[Einleitung]
Wer die Serie mit gleichnamigem Titel aus den 70 Jahren, genauer von ’75 bis ’79, kennt, der wird auch mit dem Film eine Menge anfangen können. Beim Betrachten des Covers fallen sofort die beiden Hauptdarsteller ins Auge: Ben Stiller und Owen Wilson. Mit den beiden Mimen konnten zwei erstklassige Comedy-Akteure verpflichtet werden, denen mit Sicherheit manch Lacher gelingen wird. Die Regie der Action-Comedy wurde von Todd Phillips ausgeführt, das Drehbuch schrieben John O’Brien, Scot Armstrong und Todd Phillips. Diese DVD kommt aus dem Angebot der Buena Vista Home Entertainment und wir konnten einen Blick auf den Silberling werfen.
[Inhalt]
Burn, Baby, Burn! Diese Actionkomödie lässt die Kult-TV-Serie der 70er Jahre auferstehen. Sie sind entwaffnend smart und bestehend cool: die zwei Cops David Starsky (Ben Stiller) und Ken „Hutch“ Hutchinson (Owen Wilson). Ihre Markenzeichen sind lässige Outfits, lockere Sprüche und ihr 435-PS-starker Ford Gran Torino. Auf der Jagd nach dem ruchlosen Drogendealer Reese Feldman (Vince Vaughn) holen die beiden Ausnahmecops alles, aber auch wirklich alles aus sich, ihrem zwielichtigen Informanten Huggy Bear (Snoop Dogg), ihrem Boss, den charmanten Cheerleadern Staci (Carmen Electra) und Holly (Amy Smart) und natürlich aus ihrem Auto heraus…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)
[aartikel]B0001WNSV0:right[/aartikel][Kommentar]
Hollywood inszeniert mit diesem Remake einen gekonnten Aufgriff der Serie und schuf eine insgesamt mehr als passable Komödie, über die man zuweilen lachen kann. Wie es in der letzten Zeit so häufig der Fall ist, werden alte Themen gerne neu aufgewärmt. Was dabei herauskommt ist ganz unterschiedlich – hier jedoch über die gesamte Laufzeit positiv. Der Film kann in mehrere klar voneinander abzugrenzende Schichten eingeteilt werden. Da wäre die einfache und doch unterhaltsame Geschichte, die – gekonnt kombiniert – mit den Darstellern eine harmonische Einheit bildet. Die Kernhandlung wirkt richtig frisch aufpoliert, was am Look & Feel des Films liegt. Man gab sich bei Kostümen, Sets und Gestiken der Darsteller besonders viel Mühe und versetzt den Betrachter erfolgreich in die „Disco Seventies“. Als letztes Element seien der Aufbau und die lineare Erzählweise genannt. Man hielt es einfach und setzte auf bewährte Mittel.
Herzstück der Geschichte sind zweifelsohne die Darsteller Ben Stiller und Owen Wilson. Sie portraitieren auf eine leicht selbstironische Art und Weise die beiden so unterschiedlichen Cops. Ihnen gelingt es binnen der recht kurzen Laufzeit eine Chemie entstehen zu lassen, die die beiden Figuren nach und nach immer enger aneinander schweißt, ohne dabei die Eigenheiten der Charaktere in den Hintergrund zu rücken. Kein Wunder, haben die beiden talentierten Komiker doch bereits ein halbes Duzend Male bereits gemeinsam vor der Kamera gestanden. Die Buddy-Movie Elemente gelangen prächtig. Dazu tragen auch die weiteren Schauspieler bei. Unter ihnen sind nicht nur Snoop Dogg in einer herrlichen Rolle zu sehen, sondern auch Vince Vaughn als fiesgemeiner Gegenspieler, Juliette Lewis als dessen „Zweifrau“, Fred Williamson als stets mies gelaunter Polizei-Chef und Chris Penn als Kollegenschwein im Revier.
Die Filmemacher legten Wert auf die plastische Darstellung der Faktoren, die zum Erfolg und der Beliebtheit der Serie aus den 70er beitrugen. So finden sich geniale Outfits, urkomische Sprüche und natürlich der geniale Ford Gran Torino vor der Kamera ein. Die Schnitte wurden angenehm gestaltet, der Film verläuft rasant, überschlägt sich jedoch nicht. Der Aufbau ist einfach, anspruchslos, dafür kurzweilig und mit einem passenden, schönen Soundtrack unterlegt. Die Action-Einlagen halten, was versprochen wird und insbesondere die Aktionen mit dem Ford bringen zum Schmunzeln. Denn Starsky hat seinen Ford heilig gesprochen, stirb bei der Ankündigung eines kleinen Kratzers, fährt allerdings wie ein Wahnsinniger.
[Technik]
Der Film wird entgegen der früheren TV-Serie als junges Hollywood-Produkt natürlich mittels eines Breitbildtransfers im Ratio 2.35:1 präsentiert. Und anamorph erweitert natürlich. Überwiegend haben wir es mit einer gut bis sehr guten Darstellungsqualität zu tun, die sich gerade in den Bereichen der kontrastreichen Farbdarstellung und der Detailwiedergabe zeigt. Hier und dort meint es der Kontrast dann wiederum zu gut und driftet zuweilen in eine leichte Steilheit ab. Leichte Rauschmuster, die generell nur bei genauer Betrachtung zu erhaschen sind, sorgen für Differenzen der Konturenschärfe unter der Laufzeit. Der Schwarzton gefällt und die Ausleuchtung steht ihrem Mann. Verunreinigungen sind praktisch überhaupt nicht zu erkennen, ebenso wenig macht sich die Kompression bemerkbar. „Starsky & Hutch“ verpassen bei der visuellen Darbietung nur knapp die Höchstnote.
Im ganz modernen Gewand kommt nun auch der Ton daher. Knappe 25 Jahre nach Start der Serie ertönt es hier mehrkanalig und differenziert aus gleich 5-Lautsprechern und einem Tieftöner in die Ohren. Es wurde dabei an die Sprachfassungen Englisch und Deutsch gedacht. Beide in Dolby Digital 5.1-Formaten. Optionale Untertitel werden in sechs Sprachfassungen angetroffen. Der Ton erklingt in sehr guter Qualität. Schwerpunkte und Akzente wurden gerade bei den lebhaften Hintergründen und der musikalischen Untermalung gesetzt. Der Bass bricht etwas aus dem Mittelmaß heraus aus und vermag der Action gekonnte Tiefe zu verleihen. Einziges Manko: die Höhen der Dialoge können ab und an etwas fehlerhaftes Ausspielen aufweisen, dass sich durch ein leichtes Verzerren bemerkbar macht. Davon ab ein klarer, fehlerfreier und sauberer Klang.
[Fazit]
„Starsky & Hutch“ – ein gekonnt inszenierter Spaß, der den beiden vorherigen Werken des Regisseurs („Road Trip“ und „Old School“) die Zähne zeigt und selbst aktuelle Filme teils in den Schatten stellt. Eine Comedy, ein Buddy-Movie und ein Remake. Die Altersfreigabe wurde ab einem Alter von 16 Jahren festgesetzt. Dies erscheint angebracht, da auch so manch eine blaue Bohne in den Körper eines Bösewichts einschlägt. Der gesamte Spaß beläuft sich auf eine 96minütige Laufzeit. Abgelegt wurde das Programm auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Navigation bildet ein einfach strukturiertes und schönes Menü. Das Bonusmaterial besteht aus:
* Audio-Kommentar mit Todd Phillips, Ben Stiller und Owen Wilson
* Gag Reel (ein Zusammenschnitt einiger Minuten gefüllt mit Bloopers und anderen witzigen Szenen)
* 6 zusätzliche Szenen (füllen rund 6,5 Minuten, sind nett anzuschauen, bringen allerdings den Film nicht weiter.)
* Special: Fashion Insights mit Huggy Bear (keine 3 Minuten lang, dennoch irgenwie nett anzusehen; kein Informationsgehalt)
* Last Look Special (Interview-Zusammenschnitt, in denen die Beteiligten zur Abwechslung einmal nur negativ über den Film sprechen – sehr unterhaltsam!)
* Trailer zum Hauptfilm
* Easter Egg: „Vince’s Bit for the Kids“
Insgesamt können die Materialien inhaltlich überzeugen und bereite einen weiteren, zusätzlichen Spaß. Qualitativ liegen die Materialien in einem jedoch nicht ganz so ansehnlichen Qualitäts-Level vor. Wer Owen Wilson oder Ben Stiller mag und nichts mit „Starsky & Hutch“ der Serie zu tun hat, der wird sich genau so hier wohl fühlen, wie der Fan der TV-Produktionen aus den 70er Jahren. Die DVD aus dem Programm der Buena Vista Home Entertainment steht ihrem Mann! Empfehlenswert.
Andre Schnack, 28.07.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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