ein extrem lebhaftes und scheinbar natürliches Klangfeld entsteht, daß durch gute Baßeinsätze sowie saubere, beeindruckende Direktional-Effekte glänzt. Da denkt man tatsächlich schon, im Zimmer sei Gewitter. Der Dolby Digital 5.1-Sound nutzt das ganze Potential des Mehrkanaltons aus: da gibt es feine, „kleine“ Geräusche, großes Rummeln, gigantische Gewitter und Stürme und deutliche, klare, leicht verständliche Dialoge – stets gut ausgewogen und klasse abgemischt – demoreif, Twister gibt das ganze Programm. Wo andere Filme mit spärlichem Einsatz der hinteren Surroundlautsprecher aufwarten, da klotzt „Twister“ mächtig! Hier kracht es gewaltig, in Quantität und Qualität.

[Fazit]
ußer dem deutschen 5.1-Ton gibt es auch noch französischen, italienischen, spanischen und englischen Digitalsound. Untertitel sind auch Englisch, Polnisch, Tschechisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Holländisch, Norwegisch und Portugiesisch vorhanden. Neben dem 109 minutenlangen Film befindet sich auf der Scheibe noch ein Trailer und Cast & Crew-Infos. Damit läßt die Ausstattung zwar zu wünschen übrig, doch dafür stimmt die Präsentation. Die einseitige Dual-Layer-Disc kommt dem Käufer, dank eines fairen Preises, nicht teuer zu stehen. Rund 50,- DM schlagen für die Disc zu buche, diese ist sie aber auch definitiv wert. Gute Schauspieler, geniale Effekte und eine ungemütliche Atmosphäre einer unberechenbaren, gigantischen Naturmacht erwarten den Käufer. Umgesetzt in einer höllisch guten DVD-Version. Sehr empfehlenswert.

Andre Schnack, 11.12.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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